Tinder: Künstliche Intelligenz soll Männer erziehen
1. Verschiedene Medien, darunter heise, berichten:
Die Firma Match will mit Künstlicher Intelligenz dafür sorgen, dass zu sexualisierte Nachrichten nicht unverändert verschickt werden. Der Nutzer soll dann einen Hinweis bekommen, ob er diese wirklich schicken will, berichtet die Financial Times. Die Firma hinter Tinder und Hinge will damit vor allem Männer zu besserem Verhalten im Dating-Prozess bringen.
"Vor allem für Männer ist ein großer Teil unseres Sicherheitskonzepts darauf ausgerichtet, Verhaltensänderungen herbeizuführen, damit wir Dating-Erfahrungen sicherer und respektvoller gestalten können", wird Yoel Roth, Leiter der Abteilung Sicherheit, von der Financial Times zitiert. Intern spricht man laut Roth bei diesen Nachrichten von "zu viel, zu früh" und will die Nutzer dazu bringen, ihre Entscheidung zu überdenken, eine solche Nachricht zu senden. Laut eigenen Angaben der Firma tut dies ein Fünftel der Menschen, wenn sie einen solchen Hinweis erhalten.
2. Barbara Schöneberger und Janine Kunze plaudern über ihre Erfahrungen mit der Besetzungscouch, seit der MeToo-Bewegung und dem Fall Harvey Weinstein eigentlich Symbol des Bösen:
Die beiden Damen verraten, sich bereits seit den 1990er Jahren zu kennen und gerne an die gemeinsamen Karriereanfänge zurückzudenken. Kunze offenbart, bei keinem Schauspiel-Casting jemals ein sexuelles Angebot bekommen zu haben: "Ich habe immer auf das Sofa gewartet. Es hat mich keiner gefragt. Keiner. Bis heute nicht."
"Du meinst die Besetzungscouch?", möchte Barbara Schöneberger daraufhin von seinem Gast wissen. Damit ist das Klischee gemeint, als junge Schauspielerin für lukrative Rollenangebote mit einflussreichen Casting-Agenten zu schlafen. Zur Enthüllung ihrer Kollegin meint Schöneberger schließlich: "Das finde ich ja interessant, dass du das sagst. Ich habe nicht eine einzige Begegnung dieser Art gehabt. Wirklich nicht eine einzige. Und um ehrlich zu sein: Ich hätte es gar nicht ausgeschlossen, auch mal aus Versehen mit jemandem zu schlafen, der mir beruflich irgendwie behilflich sein kann. Aber es hat sich schlichtweg nicht ergeben."
Barbara Schöneberger fährt weiter fort: "Ich habe das damals nicht so ernst gesehen." Die Moderatorin wisse natürlich, dass bei diesem Thema heutzutage wenig Spaß verstanden würde. Doch sie gesteht trotzdem: "Ich hätte das damals, ehrlich gesagt, aus so einer völlig unverblümten Naivität einfach nur gemacht, weil ich mir dachte: Wie fühlt sich das eigentlich an, mit jemandem zu schlafen, der einem überstellt ist? Weil, ehrlich gesagt: In der Regel habe ich mit Männern geschlafen, denen ich überstellt war."
Schmunzelnd erzählt Janine Kunze daraufhin: "Ich habe mir immer ganz klar gesagt: Nein, mache ich nicht. [...] Auf gar keinen Fall. Aber als dann so gar nie was kam, habe ich gedacht: Mein Gott, bin ich unerotisch, dass es niemand überhaupt in Betracht zieht, ob ich nicht auch was für die Couch wäre."
3. Die einzige Beratungsstelle für männliche Missbrauchopfer in Großbritannien, steht vor der Schließung. Die britische Regierung hat die Finanzierung zurückgezogen, obwohl die Beratungsstelle jedes Jahr 2000 Jungen und Männern hilft und die Nachfrage wächst.
4. In den USA nennt bezeichnete man männliche Pfadfinder als "boy scouts". Das hat sich jetzt aus politischen Gründen geändert – der Stand-up-Comedian und Moderator Bill Maher findet das absurd:
HBO-Moderator Bill Maher diskutierte in der Sendung "Real Time" am Freitag in der Rubrik „Overtime“ mit seinen Gesprächspartnern über die jüngste Namensänderung der "Boy Scouts of America" in "Scouting America".
"Das klingt wie die Schlagzeile eines Satiremagazins", reagierte Maher. "Das ganze verdammte Land ist das mittlerweile. Die "Boy Scouts of America" können nicht mehr "Boy Scouts of America" genannt werden, weil es ausgrenzend ist. Als ob es keine "Girl Scouts of America" gäbe! Als wäre es eine Art Verbrechen gegen die Natur, dass wir alle – Menschen – anders sind. Es heißt jetzt 'Scouting America'.“
"Das ist die Art von Dingen, die Leute Trump wählen lässt", sagte Maher. "Genau das. Ich habe es hier schon eine Million Mal gesagt. Die Demokraten haben einen Verrücktheits-Wettbewerb gegen eine verrückte Person verloren."
5. Immerhin lösen sich die ersten Demokraten aus dem Wahnsinn. So fordern die ersten ihrer Gouverneure jetzt Unterstützung von Männern und Jungen.
Letzte Woche hielt der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, ein Demokrat, eine Rede zur Lage der Nation, in der er auf die Probleme und Herausforderungen einging, denen sich Männer und Jungen in seinem Staat gegenübersehen. Gouverneur Moore wies in seiner Rede auf eine Reihe von Problemen hin:
"Und es ist nicht nur so, dass in Maryland die Erwerbsbeteiligung junger Männer so niedrig ist wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Es geht auch darum, dass die Selbstmordrate bei Männern unter 30 Jahren seit 2010 um mehr als ein Drittel gestiegen ist. Im ganzen Land ist das Niveau des Hochschulabschlusses für Männer und Jungen heute genauso hoch wie 1964. Und Maryland schickt immer noch doppelt so viele Jugendliche unter 18 Jahren in die staatlichen Gefängnisse wie der Rest des Landes. Die Daten vermitteln uns eine klare Botschaft: Wir müssen besser verstehen und angehen, was mit unseren Männern und Jungen geschieht."
Moore schloss mit dem Versprechen: "Ich werde meine gesamte Verwaltung anweisen, mit der Umsetzung gezielter Lösungen zu beginnen, um unsere Männer und Jungen zu fördern."
Die anwesenden Gesetzgeber drückten ihre Unterstützung durch wiederholten Applaus und sogar durch einen parteiübergreifenden Stehbeifall aus.
Darüber hinaus bemühen sich zwei weitere Gouverneure auf ihre Weise um die Förderung von Männern und Jungen:
Gouverneur Ned Lamont aus Connecticut erklärte in seiner Rede zur Lage der Nation: "Wir bemühen uns darum, mehr Männer in den Lehrerberuf zu bringen. Statistisch gesehen gehören Jungen eher zu den Jugendlichen, die den Anschluss verlieren. Ein paar mehr männliche Mentoren im Klassenzimmer - und Coaching - könnten helfen."
Der Gouverneur von Utah, Spencer Cox, hat eine Task Force für das Wohlergehen von Männern und Jungen ins Leben gerufen, um Lösungen zu finden, die den Männern und Jungen in Utah helfen, ein erfolgreiches Leben zu führen.
Nach der dramatischen Wahlschlappe, die die Demokraten 2024 auch wegen ihrer Vernachlässigung der Anliegen männlicher Bürger erlitten hatten, beginnt die Männerrechtsbewegung bei ihnen jetzt endlich zu wirken.
6. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zum Fall Rubiales, der am Freitag Thema auf Genderama war.
Ich lese täglich morgens als erstes spanische Zeitungen deshalb kann ich im Fall Rubiales helfen.
Hermoso sagt aus dass sie keine Frage erkennen konnte und deshalb auch kein Einverständnis artikuliert hat und niemals gegeben hätte.
Wer die spanische Politik der letzten Jahre kennt weiß dass der Feminismus dort eine Bastion ist, die keinen Widerspruch duldet, teilweise extremer als in Deutschland. Nur so ist es zu erklären, dass man überhaupt auf die Idee kommt einen Kuss auf offener Bühne bei einem Sieg einer Weltmeisterschaft als sexuellen Angriff zu sehen und als Staatsanwaltschaft mehr als zwei Jahre Gefängnis zu fordern. Eigentlich unglaublich. Ich vertraue aber auf die dortige Justiz dass sie die Sache richtig einschätzen. Es war dumm von Rubiales, aber kein strafbares Verhalten.
Das Klischee des typischen spanischen Machos macht es den spanischen Männern meines Erachtens noch schwerer, hier klar Stellung zu beziehen. Der Macho-Verdacht ist noch ausgeprägter, und dem will sich heute keiner mehr aussetzen. Der Feminismus hat es in Spanien leicht, und die Gegenstimmen werden natürlich vehement als faschistisch geframed. Wie es eben so üblich ist.
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