Mittwoch, Mai 07, 2014

taz: Simone Schmollack beschäftigt sich mit häuslicher Gewalt gegen Männer

Als ich vor zwei Jahren ein Interview mit dem Anti-Gewalt-Berater und -Pädagogen Burkhard Oelemann führte, legte dieser eindrucksvoll dar, inwiefern durch die bisherige sexistische Sicht auf dieses Thema nicht nur männliche Opfer, sondern auch weibliche Täter zu kurz kommen. Offenbar sind über diesen Ansatz auch frauenzentrierte Medien wie die "taz" zu erreichen. Unter den Überschriften "Sie kratzen, beißen und werfen sein Essen in den Müll" sowie "Gewalttätige Frauen finden kaum Gehör. Jetzt berät ein Berliner Projekt betroffene Paare" wird sich in deren Ausgabe von morgen nämlich Simone Schmollack dieses Themas annehmen. Darüber informierte mich gerade ein Genderama-Leser, der offenbar auch taz-Abonnent ist. (Streng genommen handelt es sich bei dieser Nachricht um eine noch nicht bestätigte Information, da der Artikel nicht online steht, aber ich glaube meinem Leser einfach mal, dass er nicht komplette taz-Artikel und dazugehörige Zitate erfindet.)

Mein Leser schreibt mir dazu des weiteren:

Trotz des Ausfalls am Ende des Beitrags ("Seriöse deutsche Forschungen hierzu gibt es kaum. Bekannt ist vor allem eine Studie des Bundesfamilienministeriums, die die offensive Gewalt gegen Frauen im Blick hat. Antifeministische Maskulinisten nutzen die wissenschaftliche Lücke, um zu behaupten, dass Frauen ebenso stark Gewalt ausüben wie Männer." - was bedeutet eigentlich immer wieder dieses "antifeministisch" ?) ein insgesamt brauchbarer Beitrag, weil er ein in der medialen Öffentlichkeit bisher unsichtbar gemachtes Feld behandelt.

Nach den weiteren Beiträgen zu durch das Unterhaltsrecht benachteiligten Männern - auch wenn diese einen Großteil der Kindesbetreuung übernehmen - nun in kurzer Zeit schon der dritte "männerfreundliche" Beitrag in der taz. Laufen denen die männlichen Abonnenten weg (wie ich das auch wiederholt in letzter Zeit überlegte, wenn das apokalyptische Quartett Oestreich/Schmollack/Schwab/Pohl über die Stränge schlug), oder gab es Unruhen in der Redaktion (vgl. auch den seit einigen Monaten existierenden männlichen "Co-Chefredakteur")?


Wie so oft könnte man in Simone Schmollacks Artikel schon in wenigen Sätzen zig Korrekturen anbringen: Es gibt international hunderte von Studien über die näherungsweise Gleichverteilung der Täterschaft unter häuslicher Gewalt, darunter mehrere deutsche, seriöse Untersuchungen. Genderama hat kontinuierlich darüber berichtet; einige Beiträge sind rechts auf der Blogroll verlinkt. Insofern ist es keine These, die in erster Linine von "antifeministischen Maskulinisten" vertreten wird, sondern von Soziologen, Kriminologen, einigen Feministinnen und, ja, auch uns Maskulisten, da es zur Grundforderung des Maskulismus gehört, Problemlagen bei beiden Geschlechtern anzugehen. Dass Simone Schmollack dies vor allem als Attacke auf die von ihr vertretene Ideologie wahrzunehmen scheint, ist angekommen, aber hier liegt die sinnvollste Lösung doch schlicht darin, dass Feministinnen statt herumzustänkern, sich bemühen weniger sexistisch zu werden.

Dem unbenommen trägt auch dieser Artikel in der Tat zu der Debatte bei, ob die "taz" sich allmählich von ihrer bisherigen Einseitigkeit zu lösen beginnt, wie es derzeit auch im MANNdat-"Forum Männerrechte" diskutiert wird.

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