Vermischtes vom 4. Februar 2016
1. Nachdem bekannt wurde, dass die Umbenennung des "Studentenwerks" der Stadt Berlin in das geschlechtsneutrale "Studierendenwerk" 800.000 Euro kosten soll, beschließt die Stadt Erlangen, den bisherigen Namen beizubehalten:
Auch hier würden für die Umbenennung Kosten in Höhe von 300.000 Euro anfallen. "Da muss man fragen, ob die Sache die Summe rechtfertigt oder man das Geld nicht für etwas anderes ausgeben kann", sagte Studentenwerk-Sprecher Uwe Scheer den "Nürnberger Nachrichten". Außerdem sei die genaue Bezeichnung "Studentenwerk" im bayerischen Hochschulgesetz geregelt.
Was die Debatte in der Hauptstadt angeht, präsentiert die Berliner Morgenpost Äußerungen auf Facebook, die verdeutlichen, dass auch Frauen die feministisch korrekte Umbenennung des Studentenwerkes affig finden:
Anna Melissa Z. kommentiert: "Besser das Geld in ein bezahlbares Studentenwohnheim investieren. Aber Wohnraum ist natürlich unwichtig im Vergleich zu diesem unglaublichen Problem."
Simone F. schreibt ganz knapp: "Überflüssiger Irrsinn!"
Viktoria K. weist drauf hin: "Die Umbenennung ist ja kein alleiniges Berliner Problem. In BaWü und in NRW macht man das jetzt auch.... Ja es ist unnötig. Davon könnte man Wohnräume schaffen oder neue Arbeitsplätze schaffen oder Lernbedingungen verbessen."
Carmen C.: meint: "Nur weiter so, es gibt noch viel zu tun auf dem Weg, Berlin als Trottelstadt der Nation hinzustellen. Der Flughafen war schon mal ein guter Anfang!"
Wenn diese Wortmeldungen repräsentativ sind, werden die Kosten von 800.000 Euro nicht auf Wunsch der Studentinnen investiert, sondern auf Wunsch einer relativ kleinen ideologisierten Clique.
Eine andere Debatte tobt derweil an der Uni Frankfurt:
Sollte das neue Studierendenhaus der Frankfurter Goethe-Universität Unisex-Toiletten bekommen? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Der AStA ist dafür, der RCDS meint dagegen: "Schluss mit Gender-Gaga!"
Die Frankfurter Rundschau berichtet.
2. Österreichs Männerpartei reagiert in einer Pressemitteilung darauf, dass beim aktuell eingeführten Zentralmatura Jungen anonymisiert bewertet plötzlich bessere Noten als ihre Mitschülerinnen haben (Genderama berichtete). In dieser Pressemitteilung erklärt Hannes Hausbichler, Bundesvorsitzender der Männerpartei:
Seit Jahrzehnten wird uns weisgemacht, Buben seien sprachlich weniger begabt als Mädchen, weil sie durchschnitttlich deutlich schlechtere Noten als Mädchen erhalten. Erstmals wurden in der letztjährigen Zentralmatura jedoch exakt dieselben Schüler faktisch anonym bewertet, und damit platzt die Bombe: Männliche Schüler, welche persönlich durch die Lehrer über Jahre schlechter benotet wurden als Mädchen, erhalten schlagartig deutlich bessere Noten, wenn sie wirklich gerecht nur nach ihrer Leistung, ohne Kenntnis der Person im Hinterkopf des Lehrers, benotet werden! Dieser Umstand ist der Beweis für einen bildungspolitischen Skandal. (...) Besonders das lange Unter-Verschluss-Halten der brisanten Englischergebnisse der Zentralmatura zeigt umso mehr: Unsere Buben sind nicht so blöd, wie unsere Politik das darstellt, im Gegenteil!
Die Männerpartei fordert nun eine Objektivierung der Leistungsbewertung von Schülern, eine vernünftige Bewertung der Chancengerechtigkeit statt genderblinder Einseitigkeit sowie ein echtes Bildungsministerium statt eines Ministeriums, das Bildungspolitik als Werkzeug radikalfeministischer Frauenpolitik betreibe. Die beste Lösung stelle die Integration einer vernünftigen Frauenpolitik in eine nachhaltige Generationen- und Solidaritätspolitik dar.
3. Drei Mädchen stürmtem am Dienstagabend kurz nach 23 Uhr in eine Gaststätte in Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg) und berichteten den Anwesenden, sie seien "um ihr Leben" gerannt, um 300 Asylbewerbern zu entkommen, die sie verfolgt und belästigt hätten. Man ahnt es schon: So ging die Sache aus.
4. Auf den Seiten der taz lässt Lalon Sander mal wieder seinem Sexismus und Rassismus gegen weiße Männer freien Lauf.
5. Auf der Website der Honey Badgers – amerikanischen Frauen, die die Männerrechtsbewegung unterstützen – erklärt ein schwuler Autor, gerade weil seine Homosexualität häufig als krankhaft dargestellt wurde, setze er sich jetzt für Männer im allgemeinen ein, mit denen inzwischen dasselbe geschehe:
I remember one promise I made to myself. Within my power, I wouldn’t let any kid grow up the way I did, ashamed of their sexuality, afraid of expressing their sexuality in a healthy fashion, afraid to be themselves. Yet, when I look at our current culture, not only schools, but colleges and beyond, what I see is a complete rejection of the straight male identity. Somehow masculinity became toxic, they started being told they were wrong by default, that they had an invisible privilege which served them no good yet they had to apologize for it, rape accusations became a threat as if not more damaging than rape and suicide among men skyrocketed. As with any deliberate attempt to marginalize any given group, the demonization of the straight male identity starts in early childhood.
6. Eine australische Studie zeigt: Bei Männern werden Wünsche nach flexiblen Arbeitszeiten doppelt so häufig abgelehnt wie bei Frauen.
7. Ein Paar im US-Bundesstaat North Carolina richtet ein Männerhaus besonderer Art ein. Es handelt sich um eine Zufluchstätte für männliche Opfer von Sexhandel:
Anna and Chris Smith did not initially set out to advocate for male victims. On the contrary, when they co-founded their organization, Restore One Inc., they intended to promote awareness for young girls who had fallen victim to sex trafficking. Through this endeavor, the Smiths realized how often advocates overlook young boys forced into the sex trade. One study hypothesized that half of the trafficked minors in New York City are boys, yet advocacy groups tend to focus their efforts solely on female victims. After discovering these statistics, the Smiths came up with the idea for Anchor House, which will be the first shelter in America dedicated exclusively to male victims.
The Smiths’ advocacy should serve as a reminder that sex-trafficking is not a gender specific issue.
So wenig wie all die anderen Themen, bei denen so getan wird, als ob sie nur weibliche Opfer beträfen.
8. Das rumänische Parlament hat beschlossen, den 19. November offiziell als Männertag zu behandeln und an diesem Tag die Themen und Anliegen der Männerrechtsbewegung aufzugreifen:
The Chamber of Deputies voted on Wednesday a bill which declares March 8 as the official Women’s Day, and November 19 as the Men’s Day in Romania. The law was adopted with 204 votes for and 16 votes against, reports local Mediafax.
(...) According to the legislative proposal initiated by five Senators, the public authorities can organize events to celebrate these days, and the public television and the public radio can broadcast "programs dedicated to promoting women’s rights or men’s rights" in their programs.
(...) "Celebrating the two days is an opportunity to improve the relations between sexes," the commission’s members say in the report.
So sieht echte Gleichberechtigung aus. In Deutschland hingegen würde das gesamte feministische Lager in Politik und Medien Kreischanfälle bekommen, wenn dem Männertag und der Frauentag gleiches politisches Gewicht eingeräumt werden sollte.
Die männerpolitische Website A Voice for Men hat ergänzende Informationen.
9. Off-topic: Letzte Woche hatte ich einen Artikel veröffentlicht, in dem ich kritisiert hatte, dass Deutschlands Regierung im rechten Spektrum zunehmend mit dem Dritten Reich gleichgesetzt wird. Inzwischen berichtet sogar meine Lokalzeitung darüber, hier am Beispiel eines Facebbok-Postings, das die AfD Rheingau-Taunus teilte:
Ohne die bezahlten Klatschaffen und Claqueure von Freisler-Verschnitt Heiko Maas werden die Ausflüge von Schlepperkönigin Merkel momentan [...] zum Spießrutenlauf.
Roland Freisler war der berüchtigste Strafrichter im nationalsozialisten Deutschland und wird für etwa 2600 Todesurteile verantwortlich gemacht.
Natürlich kann man hier argumentieren, dass die AfD lediglich die Donald-Trump-Methode anwendet und gezielt Entgleisungen lanciert, um sich damit medale Berichterstattung zu sichern. Dennoch fällt auf, in welcher Form die Entgleisungen stattfinden: Barbarisch ist nicht mehr eine Regierung, bei der zahllose Menschen ermordet werden, sondern eine Regierung, die das Leben zahlloser Menschen zu retten versucht. Wird sie auf solche Dinge angesprochen, präsentiert sich die AfD augenblicklich als verfolgte Unschuld. "Klatschaffen", "Freisler-Verschnitt" und "Schlepperkönigin" sind in diesem Denken offenbar sachliche Kritik, wer aber daran Anstoß nimmt oder sich auf diesem Niveau nicht unterhalten möchte, ist bösartig, diskussionsunfähig und gemein.
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