Arne Hoffmann im einstündigen Radio-Interview: Wie passen das Engagement für SM-Spiele und gegen sexuelle Gewalt zusammen?
1. "Das gab es noch nie", jubelt ein Tweet der männerpolitischen NGO Manndat: "Ein wertschätzendes Gespräch mit einem Männerrechtler im Radio. @kontrafunk schafft, woran ÖRR und 'Qualitätsjournalismus' seit gut zwei Jahrzehnten scheitern."
Das ist nur ein bisschen überspitzt: Es gab in den letzten beiden Jahrzehnten wertschätzende Radiointerviews der Öffentlich-Rechtlichen mit mir, aber ich kann sie an den Fingern einer Hand abzählen. Noch seltener wurde mir fast eine volle Stunde gewährt, wie Bernhard Lassahn das hier tut. Aufhänger ist mein aktuelles Buch, aber das Gespräch geht tiefer: unter anderem darum, wie mein Faible für einvernehmliche sexuelle Gewalt (also z.B. Fesselspiele) und mein starkes Engagement gegen nicht-einvernehmliche sexuelle Gewalt miteinander verknüpft sind.
Der Sender stellt mich auf folgende Weise vor:
Seit über 25 Jahren schreibt Arne Hoffmann populärwissenschaftliche Bücher und Artikel über verschiedene Formen von freiwilliger und unfreiwilliger Gewalt in Partnerschaften. Dabei werden die heißen Themen mit kühlem Kopf behandelt und stets in einem betont sachlichen Ton vorgetragen, so dass er sich auch als Fachmann zum Thema in der politischen Arena bewährt. Sein neuestes Buch heißt "Sexuelle Gewalt gegen Männer. Was wir darüber wissen und warum wir dazu schweigen". Er erklärt uns, wie die Buchstabenketten BDSM und LGBTI zusammenhängen und offenbart, welches seine wirklichen Leidenschaften sind – und wie er sich damit die Lebensfreude bewahrt.
Es freut mich sehr, dass Bernhard Lassahn sich an meinen Vorschlägen orientiert hat, welche Popsongs in den Interviewpausen zu hören sind.
Von meinem Buch "Sexuelle Gewalt gegen Männer" habe ich inzwischen noch einmal 50 Exemplare an Redaktionen verschickt.
(Zu meinem Fantasy-Roman, über den Bernhard und ich in dem Interview auch sprechen, gibt es inzwischen übrigens die erste Leserrezension.)
2. Der republikanische Senator John Kennedy, Mitglied des Justizausschusses des US-Senats, hat das Gesetz "Ensuring Fairness for Students Act" (Gewährleistung der Fairness für Schüler und Studenten) eingebracht, um ein ordnungsgemäßes Verfahren für Schüler und Studenten zu kodifizieren, die eines sexuellen Übergriffs oder einer Belästigung auf dem Campus beschuldigt werden.
"Das Weiße Haus unter Biden will faire Verfahren auf dem Schulgelände abschaffen, indem es Schüler bis zum Beweis ihrer Unschuld für schuldig erklärt. Das ist keine Gerechtigkeit. Die Rechte der Schüler enden nicht dort, wo die Schulen beginnen, und dieser Gesetzentwurf stellt sicher, dass diese ernsthaften Untersuchungen unvoreingenommen der Gerechtigkeit nachgehen", sagte Kennedy.
Eine kürzlich durchgeführte Studie hat ergeben, dass viele der besten Colleges und Universitäten des Landes die Rechte auf ein ordnungsgemäßes Verfahren in Disziplinarverfahren, an denen Studenten beteiligt sind, nicht gewährleisten. So versäumten es beispielsweise 72 Prozent der untersuchten Bildungsstätten, "die des Fehlverhaltens beschuldigten Schüler rechtzeitig und angemessen über die Vorwürfe zu informieren, bevor sie Fragen zu dem Vorfall beantworten müssen." An mehr als 60 Prozent wird die Unschuldsvermutung nicht in allen Disziplinarmaßnahmen ausdrücklich garantiert. Tatsächlich garantierten nur 15 Prozent "eine aussagekräftige Anhörung, bei der jede Partei die Möglichkeit hat, die Beweise zu sehen und zu hören, die von der gegnerischen Partei den Tatsachenermittlern vorgelegt werden, bevor ein Schuldspruch gefällt wird."
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