Amokläufer: Sind die Alpha-Mädchen schuld?
Natürlich werden kaum die Alpha-Mädchen selbst schuld daran sein, dass offenbar ausschließlich Jungen Amok laufen, sondern eher ein jungenfeindliches Schulsystem, das beides produziert: die Alphamädchen UND die Amokläufer. Und solange keine Gewalttaten drohten und bevor Deutschlands Wirtschaft unter der "Jungenkrise" zu leiden begann, sah auch niemand groß Grund zum Handeln. Heute setzt sich die FAZ mit diesen Fragen auseinander. Ein Auszug:
Ist die Zunahme von gezielten Gewaltakten an Schulen - der erste dieser Art in Deutschland war die Tötung einer Lehrerin in Meißen 1999 - womöglich ein Symptom dafür, dass junge Männer jetzt erkennen, wie ihnen die Felle davonschwimmen, während Alpha-Mädchen locker an ihnen vorbeiziehen? Schwer zu sagen. Jens Hoffmann zumindest kann nach eigener Einschätzung nicht beurteilen, ob die Häufung von Attacken in Schulen Zeichen einer allgemeinen männlichen Identitätskrise sei. (...) Britta Matthes hat bisher vorliegende Forschungsergebnisse über die sogenannte „Jungenkatastrophe“ ausgewertet und wird das Ergebnis in der nächsten Woche auf einer Fachtagung zum Projekt „Neue Wege für Jungs“ vorstellen, das vom Bundesfamilienministerium gefördert wird. Fast alle Daten im Hinblick auf Basiskompetenzen, Schulabschlüsse, Studienanfängerzahlen oder den Anteil der Höherqualifizierten belegen, wie stark Jungen ins Hintertreffen geraten sind.
All das konnte man allerdings auch schon vor zehn Jahren wissen – wenn man sich dafür interessiert hätte.
Labels: Erziehungswesen, Gewalt, Jungen
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