Montag, August 03, 2015

DIE ZEIT: "Chefinnen sind keine Bereicherung"

Die ZEIT hat Marion Büttgen interviewt – die Leiterin der Studie über weibliche Führungskräfte, über die Genderama vor einigen Tagen berichtete. Dabei scheinen die üblichen männerfeindlichen Vorurteile zunächst einmal aus dem Weg geräumt zu werden:

Dass Männer stärker ausgeprägte dunkle Persönlichkeitseigenschaften als Frauen haben, war ein Vorurteil und stimmt nicht.


Büttgen zeigte sich davon "überrascht", dass Frauen "kein bisschen weniger narzisstisch, machiavellistisch und psychopathisch" als Männer seien. Dieselbe Verblüffung kennt man sonst von Forschern, die zum x-ten Mal herausgefunden haben, dass häusliche Gewalt keineswegs überwiegend von männlichen Tätern ausgeht. So richtig mag sich Büttgen aber nicht vom misandrischen Weltbild verabschieden: In der Normbevölkerung könne es durchaus sein, dass Frauen "empathischer und kommunikativer" seien. Und die Interviewerin der ZEIT will die Studie natürlich auch in ihrem Sinne interpretiert sehen. Aus der Formulierung, dass Frauen ebenso "durchsetzungsstark" seien wie Männer macht sie:

Also machen Unternehmen mit Frauen an der Spitze keinen besseren oder schlechteren Griff. Das wird den Befürwortern der Gleichstellung gefallen, den Frauenquoten-Gegnern dafür gar nicht.


Marion Büttgen steigt gerne darauf ein. Wenn die von ihr untersuchten Frauen dieselben negativen Eigenschaften haben wie Männer, dann kann das plötzlich nur noch daran liegen, dass die Unternehmen nur "männliche" Frauen nach oben kommen lassen, während in der allgemeinen Bevölkerung Frauen selbstverständlich weiter die besseren Menschen sind:

Wenn es immer heißt, mehr Frauen in der Führung täten Unternehmen gut, müsste es bedeuten, dass auch andere, typische Frauen in diese Positionen kommen sollten.


Die Personalabteilungen sind meist fest in Frauenhand, da die weiblichen Eigenschaften wie Empathie, ein größeres Kooperationsbedürfnis oder höhere Kompromissfähigkeit dort eben gefragt sind.


Man muss bei solchen Passagen unweigerlich an einen rassistischen Wissenschaftler denken, der in einer Untersuchung herausgefunden hat, dass Weiße Schwarzen keineswegs charakterlich überlegen sind, und jetzt mit aller Macht versucht, seine Forschungsergebnisse in sein bisheriges Weltbild einzupassen. Büttgen kommt einerseits um die Ergebnisse ihrer Studie nicht herum:

Frauen in Führungspositionen sind noch weniger verträglich als Männer, zeigt die Studie. Sie setzen im Team-Meeting ihren Kopf gegen die Interessen der anderen durch und gehen einem Streit nicht aus dem Wege.


Andererseits macht sie schon in den nächsten Sätzen ungerührt weiter Propaganda für die sexistische Frauenquote und spekuliert, unterstützt von der Interviewerin, fröhlich drauflos:

Männer wollen in ihrer Symbiose vermutlich nicht gestört werden.

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