Dienstag, Juni 30, 2020

Studie: Dax-Aufsteiger ziehen Frauenquote nach unten – News vom 30. Juni 2020

1.
Börsenwert und Börsenumsatz deutscher Aktiengesellschaften hängen nicht vom Frauenanteil im Vorstand ab: "Aufsteiger in Dax und MDax ziehen sogar regelmäßig die Frauenquoten nach unten", teilte die US-Personalberatung Russell Reynolds (…) mit. Das sei auch bei den aktuellen Wechseln wieder so.

Die Lufthansa mit einem Frauenanteil von 17 Prozent im Vorstand werde im Leitindex Dax ersetzt vom Immobilienkonzern Deutsche Wohnen ohne eine Frau im Vorstand. Im MDax der mittelgroßen Werte werde die Deutsche Pfandbriefbank abgelöst vom Werbevermarkter Ströer - ohne Frau im Vorstand. Das sei für Aufsteiger in den MDax nicht ungewöhnlich: "Von den 29 Aufsteigern der letzten beiden Jahre in den zweitwichtigsten deutschen Börsenindex haben 25 kein weibliches Vorstandsmitglied", so die Personalberater. […] Wenig Frauen in der Unternehmensführung, das stehe einer positiven Entwicklung bei Börsenumsatz und Marktkapitalisierung offenbar nicht im Weg, sagte Russell-Reynolds-Europamanager Jens-Thomas Pietralla."


Tatsächlich scheinen sich Unternehmen mit Frauenquote sogar schlecht gegen Unternehmen ohne Frauenquote behaupten zu können. Macht unter diesen Umständen ein Zwang zur Quote, wie ihn etwa Frauenministerin Giffey (SPD) durchsetzen möchte, wirtschaftlich Sinn?

Hier findet man den vollständigen Artikel.



2. Über einen beginnenden Mordprozess berichtet n-tv:

Sechs Menschen sterben, als ein junger Mann in Rot am See bei einem Familientreffen das Feuer eröffnet. Die Tat löst bundesweit Entsetzen aus. Zu Prozessbeginn gibt der Angeklagte nun Hinweise auf ein Motiv für die Bluttat.

(…) So habe ihn seine Mutter vergiftet und misshandelt. "Meine Mutter hat für mich mein Leben zerstört." In Bezug auf seine Kindheit sagte er: "Sie hat mich auch damals schon misshandelt, auch wenn ich das als Kind nicht verstanden habe." Er sei bis zum Ende der Grundschule Bettnässer gewesen und habe bis zum Alter von etwa 9 oder 10 Jahren Windeln getragen, gab der 27-Jährige an. Die Mutter habe ihn wegen seines Geschlechts verspottet. Sie habe sich zudem gewünscht, dass er ein Mädchen sei und habe ihm immer wieder Substanzen ins Essen gemischt sowie ihn mit weiblichen Hormonen vergiftet. Deshalb habe er sie getötet. "Das Rache-Motiv war vorherrschend", sagte er.


Der Leser, der mich auf diesen Beitrag aufmerksam machte, schreibt mir dazu sarkastisch:

Es ist klar und deutlich zu sehen, dass dieser Mann die von seiner Mutter erwünschte Rolle samt Geschlecht besser hätte annehmen sollen. Als Frau hätte er niemals solch eine Tat begangen. Dieser Fall zeigt erneut mehr als deutlich, dass der gerechte Kampf gegen Männer noch ganz am Anfang steht.




3. "Dies ist einer meiner wichtigsten Beiträge, bitte teilt ihn", wünscht sich Tamara Wernli beim Einstieg in ihr zehnminütiges Video "Die große Lüge, die IMMER funktioniert".



4. In den USA steigt die Zahl der Corona-Fälle wieder rasant an. Aber zumindest eine negative Begleiterscheinung bleibt der New York Post zufolge aus:

Einige Experten sagten eine Flut von Scheidungsanträgen voraus, als die Stadtgerichte im letzten Monat wieder für nicht dringende Angelegenheiten geöffnet wurden, da sie glaubten, dass eingesperrte Paare um die Wette rennen würden, um zu erklären: "Nein, ich will nicht."

Doch die Zahl der verheirateten Menschen, die sich trennen wollen, ist drastisch zurückgegangen und lag in den letzten vier Wochen um 45 Prozent unter dem typischen Monatsdurchschnitt.

Sogar einige, die vor dem Ausbruch der Seuche auf dem Weg zur Trennung waren, haben ihre Ehen wieder auf den richtigen Weg gebracht, sagten Anwälte.

Vom 25. Mai, als neue Klagen und Scheidungen in New York City, Long Island, Westchester und anderen Orten zum ersten Mal seit Wochen elektronisch eingereicht werden durften, bis zum 24. Juni wurden nur noch 1.265 Scheidungspapiere eingereicht, gegenüber den 2.300 Anträgen, die nach Angaben des State Office of Court Administration üblicherweise jeden Monat eingehen.

(...) Der Scheidungsanwalt Val Kleyman erzählte der New York Post, dass ihn Freunde und Kollegen warnten, als die Stadt ihren Lockdown ankündigte, er solle sich gegen eine Lawine unglücklicher Paare wappnen, die sich trennen wollen.

Kleyman sagte, er habe seine Zweifel, aber er wisse, dass die Pandemie eine große Herausforderung für das Eheleben darstellen würde.

"Im Grunde genommen wären COVID und Quarantäne eine Bewährungsprobe für Beziehungen und Ehen, und nur diejenigen, die eine solide Grundlage hätten und sich in guten Partnerschaften befänden, wären in der Lage, die Enge, den Stress und den Druck der Pandemie zu überwinden", sagte er.

Was er nicht erwartete, waren gute Nachrichten von einem seiner Kunden aus der Finanzbranche an der Wall Street, der auf der Couch hatte schlafen müssen. Seine Frau war wütend, dass er so viel arbeitete und Frau und Kinder vernachlässigte.

Als die Pandemie zuschlug, war er gezwungen, zu Hause zu bleiben - und musste seine Pläne aufgeben, weil die Gerichte geschlossen waren.

"Zuerst bekam ich E-Mails von ihm, in denen er mir erzählte, wie sehr dies ein lebender Alptraum war und dass er es nicht erwarten konnte, wegzugehen. Nach etwa einem Monat hörten seine E-Mails auf", sagte der Anwalt.

Im Mai setzte sich Kleyman mit seinem Mandanten in Verbindung, um ihm die gute Nachricht mitzuteilen: Die Gerichte hatten wieder geöffnet, und sein Mandant konnte die Scheidung einreichen.

Aber der Wall-Street-Ehemann sagte, dass er und seine Frau "die Dinge in Ordnung bringen" würden, und "COVID und Quarantäne ihrer Ehe eine echte zweite Chance gegeben haben".

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