Montag, Dezember 03, 2007

"Ein Bücherregal verwundeter Männlichkeit"

Insbesondere wenn man sie mit der Flut an feministischer Literatur vergleicht, gibt es von der Männerrechtsbewegung nicht gerade eine Unmenge an Titeln. In Deutschland erscheinen seit über fünf Jahren gerade mal zwei "maskulistische" Werke (das Buch "Medusa schenkt man keine Rosen" werde ich hier vorstellen, sobald ich mein Rezensionsexemplar erhalten und gelesen habe); in den USA sieht das nur unwesentlich anders aus. Aber schon die kleine Zahl männerfrendlicher Bücher wird so manchem Journalisten zuviel. So kommt es zu fairen, sachlichen und wohldifferenzierten Artikeln wie diesem:

If you haven't heard, war has been declared on men. Guys are being discriminated against and marginalized by evil feminists and their liberal sympathizers. If you're not careful, she-devils will abscond with your manhood, your money and your children, leaving you hollow and bereft. Women are taking over everything, man. (…) That old social pendulum has swung too far in the wrong direction, and manliness is being eradicated. We live in a . . . gulp . . . femin-ocracy. (…) Thirty years of equal-rights talk has gotten the women haters nostalgic for the old days, when our moms vacuumed like demons, baked cookies and lost their minds alone with the kids all day. There's no going back, fellas. Embrace the horror. Gender equality isn't even close to fruition. Women are going to be bugging you a little while longer.


Vielleicht sollte man bestimmte Bücher doch gelesen haben, bevor man über sie schreibt, statt nur ihre Titel zu überfliegen und sich dann seinen Teil zusammenzureimen, was darin stehen könnte? Es sind volle vier Bücher, die für diesen Kolumnisten ein komplettes "Bücherregal" darstellen. Und selbst bei diesen vieren muss er mogeln, damit sie in seine These von der "verwundeten Männlichkeit" passen. Das aufrüttelnde Buch Spreading Misandry ist eben nicht "von Paul Nathanson", sondern von Paul Nathanson und Katherine Young. Normalerweise bezeichnet man es als ein Zeichen von Sexismus, wenn von zwei Wissenschaftlern, die an einem Projekt zusammengearbeitet haben, die weibliche Hälfte einfach unterschlagen wird. Es sieht so aus, als müssten sich die Feministinnen ebenso wie ihre männlichen Fifis daran gewöhnen, dass auch immer mehr Frauen allmählich dämmert, dass es so wie in den letzten Jahren unmöglich weitergehen kann mit dem Geschlechterverhältnis. Bis dahin dürften wir allerdings noch so einigen Nonsens von "wohldressierten Männern" zu lesen bekommen.

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