Freitag, August 07, 2015

Vermischtes vom 7. August 2015

Das wird euch jetzt bombenmäßig überraschen, aber wir haben wieder eine ... genau, eine Sexismusdebatte! Ist dieses Fußball-Trikot für Frauen sexistisch? fragt die "Welt".

In Österreich werden Millionen von Strafzetteln vernichtet, weil sie nicht ordnungsgemäß gegendert sind. Das Frauenministerium äußert sich begeistert, über die anfallenden Kosten ist nichts zu erfahren.

Wir bleiben in Österreich. Aus Wien berichtet der Standard:

Bei den Aufnahmetests für das Medizinstudium haben erneut die männlichen Studienwerber besser abgeschnitten. Während die Frauenquote bei den Angetretenen noch bei 58 Prozent lag, gingen die Studienplätze in etwa zur Hälfte an Männer und Frauen.

(...) VSStÖ-Vorsitzende Katrin Walch kritisierte, dass das Medizinstudium "zu einem männlichen Elitenprivileg verkommen ist": "Einmal mehr zeigt sich, dass der Medizin-Aufnahmetest Frauen diskriminiert." Politik und Universitäten müssten "endlich Verantwortung übernehmen und handeln, anstatt Jahr für Jahr zuzuschauen, wie hunderten Frauen aufgrund ihres Geschlechts das Medizinstudium verwehrt wird".


(Im Oktober 2014 hatte der österreichische Verfassungsgerichtshof bekanntlich entschieden, es sei legitim, dass die Auswertung des Medizinertests inzwischen so zugeschneidert wurde, dass Frauen trotz schlechterer Testergebnisse als Männer einen Studienplatz bekommen.)

Wer sich als Student bei der Universität Kalifornien bewirbt, kann jetzt zwischen sechs verschiedenen Geschlechtsidentitäten wählen.

Nadja "Erzählmirnix" Herman führt aus, warum eine bestimmte Sorte von Social Justice Warriors sie inzwischen ziemlich aggro macht. Währenddessen trifft "Fettlogik" zunehmend auch Männer.

Der Schwulemiker setzt sich kritisch mit einem Beitrag im "Pelzblog" auseinander.

Die Website Katholisches berichtet über eine neue, diesmal englischsprachige Gender-Kampfschrift der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung. Darin werden selbstverständlich auch "masculinists" - gemeint sind wir Maskulisten - in Verbindung mit "a 'new' right-wing extremism" gebracht. Wer zum Beispiel eine Menschenrechts-, Bildungs- und Gesundheitspolitik auch für Jungen und Männer fordert, kann in sozialdemokratischen Augen einfach nur rechtsextrem sein.

Benachteiligung von Jungen und Männern gibt es auch komplett unabhängig vom Feminismus - etwa in Afghanistan. Dort hat eine verheiratete Frau in den 30ern eine "Affäre" mit einem zehnjährigen Jungen, also zu deutsch: Er wird von ihr sexuell missbraucht. Das wird publik. Oberstes Urteil eines Stammesgerichts: Der Junge muss eine Geldstrafe in Höhe von 7000 Dollar bezahlen.

Gute Nachrichten gibt es aus Dortmund. Dort hat eine Frau eine Vergewaltigung durch zwei türkische oder albanische Männer gottseidank nur erfunden. Tatsächlich hatte die Dame einvernehmlichen Sex. Kleiner Wermutstropfen: Womöglich droht ihr jetzt eine Geldstrafe wegen Vortäuschung einer Straftat.

Alice Schwarzer schließlich entdeckt eine angebliche Diskriminierung von Männern ausgerechnet dann, wenn ein solcher Mann wegen einer verlorenen Wette in einer Frauen-WG nackt putzen soll. Dass die Aktion freiwillig stattfand, interessiert Schwarzer nicht: "Was heutzutage nicht alles freiwillig getan wird!" Schwarzers Auffassung ist in feministischen Kreisen übrigens nicht untypisch: Vor einigen Wochen interviewte mich eine Frauenzeitschrift ("Julia" oder "Lisa" oder so) am Telefon darüber, ob ich Männer, die sich aus finanziellen oder erotischen Motiven als Nacktputzer und Hausdiener anböten, nicht als Diskriminierungsopfer sähe. Sehe ich natürlich nicht. Meine Interviewerin fand das witzig, weil sie zu demselben Thema auch Feministinnen befragt hatte, die darin sehr wohl eine Diskriminierung sahen und die armen Männer bedauerten. Weil es offenbar keine 150 anderen Bereiche gibt, wo das angebrachter wäre.

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