"Künstliche Partnerinnen ruinieren eine ganze Generation von Männern"
1. Vergangene Woche ging es auf Genderama darum, weshalb sich (zunächst in den USA) immer mehr Männer vom Partnermarkt zurückziehen. Die Washingtoner Tageszeitung "The Hill" nähert sich diesem Thema aus einer anderen Perspektive: Sie findet es bedenklich, dass immer mehr Männer eine Künstliche Intelligenz als Partner-Ersatz vorziehen.
Das Aufkommen von Freundinnen mit virtueller künstlicher Intelligenz (KI) fördert die stille Epidemie der Einsamkeit bei einer ganzen Generation junger Männer. Das hat auch schwerwiegende Folgen für die Zukunft Amerikas.
Wie kann etwas, das so lächerlich erscheint - eine virtuelle KI-Freundin - eine Zukunftskrise unter Amerikanern verursachen? Nun, bei Millionen von Nutzern haben Apps virtuelle Freundinnen geschaffen, die mit Ihnen sprechen, Sie lieben, Ihnen erlauben, Ihre erotischen Fantasien auszuleben, und anhand von Daten genau lernen, was Sie mögen und was Sie nicht mögen, und so die "perfekte" Beziehung schaffen.
Diese virtuellen Freundinnen können sogar echten Menschen nachempfunden sein. Eine Influencerin hat einen KI-Bot mit dem Namen Caryn erstellt, der in weniger als einer Woche über 1.000 Nutzer (also echte Freunde) und eine Warteliste mit mehr als 15.000 Personen gewonnen hat.
Eine KI-Freundin mag verlockend klingen. Sie können sich mit einem superheißen Mädchen verbinden, das Ihnen zuhört und Sie rund um die Uhr wertschätzt. Sie können nicht nur die körperlichen Eigenschaften auswählen, bis hin zur Größe ihres Hinterns, sondern auch ihre Persönlichkeit. Sie bevorzugen "heiß, lustig und frech"? Genau das wird sie sein. Oder wenn Sie "süß, schüchtern und bescheiden" bevorzugen, ist sie genau das Richtige für Sie.
Ja, das sind echte Eigenschaften, die Ihre KI-Freundin verkörpern kann. Und um das klarzustellen: Das sind keine Chatbot-Interaktionen von der Stange. Per Definition lernt die KI aus Ihren Reaktionen und ist in der Lage, Ihnen jedes Mal genau das zu geben, was Sie hören oder sehen wollen. Und sie kommen genau zum richtigen Zeitpunkt, um die stille Epidemie der Einsamkeit zu lindern, von der diese Generation junger Männer betroffen ist.
Werfen wir einen Blick auf die harten Zahlen. Mehr als 60 Prozent der jungen Männer (im Alter von 18 bis 30 Jahren) sind alleinstehend, verglichen mit nur 30 Prozent der Frauen im gleichen Alter. Einer von fünf Männern gibt an, keinen einzigen engen Freund zu haben - eine Zahl, die sich in den letzten 30 Jahren vervierfacht hat. Das soziale Engagement mit Freunden ist während der Pandemie um 20 Stunden pro Monat zurückgegangen und nimmt weiter ab.
Diese jungen Männer sind einsam, und das hat echte Konsequenzen. Sie ziehen KI-Freundinnen echten Frauen vor, was bedeutet, dass sie keine Beziehungen zu echten Frauen haben, sie nicht heiraten und dann auch keine Kinder mit ihnen bekommen und aufziehen. Amerika braucht dringend mehr Babys, aber alle Anzeichen deuten auf weniger Beziehungen, weniger Ehen und weniger Babys hin. Im Jahr 2023 wird es in den USA 600.000 Geburten weniger geben als noch vor 15 Jahren. Die Zahl der Kinder pro Frau ist in den letzten 60 Jahren um mehr als 50 Prozent zurückgegangen.
Anders ausgedrückt: Wir haben nicht genug Menschen, die arbeiten können, und deshalb werden wir nicht in der Lage sein, unsere Rechnungen zu bezahlen, nicht nur gegenüber anderen Ländern, sondern auch gegenüber uns selbst. Im Jahr 2021 haben wir mehr als 1,6 Billionen Dollar für Medicare und Medicaid ausgegeben, und die Zahl der Amerikaner, die Medicare in Anspruch nehmen, wird bis 2030 voraussichtlich um 50 Prozent auf mehr als 80 Millionen Menschen ansteigen. Im gleichen Zeitraum werden jedoch nur 10 Millionen Amerikaner mehr ins Erwerbsleben eintreten.
Und das ist nur die Gesundheitsversorgung. Im Jahr 1940 kamen auf einen Sozialversicherungsempfänger 42 Arbeitnehmer. Heute kommen nur noch 2,8 Arbeitnehmer auf einen Leistungsempfänger, und diese Zahl wird immer kleiner. Wir gehen pleite, und die jungen Männer, die die Zukunft unseres Landes maßgeblich mitbestimmen werden, gehen mit KI-Freundinnen in der Tasche dorthin.
Auch wenn das Konzept einer KI-Freundin wie ein Witz erscheinen mag, ist es in Wirklichkeit gar nicht so lustig. Es ermöglicht einer Generation von einsamen Männern, einsam und kinderlos zu bleiben, was in weniger als einem Jahrzehnt verheerende Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben wird.
Ach guck: Über das Leiden – in diesem Fall die Einsamkeit – von Männern wird dann geschrieben, sobald der Geselschaft insgesamt dadurch ein großer Schden droht.
Im übrigen: Wäre die Sachlage umgekehrt, und Frauen würden immer stärker eine künstliche Intelligenz als Partnerersatz wählen, läge der Schwerpunkt der Berichterstattung nicht darauf, dass sie sich falsch verhielten, sondern wie dürftig die echten Männer mit ihrem Verhalten sein müssen, damit sich Frauen zu solchen Schritten gedrängt sehen. Es würde heißen, dass Männer einmal in sich gehen sollten, um zu überlegen, was sie alles falsch machen.
Vielleicht sollte man diesen Artikel in Verbindung mit dem Artikel von letzter Woche sehen, dem zufolge auch immer besser verdienende Frauen selten gewillt sind, einen Mann "unter ihrem Stand" als Partner zu wählen. Auch deshalb begnügen sich wohl viele Männer notgedrungen mit einer App.
2. Die Frankfurter Allgemeine berichtet über Kritik am sogenannten "Demokratiefördergesetz", das SPD und Grüne ausgeheckt haben:
In der Berliner Regierungskoalition bahnt sich neuer Streit an. Es geht um ein Vorhaben, das harmloser nicht klingen könnte: "Demokratiefördergesetz". Wer könnte etwas dagegen haben, möchte man fragen, zumal auch die Ziele auf den ersten Blick vernünftig erscheinen: Gestärkt werden sollen "Extremismusprävention, Politische Bildung und Vielfaltgestaltung". Doch für Kritiker verbirgt sich hinter den wohlklingenden Worten der (teure) Versuch der Grünen und von Teilen der SPD, politisch ihnen nahestehenden Initiativen unter die Arme zu greifen und unliebsame politische Haltungen in der Gesellschaft mit staatlicher Hilfe zu kujonieren.
Am schärfsten wandte sich bisher der CDU-Abgeordnete Christoph de Vries gegen die Gesetzesinitiative, die die Alimentierung bestimmter "zivilgesellschaftlicher" Projekte verstetigen will – mit jährlich mehr als 200 Millionen Euro. Anders als die Ampelparteien sei man der Überzeugung, "dass das Wohl und Wehe der Demokratie nicht davon abhängt, politisch erwünschte Weltanschauungen staatlich zu prämieren oder dauerhaft zu finanzieren", sagte de Vries bei der Ersten Lesung im Bundestag. Man erlebe in Integrations- und gesellschaftspolitischen Debatten "einen grünen Habitus, der von Absolutheit, Moralisierung und mangelnder Diskursfähigkeit geprägt ist", was "das Gegenteil von Vielfalt" sei. Als Beispiel nannte der CDU-Mann die staatlich geförderte "Meldestelle Antifeminismus" der Amadeu-Antonio-Stiftung, die in Wahrheit "Denunziantentum" befördere, weil dort von der Meinungsfreiheit gedeckte, aber politisch missliebige Äußerungen angeprangert und diffamiert werden könnten, auch wenn die Namen der mutmaßlichen Täter nicht veröffentlicht werden.
3. Nachdem der Volksmusiksänger Heino die Gendersprache kritisierte, herrscht beim Merkur Angst: Wird er das demnächst wieder tun?
4. Eine Mädchen-Gang in Zwickau zieht durch die Stadt und greift andere Jugendliche an.
5. Eine Grundschullehrerin aus den USA wurde zum zweiten Mal verhaftet, nachdem sie dem Schüler, den sie sexuell missbraucht hatte, mitteilte, "das werde er noch bereuen". (Gemeint ist offenbar, er werde bereuen, dass er der Polzei über die Situation berichtet hatte.)
Zuvor hatte die Polizei berichtet, [die Lehrerin Alissa] McCommon habe zugegeben, über Online-Videospiele und Social-Media-Apps "in unangemessener Weise mit ehemaligen Schülern zu kommunizieren", wobei sie ihnen offenbar "unangemessene Fotos" schickte und "sexuelle Beziehungen mit den Opfern" forderte.
6. Der SWR berichtet, was Väter in der Erziehung anders machen als Mütter.
7. "Men's Health" erklärt, wie gemeinsame Erziehung auch nach einer Trennung funktionieren kann.
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