Dienstag, Februar 02, 2016

Vermischtes vom 2. Februar 2016

1. Das MedicineNet weist auf eine neue US-Regierungsstudie hin, die am 29. Januar im wissenschaftlichen Fachjournal "Pediatrics" veröffentlicht wurde. Ihr zufolge werden Jungen so häufig wie Mädchen Opfer von "Dating Violence":

It turned out that boys were about as likely as girls to say they'd been victims of some form of dating violence. The pattern was also corroborated by girls' reports: They commonly admitted to being perpetrators.

"To the average person, this is probably surprising," said Monica Swahn, a professor of epidemiology at Georgia State University who has studied dating violence.

"Parents and pediatricians may underestimate how common dating violence is, and how often boys are victims," said Swahn, who was not involved in the study.

(...) Overall, almost 11 percent of boys said they'd been physically abused by a dating partner at least three times. That compared with slightly less than 8 percent of girls. And a similar percentage of girls and boys -- around 4 percent -- said they'd been injured.

When it came to psychological abuse, 29 percent of boys and almost 34 percent of girls said they'd been victimized at least three times. Slightly more than 14 percent of boys and 12 percent of girls said they'd been sexually victimized that many times.


Die Studie bestätigt frühere Untersuchungen über Gewalt in der Partnerschaft, die ich auf Genderama (und in diversen Büchern seit dem Jahr 2001) immer wieder vorgestellt habe. Auf geschlechterbezogene Gewaltprävention hatten sie alle hierzulande niemals einen Einfluss. Das alte "Opfer-Abo" des weiblichen Geschlechts steht unerschüttert. Auch das sogenannte "Bundesforum Männer" zeigt sich in keiner Weise motiviert, sich in diesem Bereich besonders zu engagieren.



2. Das Magazin "Fluter" der Bundeszentrale für politische Bildung berichtet über den MacGyver-Test, mit dem man sexistische Darstellungen von Männern in Filmen untersuchen kann. Der MacGyver-Test war schon im Mai letzten Jahres bei Genderama Thema, aber da dieses Blog ständig neue Leser hat, ist es wohl sinnvoll, noch einmal darauf hinzuweisen. Außerdem ist es natürlich erfreulich, dass die Bundeszentrale für politische Bildung Genderama-Inhalte nach nur einem halben Jahr aufgreift. Normalerweise ist die Väter- und Männerrechtsbewegung eine jahre- bis jahrzehntelange Verzögerung gewohnt.



3. Bekanntlich toben im US-Bundesstaat Iowa gerade die Vorwahlen zur Präsidentschaft in den USA. In einer Zeitung der Hauptstadt dieses Bundesstaats, dem Des Moines Register, nennt die Studentin Anna Sennef anlässlich der Auftritte Hillary Clintons 15 Gründe, weshalb sie mit dem Feminismus nichts anfangen kann:

Feminism is something that has spread through my generation like a wildfire. It’s a noble cause at its core, however, I can’t help but feel that this third wave of feminism has gone too far. The general idea being projected is that if you care about human rights, you have to be a feminist, and if you’re not a feminist, you’re wrong. It’s become almost dangerous to voice disagreement with feminism, and I was definitely hesitant to post this. But that’s exactly why we need to talk about it. I am not a feminist, and here’s why.

1. Because I think that despite men having a more privileged role historically, men’s rights and issues are something we can’t ignore.


Hier geht es weiter.

4. John Cleese ("Monty Python" etc.) hat die Faxen dicke, was US-Colleges angeht.



5. Wolfgang Herles ist vielleicht nicht der beste Garant für Verschwörungstheorien über angebliche Anweisungen der Regierung, wie unsere Medien berichten sollen. An anderer Stelle erklärt Herles nämlich:

Nein, das bestreite ich vehement, da ist nichts von oben befohlen. Fernsehen funktioniert als große Simplifizierungsmaschine. Komplexität wird nicht zugelassen aus Quotengründen.




6. Die Welt meldet einen neuen Fall von Empörung im Kreml über den erschütternden Missbrauch einer Russlanddeutschen und der furchtbaren Folgen:

Zudem habe das Russenmädchen, das 1988 mit seinen Eltern nach Rheinland-Pfalz kam, mit verschlüsselten Hilferufen wiederholt auf ihr Schicksal aufmerksam machen wollen. "Sie beklagte Atemnot in der Nacht, aber keiner half ihr", so der entsetzte russische Außenminister.




7. Off topic: Neuestes Popmusik-Spielzeug im Internet: Die Infinite Jukebox, mit der man seinen Lieblingssong auf unendlich strecken kann. Hab ich natürlich gleich mit "How Soon is Now?" ausprobiert – anfangs gewöhnungsbedürftig, dann aber ganz nett. Wie ich feststelle, gibt es Lieder, die bei dieser Methode völlig zerhauen werden, zum Beispiel Kula Shakers "Tattva", und andere die dafür wie gemacht scheinen, etwa Grimes "Oblivion". Der am meisten durch die Infinite Jukebox gejagte Song scheint Carly Rae Jepsens "Call Me Maybe" zu sein, Klar, dass Hauptproblem mit dem der Song im Original ist ja bekanntlich, dass er viel zu kurz ist ... Ich stelle fest, nach den ersten 30 Minuten "Call Me Maybe" lassen sich ganz klare Stimmungsveränderungen feststellen .... Beeindruckend, was wir mit modernster Technik heute alles leisten können!

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