Dienstag, Februar 18, 2020

Giffey (SPD) will Frauenquote noch dieses Jahr – News vom 18. Februar 2020

1.
Große deutsche Unternehmen sollen künftig gesetzlich verpflichtet sein, mindestens eine Frau in ihren Vorstand zu berufen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey von der SPD sagte dem SWR, diese Quote werde noch dieses Jahr kommen. Eine Verständigung mit dem Koalitionspartner Union steht allerdings noch aus. Joachim Pfeiffer, der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, hatte bereits in einem Interview vergangenes Jahr eine "Frauenquote per Gesetz" abgelehnt.


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2. Vor über zehn Jahren hatte der Aktionsrat Bildung befunden, die Bildungs-Ungleichheit zu Lasten der Jungen überschreite "die Grenzen des rechtlich und moralisch Hinnehmbaren". Nichts hat sich seither getan, um die Situation der Jungen zu verbessern. Auch das kurz aufgeflammte Interesse der Leitmedien an diesem Thema hat sich längst gelegt. So kann es sich Stefanie Hubig (SPD), die Präsidentin der Kultursministerkonferenz, leisten, sich gezielt nur jenen Fächern zu widmen, in denen Mädchen hinten liegen:

Getrennte Stunden für Jungen und Mädchen in Mathematik und Informatik, Biologie, Chemie und Physik: Stefanie Hubig, Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), kann sich eine zeitweise Geschlechtertrennung in der Schule vorstellen. (…) In Klassen ohne Jungen ließen sich Mädchen häufig leichter für Physik begeistern.


Stellt die Anwesenheit von Jungen in unseren Schulen nicht insgesamt einen Störfaktor für den Bildungserfolg von Mädchen dar?



3. Der "Standard" blickt darauf zurück, wie sich die Debatte um die angeblichen Vergewaltigungsvorwürfe gegen Julian Assange entwickelt hat, die sich inzwischen als groß angelegte Intrige entpuppt haben. Ein Auszug:

Dass das alles nun allmählich an die Öffentlichkeit kommt, ist weniger der Tüchtigkeit der Medien zu verdanken – die sich im Gegenteil lange weigerten, Melzers Rechercheergebnisse zur Kenntnis zu nehmen – als dessen Hartnäckigkeit und der unermüdlichen Tätigkeit diverser Aktivisten sowie der Tatsache, dass es diesen gelang, auch Prominente für Demonstrationen, Solidaritätskundgebungen, Unterschriftenaktionen und Aufrufe zur Freilassung von Assange ins Boot zu holen.

War die Presse nämlich anfänglich von Assange und Wikileaks durchaus angetan gewesen, so war das in die Welt gesetzte Vergewaltigungs-Narrativ auch hier durchaus erfolgreich gewesen: Man nahm unbesehen an, dass es damit schon seine Richtigkeit habe, und brachte in der Folge über viele Jahre lang dem Schicksal des in die ecuadorianische Botschaft in London geflüchteten Wikileaks-Gründers eine gewisse Gleichgültigkeit entgegen.




4. Die Post. "Lust auf Klischees ohne Wissen?" fragt mich ein Leser und schickt mir einen Link zu einem Artikel über eine Studie über eine vermeintlich immer radikalere "Manosphere" im Internet. Mein Leser merkt dazu an: "Das könnte man eins zu eins statt über Frauenhass über Männerhass beziehungsweise den Feminismus schreiben. All die extremen Strömungen gibt es dort auch. Es würde nur kein Medium veröffentlichen."

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