Vervollständigtes Programm des Deutschen Genderkongresses 2015 steht online
Es ist noch nicht die endgültige Fassung, aber schon ziemlich dicht dran: Die aktualisierte Fassung des Programms des Deutschen Genderkongresses am 28. November in Nürnberg steht inzwischen online.
Genderama-Leser und Menschen, die in der Männerbewegung generell kundig sind, werden viele bekannte Namen entdecken. So hält Gerd Riedmeier vom Forum Soziale Inklusion als Mitveranstalter den Einführungsvortrag, die ehemalige Goslarer Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling spricht über die Geschichte der Frauen- und Männerbewegung und leitet eine vermutlich darauf aufbauende Arbeitsgruppe über die Zukunft der Geschlechterpolitik, eine Arbeitsgruppe zum selben Thema leitet Johannes Meiners als Autor der ersten seriösen Studie über den Maskulismus. Professor Josef Aigner aus Österreich und Dr. Bruno Köhler von MANNdat leiten gemeinsam eine Arbeitsgruppe zum Jungenthema, die Familientherapeutin Ursula Kodjoe eine Gruppe zur Eltern-Kind-Entfremdung, der Schriftsteller Bernhard Lassahn zur "geschlechtergerechten Sprache", MANNdat-Chef Dr. Andreas Kraußer zusammen mit Dr. Bruno Köhler eine Gruppe zum Thema Gesundheit.
Bitte habt Verständnis dafür, wenn ich hier nicht alle Mitwirkenden noch einmal namentlich nenne; es sind einfach zu viele männerpolitisch wichtige Namen. Die vollständige Liste ist ja dem obigen Link zu entnehmen.
Ich selbst freue mich sehr über meine beiden Co-Moderatoren: Dr. Ursula Matschke – die sich ungern als "Gleichstellungsbeauftragte" sondern lieber mit ihrem tatsächlichen Amt, Leiterin der Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern, ansprechen lässt – wird mit mir zum Thema häusliche Gewalt sprechen. Und Franzjörg Krieg, meines Erachtens der vielleicht engagierteste Mitarbeiter des Väteraufbruchs für Kinder, leitet mit mir die Arbeitsgruppe zur (fehlenden) Geschlechtergerechtigkeit in unseren Medien, wozu ich vergangene Woche ja bereits einen Artikel online gestellt habe.
Grußworte aus der Politik wird es geben von Emilia Müller (CSU), Landesministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration in München, Angelika Weikert, Sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag, sowie Jörn Wunderlich (Die Linke), Obmann und Sprecher des Familienausschuss des Deutschen Bundestages.
Zwei Personen, die ich ebenfalls sehr gerne bei diesem Kongress dabei gehabt hätte, müssen mit dem Ausdruck des größten Bedauerns eine Teilnahme leider absagen, wären aber gerne bei unserem nächsten Kongress dabei: ein Abgeordneter oder eine Abgeordnete der FDP (die Angefragten bekamen es wohl terminlich nicht auf die Reihe) sowie Dr. Matthias Stiehler, Vorstand des Dresdner Instituts für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft und Herausgeber zweier Männer-Gesundheitsberichte, der zum Zeitpunkt des Kongresses alle Hände voll mit der Vorbereitung des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember haben wird. Dafür habe ich natürlich vollstes Verständnis – es wird ja, wie gesagt, nicht der letzte, sondern der erste Kongress dieser Art sein. Angefragt für den 28. November ist auch der vor allem in Väterkreisen bekannte belgische Kinder- und Familienpsychologe Jan Piet de Man.
Bei dieser großen Zahl renommierter Mitwirkender musste natürlich eine Auswahl getroffen werden. Insofern freue ich mich darüber, dass Angehörige des Bundesforums Männer nicht auf den Podien erscheinen. Die seit Jahren anhaltenden Proteste der Basis der Männerbewegung gegen diese selbsterklärte Elite sind ebenso bekannt wie die Begeisterung des Bundesforums für einen Männerhasser wie Michael Kimmel. Insofern rechne ich mit breitem Verständnis dafür, dass die Podien des Kongresses für all diejenigen reserviert bleiben, die sich tatsächlich ernsthaft für Männeranliegen engagieren – und zwar nicht nur in den engen Bahnen, die ihnen Radikalfeministinnen als Spielwiese zur Verfügung stellen, wobei dese Beschränkung üppig vergütet wird.
Eine offizielle Pressemitteilung der Kongressveranstalter wird für Beginn nächster Woche erwartet – ebenso ein kleiner Artikel von mir, in dem ich meine Einschätzung darlege, was dieser Kongress für die längst fällige Demokratisierung der Geschlechterpolitik in Deutschland bedeuten dürfte.
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