Feministin lernt als Hure die Männer kennen – News vom 17. Oktober 2017
1. Die Berliner Zeitung berichtet:
Stephani, heute 31, versteht ihre Zeit im Bordell auch als eine Art privates Sozialexperiment. "Geld war nicht mein Motiv", sagt sie. "Es war Neugier. Ich bin in eine extreme Rolle gegangen, um die Rollen der anderen zu verstehen." Die Autorin beschreibt sich als Tochter aus gutem Hause, Einser-Schülerin, Verehrerin von Feministin Alice Schwarzer. Als sie ihr Philosophiestudium in Berlin begonnen hatte, wollte sie den "Feind" kennenlernen: den Mann im Bordell. Dann wunderte sie sich, wie leicht ihr die Rolle als Hure fiel - und dass sie weder Feinde traf noch Männer-Monster.
(...) Auch Simone Wiegratz hat die Kurfürstenstraße für Hydra im Blick. (...) "Eine Diskussion über Sexualität gibt es doch gar nicht", sagt Wiegratz. "Da gehört Ehrlichkeit dazu. Und so lange Männer, die zu Prostituierten gehen, sofort in eine Täterecke gestellt werden, kommt das auch nicht in den Blick."
2. Gute Aussichten, Familienministerin zu werden, hat angeblich die FDP-Politikerin Katja Suding, die maßgeblich dafür verantwortlich sein soll, dass ihre Partei das Wechselmodell (gemeinsame Sorge beider Eltern für ihre Kinder auch nach einer Trennung) befürwortet. Die feministische Gruppe "Pinkstinks" polemisiert gegen Suding in dem Beitrag "Nicht meine Ministerin". Die Autorinnen zeigen sich "alarmiert" und berichten von "schlaflosen Nächten". Die FDP fordert nämlich mit Slogans wie "Mündige Bürger statt Plakatpolizei", dass Menschen auch Plakate, die "Pinkstinks" und anderen Feministinnen nicht gefallen, tolerieren sollten.
3. Der Berliner Tagesspiegel befindet zu dem aktuellen Gerichtsurteil, dem zufolge ein Mann kein Gleichstellungsbeauftragter werden darf:
Das mag ein Rezept für frühere Aufbrüche gewesen sein. Heute stellt sich die Lage komplexer dar, und es wird immer deutlicher, dass nicht Nachteile für die einen beseitigt, sondern Vorteile für alle geschaffen werden müssen. (...) Leider fehlt es an Impulsen. Alle haben sich an Frauen als Beauftragte gewöhnt. Läuft es schlecht, wird es ein Thema für die AfD.
4.
Eine Staatssekretärin unter Schock! Nein, sie wurde nicht überfallen, beleidigt oder auf der Könne Domplatte begrapscht. Ihr wurden Komplimente dargebracht. So etwas darf nie mehr passieren.
Anabel Schunke kommentiert auf "Tichys Einblick" unter der Überschrift "Feminismus in der Sackgasse".
Auch Christian Schmidt widmet der Affäre um die SPD-Politikerin eine lesenswerte Analyse.
Chebli erklärte inzwischen, sie habe mit ihrem Facebook-Eintrag "eine Sexdebatte anstoßen" wollen. In dem Artikel, der darüber berichtet, heißt es, Chebli sei "anzüglich angemacht worden".
Währenddessen widerspricht eine Vertreterin der Deutsch-Indischen Gesellschaft Cheblis Darstellung des Sachverhalts und wirft der Staatssekretärin ihrerseits Sexismus vor.
5. Die liberale Feministin Cathy Young äußert sich zu den Vorwürfen sexueller Übergriffigkeit, die dem Filmproduzenten Harvey Weinstein gemacht werden: It's Good Harvey Weinstein Was Stopped. But Let's Not Start a Witchhunt.
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