CSU-Politikerin: "Die Krise hat Männerkarrieren befördert" – News vom 6. September 2020
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Frauenquoten als Mittel gegen zu viel Testosteron in der Politik - das empfiehlt die Chefin der bayerischen Frauen Union, Ulrike Scharf. Dass beim CSU-Parteitag auch jüngere Frauen die Förderung ablehnten, hat sie besonders getroffen.
Im Interview mit Spiegel-Online berichtet Ulrike Scharf, als wie vernichtend sie die Niederlage damals empfunden hat.
Der Parteitag war eine sehr bittere Erfahrung. Viele Mitglieder der Frauen Union haben in der Quotenaussprache Verletzungen erlitten, die noch heute spürbar sind und aufgearbeitet werden müssen. (…) Besonders schmerzhaft (…) war die Weigerung der jungen Parteimitglieder, den Erfahrungswerten von uns langjährigen CSU-Damen zu vertrauen.
Wenn ich glauben würde, dass es alle Politikerinnen als traumatisierend empfinden, wenn sie eines ihrer Ziele nicht durchsetzen können, würde ich mich nach diesem Interview fragen, ob die Politik für Frauen nicht ein viel zu hartes Pflaster ist.
Im weiteren Verlauf des Interviews führt Scharf zur Corona-Pandemie aus:
Meinem Eindruck nach hat die Krise außerdem Männerkarrieren mehr befördert als die von Frauen. (…) Die dominanten Akteure in der Krisenbewältigung in den Bereichen Virologie, Gesundheitspolitik, Wirtschaftsrettung und Medien waren doch mehrheitlich Männer.
Es war vorauszusehen, dass man es Männern sogar noch vorwerfen würde, sich bei der Bewältigung der Pandemie besonders stark ausgezeichnet zu haben.
Auf Facebook wäscht der CSU-Abgeordnete Konrad Körner seiner Parteikollegin den Kopf: "Da hat jemand allen Damen in der Partei einen Bärdendienst erwiesen."
2. Spiegel-Online berichtet außerdem über die neuesten Pläne des Familienministeriums: "Pflegen, kochen, putzen - Männer sollen auch im Haushalt ihren Job machen".
Chritian Schmidt kommentiert.
3. Der neueste Artikel von Tamara Wernli: " Viele Frauen fühlen sich schlecht behandelt, weil die Medien es ihnen einreden."
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