Mittwoch, März 11, 2009

Der Amokläufer von Winnenden – ein "ganz normaler Junge"?

Die "Süddeutsche Zeitung" wagt sich an ein vorläufiges Profil des 17jährigen:

Wer war Tim Kretschmer? War er ein "ganz normaler Junge", wie Nachbarn sagen? Gewohnt hat er bei seinen Eltern im benachbarten Weiler zum Stein. Er ist ein Deutscher, hat im vergangenen Jahr an der Albertville-Schule seinen Abschluss gemacht. Laut CDU-Innenminister Heribert Rech hat er Mittlere Reife, und ist "nie auffällig gewesen“.

Laut einer Nachbarin habe Tim habe immer dunkle Klamotten angehabt und beim TSV Leutenbach Tischtennis gespielt. Die Wohnung der Familie wurde von der Polizei bereits am Morgen durchsucht. Der Vater des Täters besitze als Mitglied im Schützenverein legal 16 oder 17 Schusswaffen. Bei der Durchsuchung wurde festgestellt, dass eine der Waffen fehlte. Die Familie sei normal in die 5000 Einwohner zählende Gemeinde und ins Vereinsleben integriert gewesen, sagt der um Fassung ringende Bürgermeister von Leutenbach, Jürgen Kiesl.

Kultusminister Helmut Rau (CDU) sagte unter Berufung auf die Schulleiterin, bei dem Amokläufer habe es sich um einen völlig unauffälligen Schüler gehandelt. Er habe seinen Schulabschluss gemacht und dann eine Ausbildung angefangen. "Er ist nie auffällig gewesen“, sagte Rau. Eine ehemalige Mitschülerin von Tim Kretschmer, sagt hingegen unter Tränen: "Tim war schon immer sehr verschlossen. An den ist niemand rangekommen. Er hat immer nur so Ballerspiele gespielt."


Nachtrag: Ein Leser weist mich allerdings auf eine vielleicht erhellende Passage auf Spiegel-Online hin:

Ein Klassenkamerad berichtete SPIEGEL ONLINE dagegen, Tim K., ein Einzelkind, sei "schwer frustriert" gewesen. Er habe im vergangenen Jahr seinen Realschulabschluss nicht bestanden. Viele seiner Mitschüler wechselten auf weiterführende Schulen oder begannen eine Ausbildung. Was wurde aus K.?

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