Montag, April 25, 2022

Missbrauchsvorwürfe: Hauen und Stechen in der Linkspartei – News vom 25. April 2022

1. Mehrere Medien haben in der vergangenen Woche über Vorwürfen sexuellen Missbrauchs in der Partei "Die Linke" berichtet. Ausführlich behandelt die Frankfurter Allgemeine das Thema:

Die Vorwürfe wiegen schwer und müssen aufgeklärt werden: Sexuelle Übergriffe, toxische Männlichkeit, Vertuschung und Machtmissbrauch werden immer mehr Mitgliedern der Linken vorgeworfen. Insbesondere der hessische Landesverband und der Kreisverband Wiesbaden haben sich zu Brennpunkten des Skandals entwickelt, der die Partei zu zerreißen droht.

In Hessen wurden zwei Mitarbeiter freigestellt, ein weiterer ehrenamtlicher Politiker wird ebenfalls beschuldigt. Es existieren aber auch Zweifel, ob alle Anschuldigungen in diesem Ausmaß der Wahrheit entsprechen. Beschuldigte, die in einer geschlossenen Chatgruppe namentlich als "Sexualstraftäter" bezeichnet wurden, haben Strafanzeige wegen übler Nachrede gestellt. Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz. Eines der mutmaßlichen Opfer soll Linken-Mitglieder auf Twitter als "elende Hunde" bezeichnet und gefordert haben: "Nürnberger Prozesse müssen wieder Praxis werden." Der F.A.Z liegen die Screenshots vor.

Innerhalb der Linken herrscht offenbar ein System von Angst und Verunsicherung. Einer der Beschuldigten berichtet davon, dass er zuerst auf Instagram wegen der sexuellen Belästigung Minderjähriger beschuldigt worden sei. Dieser Vorwurf werde heute nicht mehr erhoben. Die Wiesbadener Staatsanwaltschaft hatte nach eigener Aussage in der jüngeren Vergangenheit mehrere Ermittlungsverfahren gegen Politiker der Linken, die auf Anzeigen zurückgingen, mangels Tatverdacht eingestellt. Derzeit gebe es keine neuen oder aktuellen Verfahren, hieß es weiter. "Ich weiß bis heute nicht, wer das Opfer sein soll", sagt der Mann, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen möchte. Das mutmaßliche Opfer habe bei einem Verfahren vor dem Landgericht Wiesbaden trotz Fristverlängerung die Vorwürfe nicht konkretisiert, weshalb eine einstweilige Verfügung erlassen worden sei.

"Die wollen mich vernichten", sagt der Kommunalpolitiker. So gebe es unter anderem bei Telegram geschlossene Chatgruppen mit Namen wie "Macker Massaker Rhein-Main" und "Feminismus oder Schlägerei", in denen er und andere Beschuldigte namentlich verunglimpft würden. Hintergrund der Vorwürfe ist offenbar auch eine private Feier, bei der es um Trinkspiele mit jungen Mitgliedern der Linken, aber auch von anderen Fraktionen ging. Einige Partygäste spielten "Wahrheit oder Pflicht", ein eher pubertäres Spiel, bei dem es unter anderem darum gehen kann, Alkohol zu trinken oder geküsst zu werden. "Es wurde niemand gezwungen, Alkohol zu trinken oder sich küssen zu lassen. Manche Partygäste haben auch einfach nicht mitgespielt", schildert der Beschuldigte den Abend, an dem er als Gastgeber fungierte. Er bestreitet, eine Minderjährige an diesem Abend geküsst zu haben.

Um dies zu beweisen, habe er im Verlauf der Aufarbeitung der Vorwürfe Gäste um eine Aussage gebeten. Einige Partybesucher folgten dieser Bitte, andere wiederum nicht. "Es gibt in einigen Kreisverbänden der Linken mittlerweile Listen von Politikern, die aufgrund von Sexismus-Vorwürfen nicht wiedergewählt werden sollen. Ich bin selbst auf einer solchen Liste", sagt der Beschuldigte. Daher hätten sich einige der Gäste geweigert, eine Aussage zu machen. Sie hätten Angst gehabt, ebenfalls auf einer solchen Liste zu landen, hätten sie zu ihm gestanden.

"Ich hatte mit keinem Mitglied der Linksjugend jemals ein sexuelles Verhältnis", sagt der Politiker und ergänzt: "Ich habe mich bis jetzt nicht gewehrt, weil ich Angst hatte." Er habe seiner Einschätzung nach keine Machtposition innerhalb der Partei inne, weshalb der Vorwurf, dass er eine solche ausgenutzt habe, absurd sei. "Ich bin der Depp, und es reicht mir", sagt der Mann. Seit Monaten werde er beschimpft, obwohl er nichts getan habe.

"Ich bin Feminist", äußert er weiter, und er verstehe daher auch, dass es Frauen gebe, die Hass auf das Patriarchat hätten. In seinem Fall vermutet er jedoch, dass es dem mutmaßlichen Opfer darum gehe, die "Partei in Trümmer zu legen". "Ich habe Angst, dass die Linke das nicht überlebt, aber das liegt nicht an den Vorwürfen, sondern an dem Umgang mit den Vorwürfen", ist er überzeugt. Das sieht die junge Frau offenbar ähnlich. Sie twitterte über Ostern: "Ich glaube, Karfreitag ist Tanzverbot, aber ich tanze heute auf dem Grab von #DieLinke."




2. Zurück ins Zentrum des Goßkapitalismus: Amazon vergibt seine Unterstützung für Unternehmensgründungen nur an Frauen.



3.
Eine weisse Akademikerin schreibt ein Buch über schwarzen Feminismus und Hip-Hop. Nach einem Empörungssturm von Afroamerikanerinnen zieht der Verlag das Werk zurück.


Die Neue Zürcher Zeitung berichtet.



4. Neu auf dem deutschen Buchmarkt findet man das E-Book "Die Qual der Zahl", ein Plädoyer gegen die Frauenquote:

In vielen Ländern findet man weniger Frauen als Männer in sogenannten "Top-Positionen", z.B. in Politik und Wirtschaft. Doch ist diese Ungleichheit zwischen den beiden Geschlechtern Ausdruck von Ungerechtigkeit? Und falls ja: Wäre eine per Gesetz festgelegte Frauenquote eine Lösung für dieses Problem? Der Wiener Philosoph Thomas Dubitans unterzieht die gesetzliche Frauenquote einer kritischen Analyse und kommt zum Ergebnis: Eine Quote ist nicht nur nicht gerechtfertigt, sie schadet sogar und zwar auch den Frauen.




5. Die Zeitschrift "Men's Health" veröffentlicht einen Artikel über Vatergefühle:

Muttergefühle? Bei dem Wort weiß jeder, was gemeint ist. Aber Vatergefühle? Der Begriff steht noch nicht mal im Duden. Wir erklären die Hintergründe und sagen, warum die Vater-Kind-Bindung so wichtig ist.


Hier geht es weiter.



6. Die Situation männlicher Opfer häuslicher Gewalt werde als "unter dem Pantoffel stehen" verharmlost, titelt die britische BBC und bezieht sich damit auf die Kritik einer Mutter, deren Sohn von seiner Partnerin umgebracht wurde.

Jose Linnane sagte, die Anzeichen dafür, dass ihr Sohn Opfer häuslicher Gewalt wurde, seien "nicht so sehr aufgefallen", weil er ein Mann war.

Frau Linnane arbeitet nun mit der Polizei zusammen, um das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen.

Frau Linnane beschrieb, wie sich ihr Sohn während seiner Beziehung (…) verändert hatte: "Es fehlte ein kleiner Funke.Sein Telefon klingelte ständig. Er hat seine Freunde nicht mehr oft gesehen. Zuerst dachte ich, das ist normal in einer Beziehung und wenn man Vollzeit arbeitet, aber dann war es so, als ob er nichts tun könnte. Ich bemerkte ein paar Flecken in seinem Gesicht. In meinem Bauch fühlte es sich nicht richtig an, aber er wischte es beiseite. Ich glaube, weil Simon männlich war, hat er es nicht so sehr wahrgenommen.

Frau Linnane fügte hinzu: "Wenn meine Tochter ständig zig Anrufe bekommen hätte, hätte ich gesagt, 'das ist nicht richtig'. Die Gruppe ihrer Freundinnen würde das Gleiche sagen. Aber eine Gruppe von Männern würde sagen: 'Du stehst unter dem Pantoffel' und sie würde als Nörglerin angesehen werden."

(...) Frau Linnane arbeitet jetzt mit der Polizei von North Yorkshire zusammen, um auf das Problem der häuslichen Gewalt gegen Männer aufmerksam zu machen.

Inspektorin Clare Crossan von der Polizei sagte dazu: "Wir sollten nie davon ausgehen, dass nur Frauen Opfer eines Mannes werden können. Jeder kann Opfer häuslicher Gewalt werden: Es gibt keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern, den Klassen, allen Teilen der Gesellschaft. Wir sollten also gleichermaßen darauf achten, ob ein Opfer männlich oder weiblich ist."

Inspektor Crossan sagte, häusliche Gewalt könne Gewalt sein, aber auch Kontroll- oder Zwangsverhalten. "Wenn Sie sich Sorgen um ein Familienmitglied oder einen Freund machen, nehmen Sie das bitte nicht so hin, als ob es ihnen gut ginge. Führen Sie das Gespräch mit ihnen und seien Sie nicht nur Zuschauer", fügte sie hinzu. "Führen Sie weitere Gespräche, um herauszufinden, ob es ihnen wirklich gut geht - und wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, haben Sie vielleicht Recht."

Die Wohltätigkeitsorganisation Respect, die eine Beratungsstelle für männliche Opfer häuslicher Gewalt, die Men's Advice Line, betreibt, meldete, dass die Zahl der Anrufe im vergangenen Jahr gestiegen sei. Im Jahr 2021 wurden mehr als 32.600 Anrufe entgegengenommen, im Jahr 2019 waren es noch 22.323 gewesen.

Ippo Panteloudakis von der Wohltätigkeitsorganisation sagte: "Es gibt immer noch ein Stigma, wenn es um häusliche Gewalt gegen Männer geht - die Angst, verspottet und ausgelacht zu werden und dass man ihnen nicht glaubt. Die Gesellschaft muss sich ändern und männliche Opfer akzeptieren. Zu sagen, dass Männer 'unter dem Pantoffel' stehen, ist inakzeptabel. Jemanden auszulachen ist inakzeptabel. Wir müssen die Gesellschaft als Ganzes verändern."




7. Über den aktuellen Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard gab es bislang nichts zu berichten, was nicht schon vor Jahren auf Genderama berichtet worden wäre – außer vielleicht, dass die deutschen Medien darüber derart selektiv berichten, dass das Klischee vom Schläger Mann und Opfer Frau aufrechterhalten bleibt. Diese einseitige Stimmungsmache wird auch online emsig unterstützt: Ein großer Bestandteil vom Amber Heards Unterstützung auf Twitter stammt von Fake Accounts.

Fast 11 Prozent aller Twitter-Accounts, die sich am Diskurs rund um den Verleumdungsprozess von Johnny Depp gegen seine Ex-Frau Amber Heard beteiligen, sind gefälscht, wie neue Untersuchungen zeigen.

Die Mehrheit dieser nicht authentischen Konten unterstützt Heard, während die meisten authentischen Konten Depp unterstützen. Dies geht aus einer Analyse von 2300 Twitter-Profilen hervor, die von Cyabra durchgeführt wurde, einem Technologieunternehmen, das sich der Verbesserung der Online-Distanz widmet, indem es nicht authentisches Online-Verhalten erkennt.

"Wann immer viele Leute involviert sind, wird es immer ein gewisses Maß an zusätzlicher, unauthentischer Konversation zu einem Thema geben", sagte Cyabra-CEO Dan Brahmy (…) und fügte hinzu, dass es bei diesem Verhalten "in der Regel ... darum geht, ein finanzielles Interesse zu wecken oder eine Art Status oder politisches Interesse".

(...) 11 Prozent mögen zwar nicht viel erscheinen, aber sie entsprechen in etwa dem Prozentsatz der nicht authentischen Konten, die an "aggressiver Wahlbeeinflussung" beteiligt waren, so Brahmy.

"Der Durchschnitt der Inauthentizität liegt in der Regel zwischen 3 und 5 Prozent", erklärte der CEO, was bedeutet, dass die 11 Prozent der nicht authentischen Konten, die sich am Depp-Heard-Diskurs beteiligten, etwa drei- bis viermal höher sind als der Prozentsatz der nicht authentischen Konten, die sich an anderen Themen von Interesse beteiligten.


Inzwischen hat sich das Model Ireland Baldwin, also eine Kollegin von Amber Heard, auf Instagram zu dem Konflikt geäußert:

Ireland Baldwin nannte Amber Heard auf Instagram eine "Katastrophe von einem Menschen" und sagt, sie kenne "Frauen, die genau so sind" und die "die Welt gegen den Mann aufbringen".

Das Model und Schriftstellerin (26) machte deutlich, auf wessen Seite sie im Verleumdungsprozess gegen Johnny Depp (58) steht, nachdem sie einen Screenshot eines Audioclips geteilt hatte, in dem der Schauspieler auf eine Aufnahme reagiert, in der Heard zugibt, ihn geschlagen zu haben.

Über den Clip schrieb Ireland: "Die Sache ist die, dass ich Frauen kenne, die genau so sind. Sie sind manipulativ und kalt und sie benutzen ihre Weiblichkeit, um das Opfer zu spielen und die Welt gegen den Mann aufzubringen, weil wir in einer Gesellschaft leben, in der es cool ist, zu sagen, dass Männer die Schlimmsten sind und bla bla bla bla. Männer können auch missbraucht werden und diese absolute Katastrophe von einem Menschen ist eine schreckliche Person und ich hoffe, dass Johnny seinen Ruf und sein Leben zurückbekommt. Und ich hoffe, dass er noch in fünf Pirates-of-the-Carribean-Filmen mitspielt."




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