Vermischtes vom 6. Februar 2016
1. In der Schweiz wird die Debatte um Väterrechte momentan etwas engagierter geführt als sonst. Dabei steht Seraina Kobler in der Neuen Zürcher Zeitung auf der Seite der Väter:
Keine Generation vor ihnen hat sich so intensiv um den Nachwuchs gekümmert wie die heutigen Väter. Dennoch sind sie den Müttern in der Familie noch lange nicht gleichgestellt.
Der feministisch geprägte Tages-Anzeiger hält mit der beliebten Rhetorik dagegen, dass Männer, die Gleichberechtigung fordern, grundsätzlich "jammern", was sie als unmännlich verunglimpfen soll. Philipp Loser will mit dem Artikel Die Jammer-Väter vermutlich zeigen, dass er ein echter Kerl ist,
2. Nicola Erdmann findet in einem Artikel der "Welt", Männer könnten einem bereits leid tun, wenn es um die Partnersuche geht: "Entweder sind sie zu forsch oder zu zurückhaltend. Tretminen lauern überall." Sie gibt uns den folgenden Ratschlag:
Nicht so viel darüber nachdenken, was der andere wollen könnte, vielleicht erwartet, eventuell gut oder schlecht findet. Sondern das tun, was das Gefühl in dem Moment verlangt (...) Will ich den Arm um sie legen? Dann versuche ich es und schaue, wie sie darauf reagiert.
Aufschrei!!
3. Hillary Clinton schlägt sich nicht so gut wie erwartet bei den Vorwahlen in Iowa – und Feministinnen drehen am Rad.
Währenddessen wird dem republikanischen Bewerber für eine Präsidentschaftskandidatur Ted Cruz Rape Culture vorgeworfen, weil er seine kleine Tochter zu umarmen versuchte, obwohl sie zu diesem Moment offenkundig genervt und unwillig war.
4. Die US-amerikanische Feministin Lena Dunham erklärt: "Ich bin fertig mit Twitter, bis es ein Safe Space geworden ist!" Katherine Timpf kommentiert:
Demanding that an entire platform be changed — and something as important as our free speech be restricted — because you personally cannot handle it is about as offensive as it gets.
5. Der US-Wirtschaftsprofessor Mark J. Perry ist den unterschiedlichen Pendelzeiten von Männern und Frauen auf den Grund gegangen, und verkündet für den 14. April den "Equal Commute Day".
6. Inzwischen eigentlich nur noch fürs Protokoll: In Thüringen hat mal wieder eine 21jährige eine Vergewaltigung erfunden. Mit Flüchtlingen als vermeintlichen Tätern natürlich. Ein fremdenfeindliches Motiv sei aber auszuschließen, die Gründe lägen "in der Psychologie der Frau". Das Übliche.
7. Zuletzt off-topic: "Merkel gelingt der erste Schritt" titelt das "Handelsblatt": Die Teilnehmer der Geberkonferenz für notleidende Menschen in Syrien und der Nachbarregion zahlen rund neun Milliarden Euro (mehr als zehn Milliarden Dollar) an internationale Hilfsorganisationen für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Gleichzeitig wächst die interne Spannung in den Unionsparteien:
In der CDU-Spitze wird aber auch zunehmend ungehaltener kritisiert, dass ausgerechnet die Schwesterpartei CSU kaum einen Tag auslässt, um zu suggerieren, dass es angeblich doch einfachere Lösungen an der deutschen Grenze gebe. "CSU-Chef Horst Seehofer untergräbt systematisch das Vertrauen in die Regierung und Merkel", kritisiert etwa ein CDU-Bundesvorstandsmitglied.
Dafür könnte es gesamteuropäisch mehr Bewegung geben:
Die immer deutlicheren Warnungen aus Berlin, Brüssel und Rom, dass ein Zusammenbruch des Schengen-Raums allen EU-Volkswirtschaften schaden würde, scheint zudem auch andere EU-Regierungen aufzuwecken, die bisher in der Flüchtlingskrise zögerlich agieren.
Außerdem: In Polen fällt eine geplante Kundgebung der Pegida dieses Wochenende aus.
Die Organisatoren von "Pegida Polska" sagten die Veranstaltung mit geschätzten 300 Teilnehmern am Freitag kurzfristig ab. Über soziale Medien erklärten sie, von nationalistischen Fußballfans telefonisch bedroht worden zu sein. Diese hätten den Pegida-Organisatoren vorgeworfen, die Stadt "insgeheim germanisieren" zu wollen und dem polnischen Staat zu schaden.
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