Montag, März 02, 2020

Psychologen erklären: Warum unsere Gesellschaft Männer hasst – News vom 2. März 2020

1.
Sie gelten als laut und grob. Sie sind unsensibel und nur auf sich bezogen. Teamdenken ist ihnen fremd, dafür fahren sie die Ellbogen aus, wenn es darum geht, ihre Interessen zu wahren. Menschen mit anderen Meinungen walzen sie platt – seien es die eigenen Kinder oder die Kolleginnen im Job.

Gefühle haben sie zwar, aber darüber zu reden, käme ihnen niemals in den Sinn. Warum auch? Werden sie von ihrer Partnerin verlassen, verwahrlosen sie, trinken zu viel, hören auf mit Sport und sterben früh. Das Management sozialer Beziehungen überfordert sie heillos.

Das Bild, das man sich von Männern im Allgemeinen und von Vätern im Besonderen macht, lässt im besten Fall den Schluss zu: Männer sind Mängelwesen. Manche Feministinnen glauben sogar, Männer verkörperten eine defizitäre Kategorie.

Eine Fehlkonstruktion der Natur, die den Anforderungen der modernen, auf sozialer Kompetenz und kommunikativen Fähigkeiten gründenden Gesellschaft nicht gewachsen seien. Väter reden stets davon, sich mehr um ihre Kinder kümmern zu wollen, sind dann aber doch nicht fähig, einen Kindergeburtstag zu organisieren und ihn auch ohne gröbere Zwischenfälle über die Bühne zu bringen.


So beginnt ein gestern von der Neuen Zürcher Zeitung veröffentlichter Artikel, der die gängigen männerfeindlichen Klischees gekonnt zusammenfasst, um ihnen dann die Forschungserkenntnisse der Evolutionsanthropologin Anna Machin von der Universität Oxford gegenüber zu stellen:

Väter fördern die seelische Gesundheit ihrer Kinder im Teenager-Alter, weil sie sich darauf konzentrieren, die soziale Kompetenz und die Selbständigkeit ihres Nachwuchses zu fördern. Die "überragend wichtige Aufgabe" der Väter aber besteht laut Machin darin, die Kinder darauf vorzubereiten, «in die grosse weite Welt hinauszugehen». Väter sind Erzieher, Betreuer, Ernährer, Spielkameraden und Lehrer.


Das Bizarre ist, dass hier Dinge, die eigentlich Binsenweisheiten darstellen, als revolutionäre wissenschaftliche Erkenntnis vorgestellt werden. "Überrraschung: Männer doch keine Untermenschen" könnte das Motto dieses Artikels lauten. Seriöse Männerforscher untersuchen längst, wie es zu dieser verzerrten Sicht auf das männliche Geschlecht kommt. Der Fachausdruck, der hierfür inzwischen verwendet wird, lautet "Gamma Bias" (auf deutsch soviel wie "Gamma-Voreingenommenheit"). Ein Beitrag, der letzten Freitag auf der Website des Male Psychology Network veröffentlicht wurde, ruft ihn noch einmal in Erinnerung und erklärt, wie die Mechanismen funktionieren, die zu so einer männerfeindlichen Perspektive führen, wie sie die "Neue Zürcher Zeitung" ausgestellt hat:

Die "Gamma Bias" operiert innerhalb einer Matrix von vier möglichen Urteilen über das Geschlecht: Gutes tun (Feiern), Schaden zufügen (Täterschaft), Gutes erhalten (Privileg) und Schaden erhalten (Opfertum).

Die Theorie besagt, dass in den westlichen Mainstream-Kulturen die Männlichkeit nur im Bereich "Privileg" und "Täterschaft" hervorgehoben wird, aber in den Bereichen "Feiern" und "Opfertum" verborgen bleibt. Das bedeutet zum Beispiel, dass das hauptsächlich von Männern (z.B. Feuerwehrmännern) ausgeübte Heldentum durch die Einbeziehung einer kleinen Minderheit von Frauen geschlechtsneutralisiert wird ("Feuerwehrleute"), während ein viel größerer Anteil weiblicher Täter und männlicher Opfer von unseren hochgradig geschlechtsspezifischen Erzählungen und Politiken über sexuelle und häusliche Gewalt ausgeschlossen wird.

Solche kognitiven Verzerrungen führen unserer Meinung nach zu einer systematischen Übertreibung der negativen Aspekte von Männern und Männlichkeit innerhalb der Mainstream-Kultur und zu einer Minimierung der positiven Aspekte. Diese eingebetteten Verzerrungen könnten sich erheblich schädlich auf die psychische Gesundheit von Jungen und Männern und damit auf unsere Gesellschaft als Ganzes, einschließlich der Psychologiebranche, auswirken.


Im nächsten Schritt könnte man sich fragen: Warum wird denn "Feiern" und "Opfertum" bei Männern tabuisiert? Meine Vermutung: Weil beides sofort als "frauenfeindlich" geframet würde. Würde man feiern, wie toll Männer sind, käme sofort der Einwand, man würde dadurch die Leistungen von Frauen unsichtbar machen. Und benennt man, dass auch Männer zu Opfern werden, erhält man die unterschiedlichsten Reaktionen von "Whataboutism" und "Derailing" (schließlich sollte es in der Debatte doch um weibliche Opfer gehen) über "Jammern" und "Greinen" bis zu "dieselbe Opferideologie wie Rechtsradikale".



2. Bundesfrauenministerin Giffey (SPD) will die Frauenquote jetzt auch bei Bundesunternehmen wie der Deutschen Bahn durchsetzen.



3. In der Times of Israel berichten Männer, die sich erst als Erwachsene haben beschneiden lassen, über ihre Erfahrungen. Ein Auszug:

Als ich mich unserem Haus näherte, fühlte ich, wie die Narkose nachließ und der Schmerz kontinuierlich zunahm. Da begann der Alptraum. Schon auf der Treppe öffneten wir unsere Jeans und warfen sie weg. Wir platzten schreiend in die Wohnung, in der meine Mutter auf ihre "neugeborenen koscheren Männer" wartete. Der Schmerz wurde unerträglich. Die einzige Möglichkeit, den Schmerz zu lindern, bestand darin, völlig nackt zu bleiben und sicherzustellen, dass nichts damit in Berührung kam, und ich meine, NICHTS kam damit in Berührung. Unsere Mutter bot an, einen Vorhang in der Mitte des Wohnzimmers aufzuspannen. Der größte Teil der Wohnung wurde nun von nackten dreibeinigen Monstern eingenommen.

Die erste Nacht war die schlimmste. Ich lag auf dem Rücken und versuchte erfolglos, sicherzustellen, dass mein Penis nichts berührt. Gegen Morgen überkam mich die Müdigkeit, und ich schlief schließlich ein. Das nächste, woran ich mich erinnere, ist das Aufwachen mit unbeschreiblichen Schmerzen. Es war eine Morgenerektion. Der Schmerz war so heftig, dass ich die Gefriertruhe öffnete und meinen Unterkörper tief hineinsteckte. Das hat tatsächlich geholfen. Das passierte jeden Morgen.

In der dritten Nacht kam mir eine brillante Idee. Wir hatten ein Sofa, das sich in zwei getrennte Betten öffnen ließ. Ich stellte sie nebeneinander, so dass eine kleine Lücke entstand, und legte mich hin, wobei ich meinen Penis in die Lücke legte. Ich schlief innerhalb von Sekunden ein. In dieser Nacht stand mein Bruder auf, um zu trinken. Auf dem Weg in die Küche sah er die Lücke zwischen den Betten. "Armer Junge...", dachte mein Bruder und schloss ohne zu zögern die Lücke mit einem kräftigen und entschlossenen Tritt. Mein Schrei war in ganz Hod Hasharon zu hören. Ich erinnere mich an das Blut, die hysterische Mutter, den Krankenwagen, mehr Blut, entspannte Ärzte, einen weiteren Operationssaal, Stiche, Geräusche, intensives Licht, Dunkelheit, Ohnmacht.

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