Dienstag, Dezember 04, 2007

Vermischtes (2/2007)

Weil es auch heute wieder etwas turbulenter bei mir zugeht, möchte ich noch mal ein paar Nachrichten in "Vermischtes" zusammenfassen.

Ein Leser aus Augsburg mailt mir:

Hey Arne,
heute las ich in der "Augsburger Allgemeinen", dass sie in Celle den Weihnachtsmann doch glatt durch eine WeihnachtsFRAU ersetzt haben. Generell wird in dieser Zeitung sehr, sehr frauenfreundlich geschrieben, aber hier wurde dem Kolumnist anscheinend der Hals trocken. "Heilige Emanzia!" beginnt sein Kommentar, und man sieht ihn förmlich vor sich, wie er ungläubig den Kopf darüber schüttelt. Mittlerweile geht es immer mehr in Bereiche, die auch profeministisch eingestellte Menschen kaum noch nachvollziehen können. Die uralte Tradition des Weihnachtsmannes aus Genderbewegsgründen durch eine Frau zu ersetzen ist wirklich harter Tobak, wenn nicht schon dermaßen lächerlich, dass man glauben könnte, man habe es nicht mit erwachsenen Menschen zu tun. Der Weg zur Nikoläusin scheint zumindest geebnet.


Zweifellos. Einen Artikel darüber, dass Frauen womöglich die besseren Weihnachtsmänner sind, findet man auch hier.

T.B. hat eine (relativ) aktuelle Pressemitteilung des Bundesfrauenministeriums zum Thema "Unterhaltsforderungen von Kindern über die Ländergrenzen hinweg" aufgetan.

"Scheiße, bin ich nach der Lektüre fertig" mailt mir D.G. zu einem Artikel des SPIEGEL über Fehlurteile in den USA. Netterweise hat er auch schon ein paar Zitate aus dem Artikel zusammengestellt:

"Beinahe jede Woche kommt gegenwärtig irgendwo in den Vereinigten Staaten ein Mensch aus dem Gefängnis frei, weil ein DNA-Test seine Unschuld bewiesen hat."

"Nach Angaben des 'Innocent Project', einer Hilfsorganisation für unschuldige US-Häftlinge, sind bis vergangenen Freitag 208 Frauen und Männer aus den Kerkern befreit worden. Mehr als 90 Prozent von ihnen hatte man Vergewaltigung vorgeworfen - ein Verbrechen, das sich wegen der Spermaspuren besonders leicht mit Hilfe von DNA-Tests aufklären lässt. Im Durchschnitt hatten die zu Unrecht Verurteilten zwölf Jahre hinter Gittern verbracht. 15 von ihnen waren sogar zum Tode verurteilt und sind den Henkern nur knapp entronnen."

"Inzwischen müssen die Ermittler ihre Verhöre aufzeichnen, damit sich später objektiv nachvollziehen lässt, unter welchen Umständen Geständnisse abgelegt worden sind."

"Bereits vollstreckte Todesurteile wurden bisher nur in wenigen Fällen von den DNA-Detektiven überprüft. Deshalb konnten sie noch nicht feststellen, ob auch schon Unschuldige exekutiert wurden. Gleichwohl bringt ihr Tun die Todesstrafe immer stärker in Misskredit. Erstmals, so zeigt eine Gallup-Umfrage aus dem Vorjahr, sind die Amerikaner mehrheitlich nicht mehr dafür, Kapitalverbrechern den Garaus zu machen."

"Hochgerechnet auf sämtliche Gefängnisinsassen der Vereinigten Staaten entspräche dies der Einwohnerzahl einer ganzen Kleinstadt: 50 000 Bürger, die unschuldig eingekerkert sind."


Da die Todesstrafe weit überwiegend Männer betrifft, gehört sie in das Themenfeld der Männerrechtsbewegung hinein. Für zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigte Männer gilt das ohnehin.

Wie war das noch vor ein paar Tagen? Am Klimawandel sind die Männer schuld? Eine neue Studie sieht stattdessen Scheidungen als Ursache. Oder Singles, je nachdem. Jedenfalls ist eine funktionierende Familie fürs Klima gut.

Währendessen konstatiert die Osnabrücker Zeitung mit Bezug auf eine dpa-Meldung, dass Frauen in der CDU unterrepräsentiert seien:

Es fängt bei der Mitgliederstruktur an. "Trotz aller Bemühungen" ist nach dem Bericht der Frauenanteil in den vergangenen Jahren nahezu konstant bei 25 Prozent geblieben. (...) Immerhin, so notiert Pofalla, spiegelt der Bundesvorstand mittlerweile die tatsächliche Verteilung von Frau und Mann in der Bevölkerung wieder. Im Spitzengremium der Partei sind knapp die Hälfte der Mitglieder Frauen. Hier ist das 1996 eingeführte Frauen-Quorum, wonach ein Drittel der Parteiposten und Mandate in Parlamenten von Frauen besetzt werden müssen, sogar übererfüllt. (...) Nun will die Parteispitze abermals eine Mitgliederwerbekampagne starten – diesmal, um speziell Frauen für die CDU zu begeistern. Darüber hinaus sollen Kreisverbände ausgezeichnet werden, die sich um die Frauenförderung verdient gemacht haben. Und für den Fall, dass alle Stricke reißen, gibt der Bericht auch noch einen rechtlichen Rat: "Weiterhin können Verstöße gegen die Satzung im Zusammenhang mit dem Frauen-Quorum auch dem Justiziar gemeldet werden."


Ganz herzlichen Dank an alle Hinweisgeber!

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