Freitag, März 31, 2017

Ministerin Schwesig muss sich vom SPIEGEL nach ihrem Populismus befragen lassen – News vom 31. März 2017

1. In einem aktuellen Interview stellt Spiegel-Online Frauenministerin Schwesig jene Fragen, die vielen auf den Nägeln brennen:

SPIEGEL ONLINE: Einige Ihrer Vorstöße klingen sehr plakativ und ziemlich populistisch. So wollen Sie zum Beispiel Vätern, die keinen Unterhalt zahlen, den Führerschein entziehen.

Schwesig: Ich sehe darin keinen Populismus und meine den Vorstoß vollkommen ernst. Es bringt mich auf die Zinne, wenn sich Eltern aus der Verantwortung stehlen. Bei Arbeitnehmern schaut der Staat bei der Steuerklärung darauf, ob man nun 78 oder 80 Kilometer Arbeitsweg hat, aber bei der Eintreibung von Unterhalt herrscht Nachlässigkeit.

SPIEGEL ONLINE: Wo verläuft die Grenze zwischen legitimer emotionaler Ansprache und Populismus?

Schwesig: Wir dürfen Rechtspopulisten nicht das Feld überlassen, indem wir die Emotionen der Menschen nicht mehr ansprechen. Auch seriöse Politik muss in der Lage sein, die Herzen der Menschen zu erreichen, sonst verlieren wir sie in dieser hochpolitisierten Zeit.

SPIEGEL ONLINE: Die SPD muss also von der AfD lernen?

Schwesig: Nein, absolut nicht. Der entscheidende Unterschied ist: Rechtspopulisten benutzen die Sorgen der Menschen und schüren sie. Wir wollen die Ängste ernst nehmen und Lösungen finden. Es ist legitim und notwendig, dass Politik die Menschen emotional berührt.


Diese Antworten sind so vielsagend, dass daraus schnell der Twitter-Hashtag Argumentieren wie Schwesig entstand, der sich über die Ministerin lustig macht. Auch der Gymnasiallehrer und Blogger Lucas Schoppe hat Schwesigs Rhetorik hervorragend analysiert.



2.
Worin unterscheidet sich das feministische Modell von Clinton von dem der Trump’schen Lebensweisheiten? Nun, beide ähneln sich in ihren Ergebnissen. Nur ihre Wege dorthin unterscheiden sich. Trump überliefert Frauen dem Zufall, Clinton hingegen setzt sie wohlfahrtsstaatlichem Paternalismus aus.


Hier geht es weiter mit dem Artikel des Professors für Soziologie Gerhard Amendt. (Der Artikel ist relativ ausführlich; vielleicht stellen Sie sich ein paar Kekse bereit.)



3.
Müssen wir Verträge schliessen, bevor wir Sex haben? Die Träume der politisch Korrekten sind die Albträume einer freien Gesellschaft.


So argumentiert der bekannte Philosoph Slavoj Žižek in der Neuen Zürcher Zeitung.

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