Meistgelesene Zeitung Israels fordert: Folgt Deutschlands Führung beim Thema Beschneidung!
Auf einer Meinungsseite von Ynetnews, der englischsprachigen Website von Israels meistgelesener Zeitung Yedioth Ahronoth, findet sich seit über einer Woche die Forderung Follow Germany's lead on circumcision. Statt weiterhin über angeblichen Antisemitismus zu jammern, befindet Eran Sadeh, solle Israel das unmoralische Beschneidungsritual abschaffen, wofür Sadeh acht gute Argumente liefert.
Natürlich kann man hier argumentieren, dass die Überschrift dieses Blogbeitrags etwas überspitzt ist: Nicht die Zeitung selbst fordert die Abschaffung der Genitalverstümmelung bei Jungen, sondern einer ihrer Autoren (möglicherweise nur ein Gastautor). Dem unbenommen ist das ein großer Schritt nach vorne, der noch vor einigen Wochen niemand vorausgesagt hätte – zumal gerade die offiziellen Sprecher der Juden in Deutschland mit viel Lärm den Eindruck zu erzeugen versucht hatten, das Beschneidungsritual sei für den jüdischen Glauben praktisch überlebenswichtig und die Forderung eines Verbots der schlimmste Akt von Judenhass seit dem Holocaust. Eran Sadeh hält dagegen:
I predict that within a few years the fear and ignorance in Israel will be replaced by a social pact to protect babies' members, allowing the country to take a great cultural leap forward and join the rest of the sane world which leaves its children's penises whole.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was hier los wäre, wenn ein nicht-jüdischer Deutscher diesen Satz von sich gegeben hätte.
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