Freitag, Januar 15, 2016

Lesermail (Juden)

Einer meiner Leser schreibt mir anknüpfend an diesen Leserbrief, der die freie Wahl eines Moslems verteidigt, selbst zu entscheiden, wem er die Hand geben möchte:

Der Imam, der mit Ankündigung die weibliche Psyche der Frau Klöckner durch Nichtberührung gestresst hat, ist nicht der einzige, der aus religiösen Vorschriften heraus keine Hände schüttelt. Mir fiel der Film "Das 7. Zeichen" mit Demi Moore und Jürgen Prochnow ein, bei der in einer Szene die Protagonistin einen Rabbi beleidigt, indem sie ihm einen Händedruck aufnötigt und der ganz empört das Weite sucht.

Im Judentum findet sich folgendes:

"Auch wenn der Schach, Taz und andere wichtige Halachisten eine andere Meinung vertreten, und obwohl viele Rabbiner heutzutage entschieden haben, dass es für die Frau beleidigend wäre, ihr in der Öffentlichkeit nicht die Hand zu schütteln, wenn sie ihre Hand zum Gruß entgegengestreckt hat, gibt es aufgrund der Entscheidung von Bet Josef viele religiöse Juden, die ein sehr strenges Konzept von 'Schomer Negia`halten und Frauen grundsätzlich nicht die Hand geben."

Darüber wird auch sehr offen diskutiert.

Ich konnte nicht umhin, mir den Gedanken zu erlauben, was wohl gewesen wäre, wenn ein Rabbi den Händedruck mit durchaus belegbarer Begründung verweigert hätte, und nicht ein Imam. Da wäre dann Feminismus und jüngere Geschichte schwer kollidiert. Dass die Dame die Religionsfreiheit, die ihre Grenzen in den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland findet, ignoriert, zugunsten ihrer Ideologie, ist allerdings wirklich nichts Neues. Und nur diese Position is unverhandelbar: Es ist weder illegal, den Händedruck zu verweigern, noch ein wirkliches Problem, außer man will etwas darin finden.

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