Telefoninterview mit Hessischem Rundfunk zur fehlenden Männerpolitik
Mit der Sendung "Die kleinen Unterschiede – Vom Drama, ein Mann zu sein" in der Radioreihe HR 2 – Der Tag konnte heute Abend das etwas irritierende Schema, dass ARD-Sendungen nur abfällig über Männerrechtler berichten, statt sie selbst etwas ausführlicher zu Wort kommen zu lassen, durchbrochen werden.
Der HR stellt seine Sendung selbst so vor:
Männer haben sowieso die Nase vorn. Deshalb brauchen sie keinen, der sich ihrer annimmt. Dieser Satz wird durch ständige Wiederholung nicht wahrer. Im Gegenteil: Er wird unwahrer. Denn je länger der Mann vernachlässigt wird, desto mehr gerät er ins Hintertreffen. Sei es in der Schule unter lauter schnell lernenden Mädchen, sei es als engagierter Vater, der für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch härter kämpfen muss als jede Kollegin. Männer werden häufiger als Frauen krank an Herz und Seele und flüchten häufiger zu Alkohol und anderen Drogen. Männer sind ärmer dran, als wir alle wahrhaben wollen. Lasst uns also endlich offen über Männer reden! Denn ihre vermeintlichen Triumphe sind doch in Wahrheit Pyrrhussiege.
In einem Life-Telefongespräch mit dem Moderator der Sendung konnte ich wichtige Baustellen der Männerrechtsbewegung nennen und einige Fragen dazu beantworten. Die beiden Vereine AGENS und MANNdat wurden ebenso erwähnt wie unser nach wie vor unbeantwortete Offene Brief über die fehlende Männerpolitik an Frauenministerin Schwesig, die Betonmauern des radikalfeministischen Lagers sowie natürlich der erste "ganzheitliche" Genderkongress im November. Vor mir kam bereits Gerd Riedmeier als einer der Ausrichter des Kongresses in einem Beitrag zu Wort, nach mir Professor Matthias Franz, der unter anderem mit der Unterstützung von AGENS bereits zwei Männerkongresse an der Universität Düsseldorf leitete. Professor Franz sprach sich unter anderem gegen das Männerbashing in unserer Gesellschaft aus.
Die Sendung steht bereits als Podcast zum Nachhören online: außer auf der oben verlinkten Website auch hier.
Die Zusammenarbeit, die mir der Hessische Rundfunk gewährte, verlief von Anfang bis Ende professionell, was mich besonders freut, da ich seit Jahren Stammhörer dieser Reihe bin. Ich wurde zuerst eingeladen, zentrale Texte nach Wunsch an den Sender zu schicken, damit man sich dort einen ersten Einblick verschaffen konnte – ich entschied mich in erster Linie für die MANNdat-Auflistung Was wir wollen – dann wurde unser Interview in einem kleinen Gespräch vorbereitet und schließlich fair geführt. So wünscht man sich das eigentlich immer.
Diese Sendung kann natürlich nur ein weiteres von vielen kleinen Mosaiksteinchen sein, die sich derzeit um den Genderkongress herum platzieren und hoffentlich eine Männerpolitik anstoßen werden, die diesen Namen verdient.
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