Sonntag, August 02, 2015

Vermischtes vom 2. August 2015

Verlage und Buchhandel scheinen die Hoffnung aufgegeben zu haben, männliche Leser für Romane interessieren zu können. Jedenfalls liest man in den Vorschauen für die literarische Herbstsaison nur noch von "Leserinnen".


Felicitas von Lovenberg berichtet in der Frankfurter Allgemeinen.

Roland Tichy hat den Eindruck, dass die neue Gender-Ideologie an unseren Schulen insbesondere türkischstämmigen Zuwanderern schwer zu schaffen macht:

Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass dies gerade türkische Familien zerreißt. Viele Mitglieder schaffen es, sich irgendwie dem Gender-Mainstreaming anzupassen, mitzuschwimmen, mitzumachen, und wenn es nur vorgetäuscht ist. Längst wird hier ja eine amoralische Assimilierung im rot-grünen Mainstream erzwungen, der sich sonst so gegen sozial notwendige Integration wehrt. (...) Genau an dieser Stelle steht das Eingangstor für einen neuen, radikalisierten Islam. Hier finden die Haßprediger offene Ohren, wenn sie von der Dekadenz der westlichen Gesellschaft sprechen, von den Gefahren, die für Familien, Frauen und Kinder von dieser vermeintlich zivilen Gesellschaft ausgehen.


Allerdings durchzieht den Artikel eine geradezu groteske Hysterie, etwa wenn Tichy von einer "amtlich beabsichtigten und beförderten Traumatisierung von Kindern" spricht oder phantasiert, dass "Töchter weinend von der Schule nach Hause kommen". Ich kenne keinen einzigen Fall, wo so etwas vorgekommen ist. Stattdessen höre ich aus den Kreise von Pädagogen wie Lucas Schoppe, dass zwischen den Phantasien der Gender-Ideologen und der praktischen Arbeit an den Schulen ein gewaltiger Unterschied besteht. Wenn Tichy & Co. rhetorisch ein paar Grade runterfahren würden, würden sie vielleicht ernster genommen.

Die Huffington Post veröffentlicht den Bericht einer jungen Frau, die erklärt, wie es dazu kam, dass sie ihren Vater fälschlich des sexuellen Missbrauchs beschuldigte. "Man bekommt inzwischen regelrecht Angst, Vater einer Tochter zu werden" hieß es in dem Facebook-Posting, das mich auf diesen Fall aufmerksam machte.

Wie wehrt man sich gegen Social Justice Warriors – eine Gruppe, die häufig auch Männerrechtler drangsaliert? Die SJW-Watch nennt einige Tipps.

Zuletzt der Ansatz zu einer maskulistischen Filmkritik: Gestern Abend war ich in Ant-Man. Cooler Film. Das findet der schwarze Männerechtler TJ Sotomayor auch. Allerdings störte Sotomayer ein einzelner Aspekt des Filmes so, dass er ihn als "Angriff auf Männer- und Väterrechte" bezeichnet: Die Hauptfigur Scott Lang wird zum Begehen von Verbrechen getrieben, weil er als Ex-Knacki keinen Job findet und nur durch Kriminalität das Geld zusammenbekommen kann, durch das allein er würdig ist, Kontakt zu seiner Tochter haben zu dürfen. Der Film normalisiere Sotomayor zufolge diese unselige Denkweise; er stelle sie unhinterfragt als gegeben und damit vernünftig hin. Ich sehe diesen Aspekt des Filmes nicht so düster, sondern empfand es gerade als erfrischend, dass ein "unterhaltsprellender Vater" als Held gezeigt wird, der seine Tochter nicht aus Böswilligkeit, Verantwortungslosigkeit oder mangelnder Liebe finanziell zu kurz kommen lässt, sondern weil er gegen die gesellschaftlichen Zwänge keine Chance hat. Nachdem die Superheldenfabriken Marvel und DC in diesem Sommer ihr gesamtes Comic-Programm umkrempeln, um sozialen Gruppen wie Frauen, Homosexuellen und ethnischen Minderheiten gerechter zu werden, fände ich es sehr erfreulich, wenn in diesem Genre auch vermehrt die Probleme thematisiert werden, mit denen ganz normale Männer in unserer Gesellschaft zu kämpfen haben.

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