Anna, 27: "Mein Feminismus hat mich beziehungsunfähig gemacht" – News vom 24. März 2017
1. Die Lebensbeichte des Tages stammt von der Grafikerin Anna, von der wir in einem Artikel über sie erfahren, dass sie an ihren früheren Arbeitsplätzen als "zartbesaitete Zicke" bekannt wurde. Von ihrer feministischen Mutter bekam sie darüber hinaus ein bemerkenswertes Bild von Partnerschaft vermittelt:
Als sie das erste Mal Britney Spears hörte, war sie begeistert. Den Song "Born to Make you Happy" mochte sie besonders. Sie hörte ihn in ihrem Kinderzimmer, sang laut mit und tanzte vor dem Spiegel, als ihre Mutter hineinstürmte. Sie machte den CD-Player aus, nahm Anna beiseite und erklärte ihr, was Britney da sang: "Das ist ein Liebeslied, das sie für einen Mann singt. Und sie sagt, sie sei geboren, um ihn glücklich zu machen". Aus Sicht ihrer Mutter eine absolut widersinnige Einstellung. Anna war zwölf Jahre alt, als sie die Lieder von Britney und Co. das erste und das letzte Mal hörte.
Glücklicherweise bewegt sich Anna auf dem richtigen Weg. Heute sagt sie:
"Ich bin so groß geworden, dass Frauen auch ohne Männer prima leben können. Und dass man sich von Männern in keine Schublade stecken lassen sollte. Aber für manche Bedürfnisse brauche ich einen Mann, aber eben einfach deshalb, weil er einen Penis hat. Diese Erkenntnis macht mich doch nicht weniger stolz, oder?" An dem Punkt, so seufzt Anna, sei sie aber noch lange nicht.
Der eine oder andere mag nun denken, dass, wenn man einem Menschen allein aufgrund seines Geschlechtsorgans einen Wert zumisst, das noch nicht die ideale Einstellung sein kann und dass in dem hier geschilderten Fall vielleicht sogar eine therapeutische Intervention hilfreich sein könnte. Dann muss man sich natürlich schnellstens daran erinnern, dass in unserer Gesellschaft die feministische Weltsicht den Normalzustand darstellt und jede Kritik daran ("Antifeminismus") die Störung, die unbedingt unterbunden und in Quarantäne gesteckt werden muss. Damit wir möglichst bald eine Gesellschaft bekommen, die aus lauter Menschen wie Anna – und ihren männlichen Gegenstücken – besteht.
2. Das Blog "Scheidende Geister" beschäftigt sich in einem Beitrag mit den Untiefen der "feministischen Ökonomie" und in einem anderen mit dem Problem, dass man eine einmal eingerichtete Vollzeitstelle für eine Gleichstellungsbeauftragte, nie wieder wegkürzen kann.
3. Das Blog Geschlechterallerlei kommentiert die MANNdat-Aktion "Eine Brille für Schwesig":
Der Witz ist: Natürlich braucht Manuela Schwesig keine Brille – was da geschieht, ist alles volle Absicht einer Überzeugungstäterin. Und natürlich wird Schwesig all die Ausführungen nicht lesen – ebensowenig wie sonst jemand vom BMFSFJ. Aber es wird genügend Leute auf der Galerie geben, die all das wahrnehmen werden, inklusive dem Ignorieren durch Ministerin und Ministerium. Insofern hat MANNdat auch eine gute Antwort gefunden auf all die desillusionierten Kritiker, die bemängeln, Aktive würden zu naiv an die Sache gehen.
4. #Aufschrei der Woche: Männer, die ihre Partnerin zum Orgasmus bringen möchten, sind sexistisch.
5. Die Post. Heute hat mich der Väteraufbruch wegen der Weiterleitung der folgenden Medienanfrage angeschrieben:
Für eine Video-Kampagne der Europäischen-Rundfunkunion suche ich nach Menschen, die durch eine öffentlich-rechtliche Sendung inspiriert wurden. Ich schreibe Ihnen zu fragen, ob sie durch eine solche Sendung inspiriert wurden, mehr Zeit mit Ihrem Kind zu verbringen.
Wofür ist das Projekt?
Diese Video-Kampagne ist eine Initiative der Europäischen Rundfunkunion. Das Ziel ist dem Publikum die positive Einflüsse der nicht-kommerziellen (also öffentlich-rechtlichen) Medien näher zu bringen. Zum Beispiel, dass man durch eine Sendung über die Klimawandlung inspiriert wurde, sich für den Klimaschutz einzusetzen - einen Bienen-Garten anzupflanzen, Fahrrad statt Auto zu fahren, oder dass man einen Bericht über Flüchtlinge sieht und sich daraufhin aktiv für sie durch freiwillige Arbeit engagiert.
Wo wird das ausgestrahlt?
Auf verschiedenen europäischen öffentlich-rechtlichen Kanälen.
Wen suchen wir?
Wir suchen nach Menschen, die durch eine Sendung sich inspirieren oder motivieren ließen, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Kennen Sie jemanden, der durch eine Sendung auf einer Art inspiriert wurde?
Was drehen wir wann und wie?
Wenn eine Geschichte ausgewählt wird, fliegen wir diese Person nach London um dort ihre Geschichte im Studio aufzunehmen. Unterkunftskosten werden von uns übernommen und man bekommt eine Aufwandsentschädigung von €200.
Rückmeldungen werden möglichst rasch erbeten an pressefaelle@vafk.de.
6. Off-topic: Dunja Hayali, eine Journalistin, die wegen ihres Engagements gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus die widerlichsten Anfeindungen ertragen muss, hat der "Jungen Freiheit" ein Interview gegeben. Jene Kritiker der JF, die bestimmen möchten, mit wem andere Menschen reden dürfen und mit wem nicht, überziehen sie deshalb mit einem Shitstorm. (Die Männerbewegung hatte mit solchen Möchtegern-Diktatoren bekanntlich auch schon ihre Freude.)
Allerdings sind die Kommentare der Junge-Freiheit-Leser zu diesem Interview ebenfalls im gewohnten Tonfall gehalten: "Es gibt keine Gesprächsbrücke mit Denjenigen, die den derzeitigen Staatszerfall und die ubiquitären kriminellen Taten verteidigen." – "Das einzige was passiert ist, dass auch die trägen und nicht besonders hellen Mietmäuler des Staatsfunks kapieren, dass das derzeitige Regime eine Verfallsdatum hat." – "Die Frau ist die Falschheit in Person." – "WAS hat da die JF geritten, diese auf die Titelseite zu bringen und das Sie sogar ihre Suaden in der Zeitung verbreiten darf!"
Vertreter des rechten und Vertreter des linken Lagers stehen einander also mal wieder in wenig nach.
Liane Bednarz, ausgewiesene Kritikerin der rechten Szene, unterstützt Hayalis Entscheidung:
Ich habe Hayali gegen Anfeindungen, die das Interview ausgelöst hat, auf Twitter verteidigt. Das hat einen Grund, es ist, wenn man so will, die Kulmination einer langen Beobachtung der "Jungen Freiheit". Der man auch und gerade als Kritiker attestieren muss, sich gemäßigt zu haben und rote Linien zu ziehen, die seit dem November 2015 klar und deutlich zu sehen sind. (...) Nicht zu honorieren, dass die "Junge Freiheit" sich als Teil des neurechten Milieus gegen radikales völkisches Reden wendet, wäre unfair, sogar undemokratisch. Wer pauschaliert, handelt politisch unklug. Vor allem, und das vergessen offenbar viele, ist die Zeitung das einzige prominente rechte Blatt, dass sich konsequent vom Milieu rund um Götz Kubitschek abgrenzt. Und damit Menschen erreicht, die für etablierte Medien längst nicht mehr zu erreichen sind.
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