Vermischtes vom 17. September 2015
In Großbritannien macht ein Sexismus-Skandal der besonderen Art von sich reden. In seinem Mittelpunkt stehen ein Mann und zwei Frauen. Aber die Verteilung der "Täterschaft" nach Geschlecht ist anders als gewohnt.
In Österreich verurteilt die Werbewatchgroup Wien ein Plakat der Grünen wegen Sexismus. Das beanstandete Bild zeigt das Gesicht eines lächelnden Mannes bedeckt mit Kussmündern und mache sich deshalb der "Sexualisierung", "Abwertung" und "Objektifizierung" des Mannes schuldig. Vermutlich ebenso schwer wiegt, wie der Standard näher erklärt, folgendes:
Die Werbung spiele mit "heteronormativen Klischees", der Mann sei aber "nur offen in eine Richtung". Es fehlten sozusagen die männlichen Kusslippen auf der Wange. Die Verwendung der Kussmünder wecke nämlich Assoziationen von weiblichen Lippenstiftabdrücken. Die Watchgroup: "Somit erfolgt ein Ausschluss von nichtheterosexuellen Beziehungen."
Österreichs Grüne als Sexisten und Schwulenfeinde. Wer hätte das gedacht?
Apropos ihre Kinder fressende Revolutionen:
Das skurrile Statement zum Ausschluss von R., das ich gestern Morgen an den Kopf der aktuellen Genderama-Beiträge setzte, wurde inzwischen in mehreren Exegesen ausgedeutet. Darunter: Lann Hornscheidts Kindergarten, Zerfleischungen im Feminismus: Lann Hornscheidt als Rassist sowie Dachschaden 2.0. Siehe dazu auch einen Kommentar von Lucas Schoppe.
Heftige Kontroversen gibt es übrigens noch immer an der FH Potsdam wegen der geplanten Einrichtung von "Gender-Toiletten":
"Eine Variante, die dabei geprüft werden soll, ist die Vereinbarung einer Mehrfachnutzung bestehender Behindertentoiletten für eine barrierefreie und gendergerechte Nutzung als ,Unisex-Toilette’." Diese Variante bezeichnete Janz als eine "Katastrophe", gegen die sich die Studierenden "absolut" aussprechen würden. (...) Vor der Senatsentscheidung war es an der FH zu einem Streit um die Unisex-Toilette gekommen. Studierende der "AG Diskriminierungsfreie FHP" hatten eine Damentoilette zur Unisex-Toilette umgewidmet, was unter Dozenten zum Widerspruch führte. Die Hochschulleitung entfernte schließlich die Beschilderung an der Toilette.
Ich fürchte, daraus entwickelt sich noch eine politische Kontroverse, die jeglichen Streit zum Flüchtlingsthema weit überschatten wird.
Dass das "Männerhormon" Testosteron entgegen aller Vorurteile die soziale Ader stärkt und zu einem ausgesprochen fairen Verhalten untereinander führt, wissen wir spätestens seit einer im Wissenschaftsmagazin "Nature" 2010 veröffentlichten Studie. Jetzt zeigt sich außerdem: Ein hoher Östrogenspiegel macht asozial. Ich sage dazu nichts mehr ohne meinen Anwalt (Leszek).
Ein Blick in die USA, genauer gesagt nach Texas: An einer Schule dort legten Polizisten einem Jungen Handschellen an, nachdem er eine selbstgebastelte Uhr in den Unterricht brachte. Zahllose Medien betrachten den Vorfall unter der Perspektive der Islamophobie – der Junge heißt Mohamed. Man könnte den Vorfall auch unter dem Blickwinkel einer ähnlich irrwitzigen Angst vor Jungen sehen.
Zuletzt: Ein Jahr GamerGate! Journalisten, Spieleentwickeler, Politiker und Spieler blicken auf den Verlauf der Debatte zurück.
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