Lesermail (Hilfsprojekte)
Genderama-Leser P.K. schreibt mir:
Unter dem Titel "Licht im Kinderheim" berichteten die Nürnberger Nachrichten am 5.5.09 von einem Kinderdorf in Indien, das durch Leserspenden unterstützt wurde. Offensichtlich handelt es sich bei Naya Jeevan um ein reines Mädchendorf. So weit so "gut". Betroffen macht aber vor allem die Lage der HIV-infizierten männlichen Jugendlichen, für die – im Gegensatz zu den weiblichen Infizierten – so gut wie keine Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird (siehe Artikel). So wie es aussieht, wird auch in naher Zukunft keinerlei Unterstützung für die männlichen Infizierten geplant. So verweist der Artikel zwar auf ein Spendenkonto für Naya Jeevan, ob oder wie den männlichen Jugendlichen geholfen werden kann, darüber erfährt man nichts.
Mir fällt in letzter Zeit auf, dass Spenden immer geschlechtsspezifischer – sprich für weibliche Kranke, Hungerleidende, Kriegsopfer usw. – gesammelt werden. Gerade bei den Schwächsten, also den Kindern, sollten Spenden aber geschlechtsneutral gesammelt und verwendet werden. Deshalb haben Spendenaufrufe von Naya Jeevan oder Amnesty International ("Menschenrecht ist Frauenrecht") einen durchaus schalen Nachgeschmack.
Labels: "umgekehrte Diskriminierung", Indien, Jungen
<< Home