Mittwoch, Oktober 04, 2017

Heinrich-Böll-Stiftung grübelt: Dialog mit Männerrechtlern möglich? – News vom 4. Oktober 2017

1. Kaum gibt es die deutsche Männerrechtsbewegung etwas länger als 15 Jahre, kommt vielleicht doch noch Leben in die festgefahren wirkenden Fronten. So veranstaltet das feministische Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung der Grünen von Freitag, dem 3., bis zum Samstag, dem 4. November in Berlin ein Netzwerktreffen mit dem Titel "Werkstatt Männlichkeiten in Politik, Praxis und Forschung". Zu diesem Treffen gehören laut seiner Ankündigung mehrere Workshops, darunter der folgende von Volker Handke:

Dialog mit Männerechtlern - Tabu? Möglich? Oder notwendig?

Diskutiert werden soll ob, mit wem und inwieweit ein solcher Dialog möglich ist. Gefragt werden soll, ob und welche unverzichtbaren roten Linien in der Geschlechterpolitik existieren und ob es männerpolitische Felder mit gemeinsamen Positionen gibt, für die sich strategische Kooperationen zur gemeinsamen politischen Durchsetzung anbieten. Der Workshop ist für alle Menschen offen, die an einer freien Diskussion der Fragestellung interessiert sind. Bei entsprechenden Diskussionsergebnissen und Interesse ist als follow up des Workshops die gemeinsame Entwicklung entsprechender Dialoge denkbar.


Meine persönliche Haltung ist in dieser wie in vielen anderen Fragen liberal: Grundsätzlich stehe ich für einen solchen Dialog gerne zur Verfügung, solange mein Gesprächspartner nicht jemand ist, der mich zuvor als Rechtsradikalen oder Frauenfeind verleumdet hatte. Ich bin aber auch nicht unleidlich, wenn das feministische Lager erst noch ein paar weitere Jahre Zeit benötigt, bevor man sich dort zu einem Dialog durchringen kann.

Wie sich Volker Handke in dieser Frage positioniert, verdeutlicht recht gut dieser Text aus dem Jahr 2010.



2. Die Managerin Katharina Borchert befindet im Interview mit der "Zeit":

Oft klingen Gleichberechtigungsdiskussionen so: Wir nehmen den Männern etwas weg und geben das den Frauen, weil das moralisch richtig ist. Aber das ist der falsche Ansatz. Was in Deutschland fehlt, ist die Vision einer gerechteren, aber auch produktiveren Welt. Wir müssen den Menschen, also vor allem den Männern, klarmachen, dass wir ihnen nichts wegnehmen mit der Gleichberechtigung, sondern dass alle davon profitieren.


Nun ja, "klar gemacht" wurde das den Männern ja schon in den sechziger und siebziger Jahren von Feministinnen wie Gloria Steinem. Das Problem war nur, dass dieses Versprechen nie gehalten wurde, sondern dass viele Feministinnen heutzutage Männer und Jungen sogar verhöhnen, wenn diese durch feministische Politik Verluste erleiden. Borchert denkt hier wie eine Politikerin: Unser Ansatz ist richtig, und wenn uns die doofen Wähler trotzdem abwählen, dann nur, weil wir noch nicht gründlich genug erklärt haben, wie richtig unser Ansatz ist. Das eigentliche Ziel sollte doch sein, eine Geschlechterpolitik zu entwickeln, von der Männer tatsächlich mehr profitieren als bisher. Diese Vision einer gerechteren Welt fehlt unserer Gesellschaft wirklich noch.



3. Immer mehr Transsexuelle wollen zu ihrem ursprünglichen Geschlecht zurückkehren, berichtet ein Chirurg, aber darüber zu sprechen sei ein politisch inkorrektes Tabu.

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