Verluste nur bei weißen Männern: Warum ist Donald Trump so stark? – News vom 4. November 2020
1. "Die Träume der Demokraten von einem schnellen und entscheidenden Sieg Bidens waren eine Illusion" titelt das linksliberale Politik-Magazin The Atlantic. Ich verfolge seit einem halben Jahr vor allem diverse linke Medien der USA und kann hinzufügen: Ein lawinenartiger Triumph Bidens war nicht nur ein Traum der Demokraten, sondern auch etlicher Journalisten. Selbst wenn Trump eine knappe Niederlage erleben würde (in dem Moment, in dem ich diese Zahlen schreibe, steht es 220 zu 213 für Biden), müste man sich fragen: Warum derart knapp? Trump hatte alle paar Tage einen Skandal an der Backe, der die meisten anderen Präsidenten aus dem Amt gefegt hatte (inklusive die gesamte Nation anzulügen, was die Gefährlichkeit des Corona-Virus angeht) und selbst etliche seiner Wähler halten ihn von seinem Charakter her für einen Widerling. Zuletzt prügelten viele Medien fast stündlich auf Trump ein: Die Vorwürfe steigern sich hoch bis zum angeblichen "Faschismus" Trumps. Warum erwies er sich nicht als die leichte Beute, für die ihn viele gehalten hatten?
Eine Antwort auf diese Fragen wurde in der Berichterstattung vor der Wahl immer wieder genannt: Auch Trumps Wähler halten ihn sicherlich nicht für charakterlich tadellos und haben viel an ihm zu kritisieren, aber sie verabscheuen die andere Seite und die einseitigen Leitmedien noch viel mehr. Wer kann es ihnen verdenken? Selbst in diesem linken Blog hier ist der moralische Verfall der Leitmedien praktisch täglich Thema. Wer sich Menschen wie Donald Trump an der Macht ersparen möchte, müsste diese Leitmeiden eigentlich dringend reformieren. Genau das aber wird nicht geschehen.
Es gibt eine Gruppe, die Trumps starkes Abschneiden bei der Wahl vorhergesagt hatte: die dazu vor der Wahl befragten Leser und Kommentatoren in Christian Schmidts Blog "Alles Evolution", also Feminismuskritiker und Männerrechtler. Allerdings gehören Männerrechtler zu genau jenen gesellschaftlichen Gruppen, die von den Leitmedien beharrlich totgeschwiegen werden, so als ob diese Bürger- und Menschenrechtsbewegung aus der Wirklichkeit verschwinden könnte, wenn man einfach nicht über sie berichtet. Während man dem Lager Trumps vorwarf, sich in einer wissenschaftsfernen Scheinrealität einzuigeln, gilt das für unsere Leitmedien um so mehr.
Nun kann es immer noch gut sein, dass Biden die Wahl gewinnt. Er regiert dann über eine gespaltene Gesellschaft. Diese Spaltung wird sich nicht dadurch überwinden lassen, dass man konsequent nur aus einer politischen Perspektive berichtet.
Eine Sache ist allerdings besonders pikant an der momentanen Misere: Die Gruppe, in der Trump am meisten Unterstützer verloren hat, sind … eben jene in den Leitmedien verhassten weißen Männer. Bei ihnen ist Trump deutlich ins Minus gerutscht. Unter anderem in der Gunst weißer, schwarzer und Latino-Frauen hat Trump zugelegt. Man darf sich jetzt schon darauf freuen, wie die Leitmedien diese Entwicklung so zurechtzubiegen versuchen, dass es ideologisch wieder passt.
2. Die Überraschung des gestrigen Tages: Die Nachwuchsjournalisten der ARD würden zu 92 Prozent Grüne-Linke-SPD wählen.
Dann folgen die Sonstigen mit 3,9 Prozent und – kaum noch messbar – die Union mit 3 Prozent und die FDP mit 1,3 Prozent. (…) Wenn die ARD so weitermacht, herrscht in deren Redaktionen bald eine Vielfalt wie beim chinesischen Volkskongress.
Ich gebe Ihnen einen Moment, um sich von dem Schock zu erholen, dass die Berichterstattung der ARD vielleicht ein klein wenig unausgewogen sein könnte.
3. Wenn die AfD den Terror von Wien für rassistische Parolen missbrauchen würde, wäre Die Linke außer sich vor Empörung. Die Terror-Toten für Männerfeindlichkeit zu missbrauchen ist für diese Partei aber kein Problem.
Dabei kann man, wenn es um den Terror von Wien geht, durchaus über das Verhalten von Männern sprechen. Und sich wie bei fast jedem dieser Fälle fragen: Warum ist da eigentlich keine Frau dabei?
4. Mehr als im EU-Durchschnitt: Jeder fünfte Mann in Deutschland ist unzufrieden mit seinem Job.
5. Die Post. Heute knüpft einer meiner Leser an die Zuschrift eines Pflegers an, die Genderama gestern veröffentlichte. Darin ging es vor allem um den "Mehrwert", den Männer an ihrer Arbeitsstelle durch ihre Vollzeittätigkeit erzielen.
Diese Kausalität – Teilarbeitsplätzen führen zu amateurhaften Arbeiterinnen – kann ich auch in der EDV bestätigen. Ganz schlimm aber bei der Ärzteversorgung hier bei uns im Allgäu, besonders bei Kinderärzten und Hausärzten.
Kinderärztinnen und Hausärztinnen gibt es genug, aber nicht genug Ärztestunden. Und, Ärztinnen wollen keine Praxis führen. Den Eindruck habe ich bei uns gewonnen, wo monatelang (oder war es schon zwei Jahre lang?) eine Nachfolge für eine gut laufende Hausarztpraxis gesucht wurde. Ähnlich in M., wo mein schwerkranker Schwager seine Hausärztin nicht trifft, weil die mehr daheim (oder irgendwo) als in der Praxis ist. Gemeinschaftspraxen sind da auch kein Ausweg. So führt der Feminismus in die Versorgungskatastrophe.
Ihre Artikel und die von Herrn Danisch benutze ich seit längerer Zeit, um meinen Kindern "eine andere Sicht" zu ermöglichen. Dazu drucke ich einzelne Artikel aus und lege diese neben andere ausgedruckte Artikel anderer Web Sites zum gleichen Thema (ganz andere Quellen, wie z.B. TAZ, EMMA, Arbeitgeberverband, ÖR, MSM, Destatis, usw.). Die Kinder müssen dann Inhaltsangaben oder vergleichende Aufsätze daraus erstellen.
Dann gibt es einen Bonus, z.B. eine Stunde Computerspielen. Groß diskutieren muss ich danach nicht, die Artikel von Ihnen beiden sprechen meist für sich. Bei Bedarf besprechen wir die Artikel und Ergebnisse allerdings schon in der Familienrunde.
Der Effekt ist enorm. Ich finde, meine Buben entwickeln einen kritischen Geist. Der allerdings ist in der Schule (Überraschung!) nicht gern gesehen (von wegen Schule mit Courage). Einer meiner Buben ist von zwei ihm wohlgesonnen Lehrern sogar schon gewarnt worden, nicht zu weit zu gehen (so viel zur Meinungsfreiheit). Besonders weibliche Lehrer scheinen besonders gefestigte Meinungen zu haben (diplomatisch ausgedrückt).
Vielen Dank für Ihre Arbeit.
Sehr gerne – vor allem, wenn ich sehe, dass sie solche Früchte trägt. Möglichst viele Perspektiven bei einer gesellschaftlichen Frage wahrzunehmen halte ich für sehr wichtig, und unsere Leitmedien versagen dabei regelmäßig. Wie oft konnte man zum Beispiel hierzulande über die durchaus rationalen Gründe vieler US-Bürger lesen, Donald Trump zu wählen? Die meisten Deutschen müssen doch mittlerweile glauben, dass knapp die Hälfte der US-Bevölkerung aus Bekloppten besteht.
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