Donnerstag, Januar 25, 2018

Gastbeitrag: Alternativen zu Google? Wenn – dann richtig!

Einer meiner Leser hat auf den Genderama-Gastbeitrag über Alternativen zu Google eine Antwort verfasst, die ich hier ebenfalls gerne als Gastbeitrag veröffentliche.

Leider zeigt sich, das die breite Bevölkerung vergessen hat, was für eine Marktmacht Google inzwischen eingenommen hat. Viele kennen Google nur als Suchmaschine, welche man schnell durch Microsoft (Bing) oder andere (DuckDuckGo, Qwant, searx, Yahoo etc) umgehen kann.

Wer denkt da schon an G+, Googles Alternative zu Facebook, Android - das Betriebssystem für Nicht-iPhones, an Youtube, selbstfahrende Autos, Google Earth (oder den kleinen Bruder Google Maps), an die vielen Plugins von Google Analytics oder gar an Blogspot, die auch alle zum Google-Konzern gehören? Wer nutzt gerade Googles Chrome, oder einen Chromium-basierten Broswer wie Vivaldi, Opera, Brave und mehr, um auf diese Seite zuzugreifen? Wer nutzt(e) GooglePhoto, auch bekannt als Picasa, oder eine Gmail-Adresse?

Wer nun denkt, man könne ja Facebook, vimeo, netflix, bing und so weiter nutzen und so der googleschen Datensammelwut oder dem "Genderwahnsinn in Silicon Valley" ausweichen, der (oder die) irrt! Facebook, Twitter und wie sie alle heissen – alle unterliegen diesem "Genderwahnsinn", alle haben die Sammelwut, frönen der "Social Justice" und zensieren alles, was nicht dem aktuellen Narrativ (3rd-wave Feminismus, Diversity, Hatespeech, Fake News) entspricht. Aus Datenschutzgründen müsste man sich fast komplett aus der modernen Telekommunikation zurückziehen.

Wer sich von Google (oder Facebook) wegen der Diskriminierung von (besonders weißen) Männern abwenden will, muss bereit sein, einen harten Schnitt zu machen:

Die Suchmaschine ist schnell geändert – Alternativen sind schnell gefunden, wobei sich die Frage nach deren Qualität stellt. Viele sind auf den englischen Sprachraum ausgerichtet.

Besitzer eines Android-Smartfone (oder Tablet), müssen hoffen, das es ein Lineage-Image gibt. Damit lässt sich das Telefon oder Tablet ohne Google-Apps installieren. Das bringt aber nur etwas, wenn man mit den frei verfügbaren OpenSource-Apps aus dem F-Droid-Store etwas anfangen kann – wer Google Play installiert, hat Google wieder mit an Bord.

Facebook/Twitter können mit gab.ai und minds umgangen werden, Browseralternativen zu Chrome gibt es auch (nicht vergessen ulead-Origin zu installieren, welches AdSense-Plugins blockieren kann).

Danach geht’s los:

YouTube hat noch Alternativen. Besonders Content-Creators, die auf Youtube geblockt werden, finden sich auf Bitchute – die geläufigere Alternative vid.me musste kürzlich die Tore schliessen. Aber man findet nicht alle Anbieter dort. Man wird auf vieles verzichten müssen.

Aber zu Google Earth und Google Maps gibt es keine Alternative mehr. Die NASA, die 2004 eine Alternative zur Verfügung stellte, hat ihr Projekt eingestellt, und kleinere Anbieter setzen inzwischen auf Material von Google.

Wer sich völlig von Facebook lösen will, sollte auch davon absehen WhatsApp zu installieren, da dieses vollständig zum Facebook-Konzern gehört, und sich sehr tief in die Systeme einhängt. Dafür gibt es Threema (und andere) Lösungen. Nur, wer kann schon seinen Bekanntenkreis dazu bewegen, sich einen anderen Messenger als "WhatsApp hat doch jeder" zu installieren? Und wer kann schon mal eben seine E-Mail-Adresse umstellen?

Immerhin ist mit deepl.com ein Übersetzungsservice am Google-Translator vorbeigezogen, der qualitativ weit über dem Ergebnis von Google liegt. Die Hoffnung das man sich irgendwann von den Big 4 lösen kann, wurde bestärkt.

Wir reden bei "too big to fail" immer von Banken. Wir kennen das Schlagwort "Internetneutralität", und reden dabei von Providern. Nur übersieht man die Gefahr, die von„internetbestimmenden Grosskonzernen wie Google und Facebook ausgehen, und wieviel Macht diese – ganz ohne neue Gesetze, nur über deren Allgemeine Geschäftsbedingungen, inne haben.

Wer wissen will, warum James Damore und das Bekanntwerden seines Essays so wichtig ist – und warum er von diesen Konzernen so angefeindet wird – der kann ja mal einen Versuch starten und eine Woche ohne Google, Facebook und Apple/Microsoft auskommen. Microsoft ist hierbei noch das politisch harmloseste Unternehmen, ist doch Apple‘s "Vice President for Diversity" auch schon verhaltensauffällig geworden ...

Viel Glück.

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