Protestschreiben gegen "Männerrechtler" an Vorsitz von CDU/CSU und SPD – News vom 18. Januar 2021
1. Die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG) ist auf dem Kriegpfad. In einem als "Offener Brief" deklariertes Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU und SPD protestiert die BAG gegen die staatliche Förderung des Forums Soziale Inklusion, das von den Feministinnen der Männerrechtsbewegung zugeordnet wird. Mit Aktivisten, die sich auch für Männer einsetzen und einzelne Aspekte des Feminismus sogar kritisch beurteilen, sollen die aus Steuergeldern gewonnenen Pfründe auf keinen Fall geteilt werden. Der Reklamespruch "Feminismus ist auch gut für Männer" wird angesichts solcher Entgleisungen zunehmend fragwürdig.
Auffällig sind in diesem Konflikt inzwischen die Parallelen zum Fall Monika Ebelings, die vor zehn Jahren ihr Amt als Gleichstellungsbeauftragte in Goslar verlor, nachdem sie sich auch um Jungen und Väter zu kümmern begann. "Das ist nicht unser politischer Wille" hatten die Grünen damals erklärt. Als Ebeling gegen den Verlust ihres Amtes aufbegehrte, verlor sie auch ihren Job als Kindergärtnerin in Goslar. Dasselbe Theater beginnt sich nun statt auf Stadt- auf Bundesebene abzuspielen.
Große Teile des Feminismus sind offenkundig sehr daran interessiert, eine ideologische Ein-Parteien-Herrschaft beim Geschlechterthema aufrecht zu erhalten. Echtes Engagement auch für Jungen und Männer bleibt für dieses Spektrum ein Tabu. Man hat den starken Eindruck: Trotz all unserer Dialogangebote hassen sie uns und unterstellen diesen Hass ihrem Gegenüber: sogar solchen an Ausgleich orientierte Akteure wie dem Forum Soziale Inklusion.
Ich persönlich gehe davon aus, dass hinter den Kulissen noch sehr viel mehr Agitation gegen die Förderung des Forums Soziale Inklusion stattfindet, als durch solche Veröffentlichungen publik wird.
2.
In den vergangenen Wochen sind deutlich mehr Menschen auf der Straße gestorben, als bislang bekannt war – allein acht seit Dezember. Die Rufe nach einer Öffnung von Hotels für Obdachlose werden lauter.
Hier erfährt man mehr.
3. Warum klappt das Wechselmodell bei einigen Familien und bei anderen nicht? Damit hat sich die Soziologie-Professorin Nina Weimann-Sandig beschäftigt.
4. Das Binnen-I war erst der Anfang: Ein Artikel der Neuen Zürcher Zeitung machte männliche Pfleger noch unsichtbarer mit Formulierungen wie "Sie waren Heldinnen – und jetzt?", "Pflegerinnen arbeiten am Limit" und dergleichen mehr.
Offenbar wurde hier nach Leserprotesten inzwischen eingegriffen; So lautet die Überschrift des Beitrags jetzt "Wieso ausgerechnet die Pflegenden Angst vor der Impfung haben", und die ursprüngliche Schlagzeile ist nur noch in der URL des Artikels erkennbar (https://www.nzz.ch/gesellschaft/impfung-gegen-corona-warum-viele-pflegerinnen-zweifeln-ld.1596633). Innerhalb des Artikels herrscht Chaos: Mal ist von "Pflegerinnen und Pfleger" die Rede, oft aber auch nur von "Pflegerinnen", obwohl das Gesagte auf beide Geschlechter zutrifft. An einer Stelle heißt es gar: "Über die Gründe [für die Impfskepsis] diskutieren Expertinnen intensiv." Männliche Experten diskutieren darüber also nicht? In einem anderen Absatz liest man "Wie Fusssoldaten rieben sich die Pflegerinnen im Kampf gegen das Virus auf." Müsste es nicht "wie Fußsoldatinnen" heißen?
Alles in allem zeigt der Artikel wunderbar, warum das politisch gewollte Ignorieren von Semantik, Grammatik und Orthographie selbst ausgebildete Journalisten überfordert. Die Verwendung des generischen Maskulinums hat seinen Grund.
5. US-amerikanische Hochschulen werden jetzt stärker dahingehend überwacht, ob sie Männer diskriminieren. Nationale Statistiken sollen nicht länger einen Grund für sexistische Kurse und Stipendien darstellen.
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