Schule verbietet taubem Jungen, seinen Namen in Gebärdensprache auszudrücken
Wie panisch viele Erzieher bei Jungen auf Zeichen für "männliche Aggression" reagieren, ist schon seit einiger Zeit im Gespräch. "Klar ist, dass Jungen nicht mehr raufen und toben dürfen", schrieb dazu Karin Jäckel bereits im Jahr 1998, "insbesondere löst schon das Abknallen mit gestrecktem Zeigefinger wahre Wutanfälle der Pädagoginnen und schamhaftes Beiseiteblicken der wenigen Kollegen aus."
Wer das schon affig findet, der dürfte den Kopf noch mehr über eine aktuelle Geschichte aus den USA schütteln: Dort durfte ein dreijähriges Vorschulkind, der taube Hunter Spanjer, seinen Vornamen nicht mehr in der Gebärdensprache ausdrücken, die er dafür gelernt hatte, weil das Gebärdenzeichen für "Hunter" eben jenem symbolischen Abschießen mit ausgestrecktem Zeigefinger ähnelt. Stattdessen sollte Hunter seinen Vornamen Buchstabe für Buchstabe anzeigen.
Zahlreiche Medien in den USA berichteten darüber, offenbar als erstes die New York Daily News. Die Meldung wurde viral (also von immer mehr Nachrichtenplattformen übernommen), was zu Online-Petitionen mit tausenden von Unterschriften zugunsten des Jungen führte. Nachdem die Schule zudem tausende von erbosten Anrufen und Mails erhielt, zog sie ihr Verbot schließlich zurück. Gegen den Protest der Eltern alleine war sie zuvor noch standhaft geblieben.
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