Studie: Deutsche Frauen und Männer beruflich gleich stark von Corona betroffen – News vom 5. November 2020
1. Über lange Monate hinweg haben deutsche Leitmedien behauptet, Frauen seien von der Corona-Pandemie beruflich besonders stark betroffen. Damit räumt jetzt eine aktuelle Studie auf, die auch auf die angebliche Lohnlücke zwischen den Geschlechtern eingeht:
Laut der neuen Studie "Gender Pay Gap in Deutschland und Bayern" der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., erstellt vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln, beträgt die bereinigte Entgeltlücke in Bayern nur 7,3 Prozent. Der Freistaat ist damit besser als der Bund (7,7 Prozent). Nach anderen Bewertungskriterien ergeben sich noch niedrigere Werte. "Frauen und Männer verhalten sich nach wie vor sehr unterschiedlich, was Arbeitszeiten, Erwerbsunterbrechungen oder Berufswahl betrifft. Diese Kriterien lässt der unbereinigte Gender Pay Gap, der bundesweit wie auch im Freistaat bei rund 22 Prozent liegt, außer Acht. Eine Debatte über Lohndiskriminierung ist auf dieser Grundlage unsachlich", kritisiert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw-Studie betrachtet diese lohnrelevanten Merkmale: Demnach arbeiten Frauen deutlich häufiger in Teilzeit und machen weniger Überstunden. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Frauen in Deutschland ist neun Stunden kürzer als bei Männern; in Bayern sind es zehn Stunden. Geschlechtsspezifische Unterschiede gibt es auch bei der Berufs- und Branchenwahl. So sind Frauen seltener in den meist besser bezahlten technischen Berufen und in Führungspositionen zu finden.
(…) Auf Basis einer gesonderten Datenauswertung beleuchtet die Studie außerdem die negativen Folgen der Corona-Pandemie auf dem Arbeitsmarkt. "Hier zeigt sich, dass Frauen und Männer in etwa gleich stark von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Ebenso ist die Wahrscheinlichkeit, den Job zu verlieren, bei Frauen nicht signifikant höher als bei Männern. Wir dürfen Frauen und Männer nicht gegeneinander ausspielen, sondern müssen die Krise gemeinsam bewältigen", so Brossardt.
Ich rechne nicht damit, dass viele Medien über diese Studie berichten werden.
2. Auch Spiegel-Online hat inzwischen entdeckt: Trump gewinnt in vielen Bevölkerungsschichten Stimmen – nur bei weißen Männern nicht
Bei "Cicero" kommentiert der Sozialdemokrat Nils Heisterhagen diese Entwicklung unter der Überschrift "Die Illusion der Identitätspolitik". Der Artikel steht mittlerweile hinter einer Bezahlschranke. Sein Fazit: "An Stelle der SPD und der Linkspartei würde ich jetzt endlich reinen Tisch mit den eigenen politischen Lebenslügen machen."
Es ist allerdings alles eine Frage des richtigen Framings: Für die New York Times etwa beweisen diese Erkenntnisse lediglich die verheerende Macht des weißen Patriarchats: Es ist so mächtig und so perfide, dass die Unterdrückten jetzt sogar ihre Unterdrücker unterstützen:
All dies zeigt mir die Macht des weißen Patriarchats und den Mantel, den ihm denjenige umlegen, die von ihm abhängig sind oder es anstreben. Es erstreckt sich über Geschlecht und sexuelle Orientierung und sogar Rasse. Trumps freches, privilegiertes Sich-auf-die-Brust-Trommeln und seine herablassenden Alpha-Männchen-Unverschämtheiten sind für manche Männer erstrebenswert und für manche Frauen anziehend. Einige Menschen, die in der Vergangenheit unterdrückt wurden, werden den Unterdrückern beistehen und nach Macht durch Nähe streben.
Dass Bürger aus eine aus ihrer Perspektive rationale Wahlentscheidung treffen könnten, die nicht mit der Sicht der New York Times übereinstimmt, erscheint dort unvorstellbar.
Das momentne politische Machtverhältnis in den USA, nämlich dass beide Lager etwa gleich stark sind und es keinen "Landslide"-Sieg für die Demokraten gab, dürfte bedeuten, dass die Demokraten kaum Aussichten haben, das Land weitgehend nach ihren Vorstellungen umzukrempeln.
3. Frauen bewerten eine weibliche Hilfskraft wegen ihres Geschlechts schlechter als Männer.
4. Die Helsinki Times berichtet über ein bemerkenswertes Gerichtsurteil:
Das Berufungsgericht Helsinki hat das Urteil des Bezirksgerichts bestätigt, wonach ein Mann Unterhalt für ein Kind zahlen muss, das biologisch nicht sein Kind ist, sondern das Ergebnis davon, dass seine Frau ihn mit einem anderen Mann betrogen hat.
Die Frau des Mannes hatte das Kind 2014 zur Welt gebracht, aber erst zwei Jahre später fand der Betreffende heraus, dass er nicht der biologische Vater des Kindes ist. Dies führte zur Scheidung des Paares, und der Mann beantragte die Aufhebung der Vaterschaft, die nicht gewährt wurde.
Das Gericht hatte argumentiert, dass er die Aufhebung der Vaterschaft ein paar Monate zu spät beantragt hatte. Nach finnischem Recht haben Männer bis zu zwei Jahre Zeit, um die Aufhebung der Vaterschaft für ein ehelich geborenes Kind zu beantragen, das sich als biologisch nicht verwandt herausstellt. Die Frist konnte nur aus wichtigen Gründen verlängert werden.
Der Mann hatte argumentiert, dass er es erst später herausgefunden habe und durch die Scheidung und den emotionalen Effekt der Enthüllung schockiert gewesen sei. Das Gericht hatte diese Gründe nicht als bedeutsam genug angesehen.
Später hatte die Mutter des Kindes den Mann auf Unterhalt verklagt, und das Gericht hatte entschieden, dass er verpflichtet ist, den Unterhalt sowie die Prozesskosten der betrügenden Ehefrau zu zahlen, die ihn vor Gericht gebracht hatte.
Der Fall hat in den sozialen Medien für Aufruhr gesorgt, da viele Finnen das Urteil für ungerecht hielten und einige die Notwendigkeit einer "We Too"-Bewegung zur Verteidigung der Rechte der Männer ansprachen.
Allerorts, auch in Finnland, liegt inzwischen in der Luft, wie sehr eine solche Bewegung notwendig geworden ist.
5. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir heute:
Hallo Herr Hoffmann,
zu allererst vielen Dank für die bisher mit dem Genderama-Blog geleistete Arbeit! Ich bin seit einigen Jahren "Stammleser", und wenn es Tage ohne Posts gibt, dann fehlt mir richtig was.
Bezüglich der gestern und heute veröffentlichten Leserpost ist mir dieser passende Zeitungsartikel aus meiner Heimatgemeinde über den Weg gelaufen.
Irgendwie scheint es überall das gleiche Bild zu sein. Und ich fürchte, das ist nur der Anfang.
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