Bayerische Staatszeitung fordert: Neue Regierung sollte Diskriminierung von Vätern beseitigen – News vom 8. Oktober 2017
1. Lange Jahre war es in unseren Medien mucksmäuschenstill, was die Benachteiligung von Männern in unserer Gesellschaft angeht. Momentan jedoch hat man den Eindruck, dass alle paar Tage ein neuer Artikel darüber hochpoppt. Aktuell fordert die Bayerische Staatszeitung "alle Parteien" auf, "mit dieser massiven Diskriminierung – betroffen sind vor allem Männer – aufzuräumen." Gemeint ist die Benachteiligung von Trennungsvätern.
Der Artikel stellt einen Väterrechtler vor, der das sogenannte "Wechselmodell" bewirbt (gemeinsame Betreuung der Kinder auch nach elterlicher Trennung). Die Bayerische Staatszeitung berichtet aber auch über die Beharrungskräfte des Establishments, was neue Wege betrifft:
Politischer Widerstand ist indes sicher. Bisher waren es vor allem CSU-Politiker, die sich Reformen des Familienrechts widersetzten. Auch Bayerns Sozialministerin Emilia Müller gilt in dieser Frage als nicht besonders innovativ. Und auch in der Unions-Bundestagsfraktion überwiegt die Skepsis. Man halte nichts von "staatlichen Anordnungen, insbesondere gegen den absoluten Willen eines Elternteils", so Marcus Weinberg, familienpolitischer Sprecher. Beim Wechselmodell sei die "Einzelfallprüfung unabdingbar". Voraussetzung sei „eine bestehende Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit der Eltern“. Die Union glaube nicht, "dass der Gesetzgeber ein einheitliches Leitbild vorgeben kann". Die Grünen wiederum wollen sich zu dem heiklen Thema erst gar nicht äußern. Eine BSZ-Anfrage an Franziska Brantner, die familienpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, blieb unbeantwortet.
2. Ludger Pütz ("Max Kuckucksvater") lädt zum 6. Kuckuckstreffen am 14. Oktober in Frankfurt am Main ein.
3. Aus Australien berichtet Miranda Devine über den neuesten erschreckenden Fall von Antifeminismus, wonach die Täterin aber sofort gehörig zusammengestaucht wurde:
When young Sydney mother Maddie asked her closed Facebook group of 26,186 mothers for some tasty alternatives to sandwiches for her husband’s lunches, she wasn’t expecting the backlash.
"I would love to hear what other mums make their hubbies for lunch and snacks throughout the work day," she posted on Tuesday. "We are getting over sandwiches."
You would think she’d asked for a hemlock recipe, judging by the torrent of scolding which erupted.
She was nothing but a "slave" and a "1950s housewife". She was "weird" and no one in their right mind or a "pink fit" would do something so demeaning as make their husband lunch. Let alone snacks.
(...) "Stuff that, hubby is a grown man. I already do his laundry and keep his children alive."
(...) "He’s lucky if I decide to make dinner some nights".
"I was married for twenty years and my favourite packed lunch for my husband was called a Get it Yourself with a side order of I’m not your mother."
(...) Leader of the attack pack was Polly Dunning, daughter of professional feminist Jane Caro, and mother of a toddler about whom she infamously wrote last year, recounting her horror at finding out she was pregnant with a boy: "I felt sick at the thought of something male growing inside me."
(...) On Wednesday, Maddie, 22, switched off comments, but not before page administrators deleted the nastiest.
"I’m actually so devastated about some of these comments," wrote Maddie. She and her husband are saving up to buy their first home and, "he works in an extremely physically demanding job, he does housework, he cooks dinner every second night... He gets up in the middle of the night with our Bub. He is a champion. The least I can do is make him a bloody sandwich. I love my man, he deserves to eat lunch and we can’t afford to eat out."
Im feministischen Zeitalter allerdings wird eine solche Entscheidung von vielen Frauen als Kriegserklärung interpretiert.
Hier findet man den vollständigen Artikel.
4. In unserer lockeren Reihe über die Männerrechtsdebatte in "exotischen" Ländern dieser Erde werfen wir heute den Blick in die Karibik: nach Antigua.
Ebenfalls erwähnenswert: In Uruguay werden Mörder weniger schwer bestraft, wenn sie nur einen Mann umgebracht haben. Das ist in der Tendenz zwar auch außerhalb Uruguays der Fall, aber dort wurde es in ein Gesetz gegossen.
5. Die Post. Dr. Bruno Köhler, Zweiter Vorsitzender der geschlechterpolitischen NGO MANNdat, schreibt mir zu der Netzwerktagung der Heinrich Böll-Stiftung, auf der diskutiert werden soll, ob man dort auch mit Leuten sprechen darf, die sich ernsthaft für Jungen und Männer engagieren, oder ob das nicht besser ein Tabu bleibt:
Lieber Arne,
du weist in Genderama auf eine Veranstaltung des Gunda-Werner-Instituts der Heinrich-Böll-Stiftung mit dem Titel "Werkstatt Männlichkeiten in Politik, Praxis und Forschung" hin, wobei laut Ankündigung auch ein Workshop “Dialog mit Männerrechtlern - Tabu? Möglich? Oder notwendig?" durchgeführt werden soll.
Noch vor Kurzem hat die Heinrich-Böll-Stiftung mit ihrer "Dissidentenliste" erfolgreich Furore gemacht, indem sie Feminismuskritiker neben politisch rechten Personen auf einen Internetpranger stellte. Prompt attackierten sogenannte „Qualitätsmedien“ mit rein persönlichen Angriffen Feminismuskritiker, wie z.B. dich selbst (Genderama) oder Hannes Hausbichler (österreichische Männerpartei).
Ein Paradigmenwechsel? Wenn man auf den Namen des Mediators für eben diesen genannten Workshop schaut, sieht man tatsächlich gerade nicht die Namen der üblichen Dialogausgrenzertruppe der Kempers, Gesterkamps oder Rosenbrocks, sondern Volker Handke, der zumindest in einem Text aus dem Jahr 2010 eine Offenheit zu dem Thema zeigt, wie sie den genannten "Experten" völlig fremd sind. Dieser Workshop scheint also durchaus sehr interessant zu sein.
Man sollte aber wissen, dass dort Leute, die Kritik an Feminismus äußern, nicht sehr willkommen snd. Wir und andere haben da sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Und schaut man sich die gesamte Veranstaltung an, finden wir unter den "Fachleuten" der Veranstaltung doch wieder Namen wie Thomas "Cordon sanitaire" Gesterkamp (sogar mehrfach), die quasi die Personifizierung des Antidialogs darstellen.
Wer sich aber nicht daran stört, eventuell wie ein Aussätziger behandelt zu werden, für den ist zumindest der Handke-Workshop sicher sehr interessant.
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