Dienstag, August 15, 2017

Ex-Präsident des Lehrerverbandes beklagt "Faschismuskeule für Gender" – News vom 15. August 2017

1. Auf der Website des Journalisten Roland Tichy schildert Oberstudiendirektor Josef Kraus, vormals Präsident des deutschen Lehrerverbandes, wie eine "Kleine Anfrage" der Partei Die Linke Genderkritiker mit den Nationalsozialisten des Dritten Reichs vergleicht.



2. In dem Artikel "Die verlorene Ehre der Böll-Stiftung" blickt jetzt auch die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) auf den Online-Pranger der Grünen zurück. Dabei bewertet es Claudia Schwartz, die Verfasserin des Artikels, als gutes Zeichen, dass der Pranger nur von kurzer Dauer war:

Weil sich hier zeigt, dass es hilft, wenn über die niederen Triebe solcher Anschwärzpraxis öffentlich debattiert wird. (...) Es ist hier jene aufklärerische Verve für eine bessere Welt am Werk, die unter dem Deckmäntelchen gesellschaftlicher Gerechtigkeit Denunziation betreibt. Dieses im Netz beliebte Verfahren gründet wahlweise auf persönlichen Animositäten oder ideologischen Differenzen und rechnet immer mit einem voyeuristischen Publikum, das seine Gewissensbisse getrost ablegt, wenn das Ganze angeblich einem guten Zweck dient.

(...) Denunziation schlägt nicht selten auf den Denunzianten zurück. Und hier wird nicht mit überzeugenden Argumenten für gute Politik gekämpft, sondern es wurde eine persönliche Beschädigung des politischen Gegners angezettelt. Man fühlt sich an die Worte des namengebenden Heinrich Böll erinnert, der seinerzeit angesichts des Boulevardjournalismus und dessen Umgangs mit dem RAF-Terrorismus feststellte, dass die "Gewalt von Worten" schlimmer sei als jene von Ohrfeigen und Pistolen.




3. Gewalt durch Worte legt auch das Parteiblatt der SPD an den Tag: Es macht die Hälfte aller Opfer häuslicher Gewalt weiterhin unsichtbar.



4. Wer immer noch nicht verstanden hat, wie die US-Amerikaner jemanden wie Donald Trump zum Präsidenten wählen konnten: Beamte des weißen Hauses unter Obama befürworten die Entlassung des Google-Mitarbeiters James Damore. Nun hatte Damore in den letzten Tagen von vielen Wissenschaftlern, Frauen wie Männern, Unterstützung erhalten. Sollten diese Wissenschaftler auch alle entlassen werden, wenn es nach Obamas Leuten geht?

Einer meiner Leser weist mich auf einen weiteren Artikel in dieser Debatte hin, den er außerordentlich gelungen findet und der eine Antwort auf einen früheren Beitrag darstellt:

In den Kommentaren geht es noch ein wenig hin und her zwischen beiden Autoren. Ich finde das ein gutes Beispiel dafür, wie die Diskussion zum Thema auf einer sachlicheren Ebene laufen kann.


Für das liberale Magazin "Reason" hat die männer- und wissenschaftsfreundliche Feministin Cathy Young James Damore interviewt. Ein Auszug:

CY: Did you give a lot of thought to gender and diversity issues before that summit? Some of your citations suggest that you did a fair amount of reading on the subject.

JD: I had been thinking about it for a while, and had many personal discussions in addition to research.

CY: Who are some of the authors or commentators you've followed on gender issues?

JD: Sheryl Sandberg, Warren Farrell, Christina Hoff Sommers, Camille Paglia, Rebecca Solnit.

CY: Who do you think comes closes to your point of view?

JD: It's hard to say because I think they all have legitimate things to say and sometimes just talk about different areas. Maybe Christina Hoff Sommers, but obviously, I don't have 100% agreement with any of them.

(...) CY: What would you say was the gender ratio of the people who read it and gave feedback? And were there any noticeable differences of opinion between the men and the women?

JD: I don't know about the actual ratio, but there were positive and negative responses from both men and women. In my experience, it largely depended on how much the reader was in the "progressive echo chamber" that I described in the document.

CY: So, among the women who work at Google, there are many who don't agree with the standard progressive view of women in tech — i.e. that all disparities are due to sexism?

JD: Correct, and many of them are tired of being made to feel like victims by that narrative.

CY: What were the negative responses you received?

JD: Most were just name-calling or public shaming. I did get a few personal threats, though.

CY: Of violence, or retaliation within the workplace?

JD: There were some threats of violence and many public displays of retaliation within the workplace — i.e. internally public posts stating that they will never work with me and will sabotage my projects.

CY: Even before the memo went public?

JD: Right.

CY: Did anyone speak out in your support when those threats were made?

JD: Some brave souls did.

CY: Both men and women?

JD: Yes. But no one in upper management, because it would have been career suicide to defend me.

kostenloser Counter