Mittwoch, September 20, 2017

Offener Brief von Hannes Hausbichler an die Basler Zeitung

Heute morgen berichtete Genderama über Artikel der Basler Zeitung über Hannes Hausbichler, den Bundesvorsitzenden von Österreichs Männerpartei. Jetzt hat Hannes Hausbichler dieser Zeitung einen Brief zugesandt, den er als Offenen Brief gerne auch hier auf Genderama veröffentlicht sieht und der darauf hindeutet, dass dieser Artikel von ähnlicher journalistischer Qualität wie das Hit Piece Sebastian Eders der Frankfurter Allgemeinen gegen mich ist. Wenn Hannes Hausbichlers Darstellungen zutreffen – und ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln –, wurden auch seine Positionen im Interview massiv verzerrt wiedergegeben, teilweise sogar in ihr Gegenteil verkehrt.

Ich selbst habe meine Meinung zu dem Artikel in der "Basler Zeitung" heute morgen bereits geäußert und dokumentiere hier die Stellungnahme/den Offenen Brief Hannes Hausbichlers ohne zusätzliche eigene Wertung und Kommentierung im Wortlaut:



Sehr geehrte Damen und Herren,

Rosa Schmitz hat ein Interview von mir wiedergegeben, wie folgt: https://bazonline.ch/leben/gesellschaft/die-leiden-des-jungen-hausbichlers/story/15066573

Zum einen ist es kein Stil, wenn sich eine Journalistin mir im Interview freundlich zugewandt gibt, um in Wirklichkeit offenbar schon von vorneherein geplant zu haben, einen Vernichtungsartikel zu schreiben. Das finde ich unehrlich und feige.

Doch endgültig gegen jeglichen Journalistischen Kodex ist es, mich bewusst falsch zu zitieren.

Folgende Wiedergebungen sind falsch:

Auch "die scheiss Frauenquote", wonach Frauen "immer nur auf Grund ihres Geschlechts, nicht wegen einer tatsächlichen Qualifikationen angestellt werden", sollte abgeschafft werden: Niemals habe ich die Worte "Scheiss-Frauenquote" in den Mund genommen. Sie werden unmöglich in der Lage sein, das zu beweisen, denn ich habe es einfach nicht gesagt. Ihr Medium verbreitet eine kreditschädigende Unwahrheit über mich und schadet einer politischen Partei.

Die "strikten Grenzen für Frauen" sind so nicht gefallen, sondern offenbar bewusst falsch wiedergegeben. Generell, und das habe ich im Interview sicher klargestellt, geht es nicht darum, was Frauen falsch machen würden, sondern welche Möglichkeiten Menschen haben und wie sie diese Möglichkeiten missbrauchen können.

Ich habe mich niemals als Antifeminist bezeichnet, schon gar nicht als Maskulinist. Dies ist im Interview nie gefallen, ein dementsprechender Hinweis wäre nirgendwo in allen Medien oder Internet zu finden. Im Gegenteil sind Interviews mit mir dokumentiert, in denen ich sage: Ich bin kein Männerrechtler, sondern Menschenrechtler.

Ich habe nie gesagt, jetzt seien die Männer auch einmal dran. Da hat Frau Schmitz eine feministische und vermutlich genau ihre eigene Denkweise in mich projiziert.

Ich sage nicht, dass Männer von Frauen unterdrückt werden. Frau Schmitz habe ich sogar erklärt, dass ich eben das nicht glaube und sage. Frau Schmitz jedoch behautet das genaue Gegenteil.

Gesetzlicher Sexismus: Das kommt ebenfalls nicht von mir. Vor ein paar Jahren gab es einen Bericht, der mich fälschlicherweise mit dem Wort "Sexismus" zitiert, das ist jedoch nicht in meinem aktiven Wortschaft. Im Interview ist "gesetzlicher Sexismus" jedenfalls nicht gefallen. Entweder hat sie es aus dem Internet und damit nicht mich, sondern eine andere Zeitung zitiert und "gesetzlich" frei ausgedacht und hinzugefügt, oder sie hat es erfunden.

"Seine womöglich testosterongesteuerte Tendenz zu übertreiben": Das finde ich skandalös und beleidigend. Stellen Sie sich vor, ich unterstelle Frau Schmitz Hormonprobleme. Will die BAZ auf diesem Niveau sein?

"ist das weibliche Geschlecht in seinen Augen an allen Übeln dieser Welt schuld": Genau das Gegenteil habe ich Frau Schmitz lange erklärt. Offenbar geht es ihr nur darum Frauen gegen mich aufzuhetzen.

Dass diese Reportage dann sogar noch bei Arne Hoffmann sexuellen Missbrauch vermutet, ist bloß die Fortsetzung der eigenen Disqualifikation von Rosa Schmitz.

Natürlich soll für mich die Scheidung eine traumatische Erfahrung sein. Ich lasse mich sicher nicht so aus der Ferne psychologisieren. Meine politische Einstellung hatte ich schon, bevor ich jemals verheiratet war.

Dass die Männer unter der Emanzipation leiden, habe ich ebenfalls nicht gesagt. Dass Rosa Schmitz anschließend meint, sie wüsste, was wahr sei, kenne ich von keinem guten Journalisten.

Die Männerpartei trete nicht für Frauenrechte ein: Ich habe klargestellt, dass wir uns für allgemeine Menschenrechte einsetzen, für Männer und Frauen. Somit verzerrt der kritisierte Satz meine Aussage bis zur Lüge.

Ich fordere Sie daher auf:

1. Den Beitrag im Internet umgehend zu korrigieren

2. In der Printversion. falls dieser Artikel darin veröffentlicht wurde, sowie in den Online-News eine Richtigstellung zu veröffentlichen mit zumindest der Aussage, dass ich niemals die Worte "Scheiss-Frauenquote" von mir gegeben habe, und den sinngemässen weiteren Richtigstellungen

3. Mich über diese Veröffentlichung und die Richtigstellung zu informieren.

Soweit die rechtlich relevanten Forderungen.

Zusätzlich schlage ich vor, aus menschlichen Gründen und für die Seriosität Ihres Blattes, sich bei mir und Arne Hoffmann zu entschuldigen und gegenüber Rosa Schmitz personelle Konsequenzen zu setzen. Diese Art von Journalismus schadet Ihrem Blatt, so bin ich überzeugt.

Sollte ich bis Ende dieser Woche keine Antwort erhalten, werde ich weitere Schritte setzen.

Dieser von oben bis unten Fehlerhafte, gegen mich gerichtete Artikel würde in mehrfacher Hinsicht Forderungen gegen Sie begründen:

- Persönlicher Art

- Denunzierung einer politischen Bewegung

- berufliche Schädigung meinerseits, weil ich viele Geschäftsbeziehungen in den Raum Basel habe und natürlich dieser Artikel im Internet steht.

Abschließend führe ich weitere Fehler in der Reportage von Rosa Schmitz an:

Zum Foto der Demonstration: Diese war in St. Pölten, nicht in Bregenz

Was das Familienrecht betrifft: Da rede ich nie von Sorgerechtsstreit, sondern von Kontaktrecht und Unterhalt. Frau Schmitz wird den Unterschied nicht verstanden haben, das kenne ich von mehreren und kann es einfach als Auffassungsfehler tolerieren.

Zum Schluss stellt sich im Grunde nur mehr die Frage, was eigentlich richtig ist an diesem Artikel. Die persönliche Motive von Rosa Schmitz scheinen sie völlig geblendet zu haben. Ich kann Ihnen sagen, dass ich in Österreich, nach zahllosen Medienkontakten und Interviews, noch niemals so einen völlig parteiischen Beitrag auf diesem niedrigen Niveau über mich oder uns gesehen habe, und gerade Schweizer Medien als mindestens ebenso seriös kenne. Kritisch darf jeder gegenüber uns sein. Doch das hier war völlig unsachlich und unprofessionell, wie ich leider feststelle.

Mit freundlichen Grüßen

Hannes Hausbichler




Dr. Bruno Köhler, Zweiter Vorsitzender der geschlechterpolitischen NGO MANNdat, reagiert mit folgendem Kommentar auf den Artikel in der Basler Zeitung:



Bei solchen Artikeln, ist es nicht verwunderlich, dass der Feminismus als Männerhassideologie wahrgenommen wird. An diesem Armutszeugnis an Diskursunfähigkeit von Feministinnen hat sich seit dem Geschlechterkriegsdenken der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts nichts geändert. Männer, die es wagen, ihre berechtigten Anliegen und Belange in die geschlechterpolitische Diskussion einzubringen, sind Jammerlappen, gescheiterte Existenzen, Frauenhasser oder Nazis oder alles zusammen. Danke, kenn ich. Rest geschenkt.

Rosa Schmitz müsste jedenfalls dringend an ihrem Männerbild arbeiten. Aber das ist ihr Problem. Solange jedenfalls solche Feministinnen Gift und Galle speien über Aktivitäten von Männerrechtlern, sind wir auf dem richtigen Weg. Daran wird auch der ebenso plumpe wie leicht durchschaubare Versuch Rosa Schmitz´ nichts ändern, Männerrechtler wie Arne Hoffmann gegen Hannes Hausbichler auszuspielen.

Daumen hoch für Hannes Hausbichler und seine Männerpartei.

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