Freitag, August 24, 2012

Wikimedia erklärt sich mit Feministinnen auf einer Linie

Das Umschreiben von Wikipedia-Einträgen auf die feministische Perspektive sorgt auf den Diskussionsseiten der Online-Enzyklopädie für immer mehr Unmut und Frustration. Einen typischen Wortwechsel findet man auf der Diskussionsseite zum Eintrag "Männerrechtsbewegung":

Üblichlicherweise sollte man hier konstruktive Vorschläge einbringen, was ich auch gerne täte. Dieser Artikel ist jedoch derartig einseitig und schlecht geschrieben, das ich nicht sehe, was man hier noch retten könnte. Dieser Artikel mit seinen unzähligen Fehlern dient nicht der Information, sondern der Desinformation. Nach meinem Dafürhalten müßte er komplett entfernt und neu geschrieben werden. Dieses mal jedoch von Personen, die - so wie es die Regeln der Wikipedia vorschreiben - sachliche und richtige Informationen liefern und nicht eine feministische Propaganda betreiben. Ich bin bestürzt darüber, wie hier die Wikipdia mißbraucht wird, um seine eigenen Ideologien durchzusetzen. Dadurch wird das Ansehen der Wikipedia zusehends beschädigt. Wenn dieser Trend, Informationen nach seinem eigenen Gusto hinzubiegen, anhält, sehe ich schwarz für die Wikipedia. Wenn das nicht gestoppt wird, geht sie früher oder später den Bach runter. Traurig, aber wahr. --El Capitan (Diskussion) 14:48, 18. Aug. 2012 (CEST)

Üblichlicherweise sollte man hier konstruktive Vorschläge einbringen, was ich auch gerne täte. Schade, bis hierhin war dein Beitrag gut, dann gleitest du in das übliche Gejammer ab. Wenn du meinst, der Artikel gehört neu geschrieben, dann gibt es einen einfachen Weg dafür: Lege eine Unterseite unter deinem Namen an, verfasse eien Rohfassung, lade Leute zum diskutieren und Mithelfen an. Wenn ein ernstzunehmendes Team meint, dass die neue Fassung besser ist als die bestehende, wird der alte ersetzt. Ist doch ganz einfach, aber eben: das erfordert konstruktive Mitarbeit und Geduld statt Gejammer.--Nico b. (Diskussion) 15:03, 18. Aug. 2012 (CEST)

Wieso Gejammer? Er hat doch recht. Das Problem der «Verpropagandung» von Artikeln wie diesem könnte auch mit einer Neufassung nicht gelöst werden. Wikisteno (Diskussion) 02:06, 19. Aug. 2012 (CEST)

ZU interwikis wie titel: Mens right movement ist zwar deutlich weiter verbreitet aber spezifischer als Masculism - letzteres wird hier in aller breite unter dem falschen Titel behandelt. Das deutsche lemma gehört verschoben, die interwikis sollten das verlinken was drin steckt. Die Publizisten / Foren / Oragnsiationen, die sich um Umgangsrechte und die gesellschaftliche Stellung von insbesondere Vätern wie Scheidungsgeschädigten bemühen, sind keineswegs von antifeministischen Akzenten frei, aber nicht in einem atemzug mit einer generellen neupositionierung des Konzept Mann als solchem zu bemühen. Desweiteren erscheint mir eine reduktion der bemühungen um neupositionierungen von "wann ist ein mann ein mann" auf antifeministische Reflexe völlig eindimensional. Polentario Ruf! Mich! An! 07:28, 19. Aug. 2012 (CEST)

Wikisteno hat leider recht. Auch eine Neufassung des Artikel, wie sie von Nico b angeregt wurde, brächte überhaupt nichts. "Wenn ein ernstzunehmendes Team meint, dass die neue Fassung besser ist als die bestehende, wird der alte ersetzt." So schreibt Nico b. Genau das glaube ich eben nicht. Aus welchen Leuten sollte dieses "ernstzunehmende Team" bestehen? Aus Fin und SanFramer? Nein danke. Eine Neufassung würde so lange umgepflügt werden, bis wir wieder am gleichen Punkt wären wie jetzt. Ich habe mir die Diskussion und die Versionsgeschichte angesehen und muß sagen, das ich nicht bereit bin, mich auf Edit-Wars und tagelange Diskussionen einzulassen. Dazu habe ich weder Zeit noch Interesse. --El Capitan (Diskussion) 16:50, 19. Aug. 2012 (CEST)

Da du jetzt schon zum zweiten Mal sagtest, du hast zur Mitarbeit hier keinen Bock, dann lass es eben sein. Dann werden automatisch auch die Sticheleien gegen einige Autoren/innen aufhören. -jkb- 16:58, 19. Aug. 2012 (CEST)

Ich habe nichts weiteres zu sagen. Die Zeiten, als ich noch gerne für Wikipedia gearbeitet habe, sind definitiv vorbei. Ich beschränke mich in Zukunft darauf, kleine Fehler, wenn ich sie finde, zu beheben. Zu allem anderen bin ich in der Tat nicht mehr motiviert. Auf Wiedersehen--El Capitan (Diskussion) 18:20, 19. Aug. 2012 (CEST)


Währenddessen ruft das Blog Netzfeminismus mit Bezugnahme auf eine bizarre Mischung aus Berichterstattung und wilden Phantasien in einem anderen Blog zur endgültigen Übernahme der Wikipedia auf – und wie üblich werden "Frauen" und "Feministinnen" bei diesem Aufruf verwendet, als wäre das eins und dasselbe: "Stellt euch hinter alle Frauen, die systematisch aus der Wikipedia ausgegrenzt werden sollen!" heißt es bei den Netzfeministinnen beispielsweise. Allerdings gibt es bis jetzt nur eine Frau, die aus der Wikipedia ausgegrenzt wurde - für ihre Rechte fehlt bezeichnenderweise das feministische Engagement. Wer nicht auf der feministischen Linie liegt, zählt in diesem Spektrum offenbar nicht als Frau. Davon abgesehen findet ein tatsächliches Ausgrenzen in der Wikipedia vorwiegend gegenüber Männern statt.

Wikimedia, wo man bislang weder auf das Ausgrenzen von Männern, noch auf die zunehmende feministische Ideologisierung der Online-Enzyklopädie reagierte, bot den Feministinnen indes schnell Unterstützung an. So schreibt Nicole Ebber, die Projektmanagerin von Wikimedia Deutschland, deren Blog auf der Blogroll der Netzfeministinnen steht, bereits wenige Stunden, nachdem deren Beitrag online ging, in seiner Kommentarspalte:

Wir sind inhaltlich mit euch auf einer Linie und schätzen es sehr, dass ihr euch klar und deutlich einbringt. Die Anregungen werden definitiv in unserer weiteren Überlegungen einfließen. (...) Wollen wir mal einen Hangout machen oder ein Treffen? Wir sind dankbar für alle Anregungen der interessierten Parteien.


Das ist doch wenigstens mal eine klare Ansage von Wikimedia: Bei einem inzwischen vielfach zitierten offenen Brief stellt man sich dort über Wochen hinweg taub – einem Beitrag in einem feministischen Blog versichert man eilends seine Unterstützung. Deutlicher als mit dieser Parteinahme geht es nicht.

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