Lesermail (Oestreich und Krabbe)
Zu dem weiter unten von mir verlinkten und in Ansätzen durchaus positiv bewerteten "taz"-Interview Heide Oestreichs mit Jürgen Krabbe gibt es von einem Mitglied von MANNdat sehr kritische Einwände:
Da die "taz" ja in Berlin ansässig ist, habe ich mal bei der Berliner Polizei nachgefragt. Offensichtlich werden die Zahlen zur häuslichen Gewalt jetzt in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) mit veröffentlicht, was uns die Arbeit massiv erleichtert.
Hier die PKS von Berlin 2006:
Auf Seite 96/97 findet man die Zahlen für 2006:
8202 Tatverdächtige, davon 6433 männlich: Frauenanteil bei den Tätern 21,6%
zum Vergleich: 2001 waren es nur 14,7%
7837 Betroffene, davon 5785 weiblich: männliche Betroffene 26,2%
zum Vergleich: 2001 waren es nur 19,5%
Das ist alles ziemlich beachtlich angesichts der Tatsache, dass in der Öffentlichkeit nahezu ausschließlich von Opferinnen und Tätern gesprochen wird und die Hilfsangebote für Männer vernachlässigbar sind.
Man sollte auch mal die Kompetenz der Journalistin hinterfragen, die offensichtlich nicht ausreichend informiert ist und daher so einen Quatsch einfach drucken lässt, geschweige denn die Aussagen des "Experten" überprüft und korrigiert - was ihre Pflicht gewesen wäre.
Die pdf ist auf meinem PC nicht lesbar ("Das Dokument kann nicht entschlüsselt werden"), insofern konnte ich die zitierten Zahlen nicht selbst verifizieren. Ich habe aber in Anbetracht des Absenders dieser Mail keinen Grund, daran zu zweifeln.
Labels: häusliche Gewalt, Heide Oestreich
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