Freitag, August 25, 2017

Grüne setzen auf Sexismus bei Wahlplakaten – News vom 25. August 2017

1. Die Verehrung der Faschistin Valerie Solanas, die Männern schon aus genetischen Gründen ein geringeres Lebensrecht als Frauen zugestand und uns alle vergast sehen wollte, ist im Feminismus vielfach ungebrochen. Am 1. September wird der Dramaturg Jens Peters das Osnabrücker Theaterfestival mit dem Stück "Valerie Solanas, Präsidentin von Amerika!" der schwedischen Journalistin Autorin Sara Stridsberg eröffnen. Die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet:

Valerie Solanas steht für einen Feminismus der 60er Jahre, meint Peters, in denen es sich für amerikanische Mädchen unter anderem nicht schickte, wütend zu sein. Solanas war aber wütend und lebte ihre Wut aus, was sie in Konflikt mit den damaligen Geschlechtsrollenbildern brachte. Sie blieb aber nicht einfach Opfer, sondern analysierte gesellschaftliche Strukturen und das Gefängnis der weiblichen Geschlechtsrolle scharfsichtig. "Mich interessiert, inwiefern Solanas eine Künstlerin war, die ihre Sprache als Mittel benutzte, um zu provozieren", sagt [die Regisseurin] Marlene Anna Schäfer. "Sie war leidenschaftliche Kämpferin, aber eben auch Künstlerin, die sich von der Kunstwelt angezogen fühlte und so mit ihrem Theaterstück 'Up your Ass' in Andy Warhols Factory fand".

(...) Neugierig ist Schäfer, wie der radikale, ultraharte Feminismus auf die Festivalzuschauer von heute wirkt. Sie und Jens Peters finden jedenfalls, dass "Valerie Solanas" genügend provokative Power enthält, um die Zuschauer auf die verschiedenen Aspekte des Themas "Macht*Spiel*Geschlecht" einzustimmen.




2. Nicht nur Deutschlands Grüne finden es zur Zeit schwer, einen überzeugenden Grund zu finden, warum man sie noch wählen sollte. Auch Österreichs Grüne tun sich schwer damit. Eine ihrer Kandidatinnen wird auf Plakaten nun mit einem Slogan beworben, der schlicht dafür plädiert, dass sich männliche Wähler für sie entscheiden sollten, um ihrer Geschlechterrolle gerecht zu werden. "SEI EIN MANN: WÄHL EINE FRAU. DAS IST GRÜN" lautet die Botschaft, die die Bürger überzeugen soll. Wer die betreffende Dame nicht wählt, ist diesem Slogan zufolge kein richtiger Kerl.

Immerhin rechnet wohl niemand damit, dass ein Kandidat einer Konkurrenzpartei mit dem Slogan "SEI EINE FRAU: WÄHL EINEN MANN" für sich wirbt. Derartig überzeugende Argumente überlässt man gerne den Grünen.



3. Warum gibt es eigentlich weniger Frauen als Männer in hohen politischen Positionen? Patriarchale Diskriminierung natürlich! Oder liegt es schlicht daran, dass das Interesse von Frauen an politischen Fragen deutlich hinter dem männlichen Interesse liegt? Darauf nämlich weist eine aktuelle Untersuchung hin:

63 Prozent der Männer wussten, dass die Arbeitslosenquote bei sechs Prozent liegt, aber nur 39 Prozent der Frauen. 67 Prozent der Männer wählten unter drei vorgegebenen Ländern Russland als das Land, das nicht der Nato angehört. Bei den Frauen waren es 32 Prozent. (...) Eine Mehrheit der Frauen hatte auch keine Ahnung, was der Bundesrat eigentlich tut. Sie waren der Meinung, dass der Bundesrat den Bundespräsidenten oder den Bundeskanzler wählt.


Man könnte hinzufügen: Selbst WENN sich Frauen für Politik interessieren, dann vorwiegend für Gender und Feminismus. Das Interesse bezieht sich dann also eher narzisstisch auf sich selbst. Viele Männer können zahlreiche feministischen Thesen mit Leichtigkeit zerpflücken – und werden, wenn sie das tun, als Sexisten und Frauenfeinde angeprangert. Der eine oder andere Mann, der noch einen Stich zu machen hofft, unterstützt die Damen dabei gern.

Ist es bei der durch die zitierte Studie gezeigten Kenntnislosigkeit vielleicht ganz gut, dass es etwas weniger Frauen als Männer in der hohen Politik gibt? Oder brauchen wir eine Quote, damit auch jene Leute in hohe Ämter kommen, die Russland für ein Mitglied der Nato halten?



4. "Wir sollten den Vatertag durch einen Besondere-Person-Tag ersetzen" fordert die Aktivistin Red Ruby Scarlet.



5. Die Schauspielerin Shailene Woodly positioniert sich in einem Interview mit der New York Times:

I would today consider myself a feminist. If females start working through the false narrative of jealousy and insecurity fed through a patriarchal society, then not only will we have more women feeling confident in themselves and supportive of one another, but we will start introducing a type of matriarchy, which is what this world needs.




6. Sie haben keine Lust auf ein Matriarchat? Müssen Sie aber! Die Schauspielerin Gal Gadot ("Wonder Woman") äußert sich noch fundamentalistischer als ihre Kollegin: "Wer kein Feminist ist, ist ein Sexist". Der Gedanke hinter solchen bizarren Äußerungen: Wenn man Menschen für seine Ideologie gewinnen will, muss man alle, bei denen man das nicht schafft, nur tüchtig genug beschimpfen.



7. Madeleine Kearns berichtet über ihren Gastaufenthalt an einer US-amerikanischen Universität:

As a child in Glasgow, I learned that sticks and stones might break my bones but words didn’t really hurt. I’m now at New York University studying journalism, where a different mantra seems to apply. Words, it turns out, might cause life-ruining emotional trauma.

During my ‘Welcome Week’, for example, I was presented with a choice of badges indicating my preferred gender pronouns: ‘he’, ‘she’, ‘they’ or ‘ze’?

The student in front of me, an Australian, found this hilarious: ‘Last time I checked, I was a girl.’ Her joke was met with stony silence. Later I realised why: expressing bewilderment at the obsession with pronouns might count as a ‘micro-aggression’. Next stop, ‘transphobia’.


Hier geht es weiter mit dem lesenswerten Artikel. Unter anderem schildert Kearns, wie sie mit ihren Mitstreitern einen geheimen non-konformistischen Buchclub gründete. Die "falschen" Bücher zu lesen scheint unter der Herrschaft der Social Justice Warriors genauso tabu zu sein wie in Teheran.



8. Zwei US-amerikanische Organisationen von Mathematikern fordern, Social Justice zur Priorität im Mathematikunterricht zu machen:

The National Council of Supervisors of Mathematics (NCSM) and TODOS: Mathematics for All "ratify social justice as a key priority in the access to, engagement with, and advancement in mathematics education for our country’s youth," the groups declared last year in a joint statement, elaborating that "a social justice stance interrogates and challenges the roles power, privilege, and oppression play in the current unjust system of mathematics education — and in society as a whole."

(...) While the organizations hope that math can be used as a tool for social justice in the future, they also believe that math has historically perpetuated "segregation and separation," asserting in their joint statement that "mathematics achievement, often measured by standardized tests, has been used as a gatekeeping tool to sort and rank students by race, class, and gender starting in elementary school."

Citing the practice of "tracking," in which pupils are sorted by academic ability into groups for certain classes, NCSM and TODOS argue that "historically, mathematics and the perceived ability to learn mathematics have been used to educate children into different societal roles such as leadership/ruling class and labor/working class leading to segregation and separation."

(...) Social justice could be the key to solving these issues, they say, calling on math teachers to assume a "social justice stance" that "challenges the roles power, privilege, and oppression play in the current unjust system of mathematics."

NCSM and TODOS even provided detailed strategies that math teachers can use to promote social justice, such as advocating for increased "recruitment and retention of math teachers from historically marginalized groups" and challenging "individual and societal beliefs underlying the deficit views about mathematics learning and children, with specific attention to race/ethnicity, class, gender, culture, and language."




9. Auf Google scheint eine Reihe von Prozessen wegen Diskriminierung zuzukommen.



10. Die israelische Oppositionszeitung "Haaretz" titelt: It’s 2017. Time to Talk About Circumcision. In dem Artikel heißt es:

The practice of Brit Milah (ritual circumcision) is no longer considered an observance about which secular and atheist Jews would rather die than transgress. They talk about it, deliberate and occasionally forgo it. If I had asked 20 years ago how much time it would take before secular people would wake up, the answer would surely have been, "At least another generation, if not two." But the information revolution cannot be stopped – and when the information becomes accessible, the myths start to crumble at a dizzying pace.

(...) The imposition of "Jewish identity" on the penis greatly minimizes the richness and depth of Judaism, which is blessed with ancient and extensive literature; a long, documented history; a rich language; creativity; a tradition of mutual assistance; and many other qualities that go far beyond the shape of the male organ.

More importantly, the fact that half the Jewish people – namely, women – do not share in the custom does not allow us to relate to the custom today as a cornerstone of the Jewish people. Of course, being circumcised does not make us particularly unique when you consider that only 1 percent of the world’s circumcised men are Jews (around seven million out of 700 million), while the rest are mainly Muslims, as well as Americans (mostly older ones), South Koreans and Filipinos.

(...) In European countries in recent years, there have been efforts to apply the abhorrence of female circumcision to male circumcision – but the Jewish and Muslim lobbies have managed to prevent a ban on circumcising those under the age of 18. It isn’t certain they will continue to succeed in the future.

The repression by Jewish men of the injury they suffered at the age of eight days is clear and logical. But logic, anatomy and recently also science agree that removing the foreskin from the penis changes the sexual experience and reduces the pleasure of the circumcised man and his partner. But this information is also being repressed.

Although there is no law requiring Jewish parents to circumcise their sons, there’s no doubt that the establishment in Israel is a partner to the serious problems that exist in this area. The judicial system ignores laws that are meant to protect a minor from physical harm. The Health Ministry declares that circumcision is not a medical procedure but a religious one, and thus takes no responsibility for overseeing the procedure – even though it carries risks, like any operation.

There are no binding regulations regarding anesthesia; the operation can take place at any location; the person performing the procedure (whether a mohel or a surgeon) isn’t subject to any scrutiny like other surgeons are; and bad outcomes are underreported because parents are reluctant to report their son’s penis has suffered even a minor injury. Therefore, only those who bother to seek the information will learn about the risks of Brit Milah and that there is no real supervision of the professionals in this field.

(...) As the information spreads on online forums and in the media, secular Jews understand that if they in any case don’t observe the commandments, this is the first mitzvah they should abandon. The excuse that "my son will be different from his friends" no longer holds water now that tens of thousands of children live happily in Israel with their foreskins.

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