Freitag, September 08, 2017

Medienkritik, Vorverurteilungen, Antifa – News vom 8. September 2016

1. Ein neues Spiel bei Christian: Beschreibe den Feminismus mit einem Bild.



2. Elmar Diederichs Blog Jungs und Mädchen zitiert heute den Beginn eines vielsagenden Interviews mit dem Kognitionsforscher Professor Rainer Mausfeld. "Massenhafte Ideologieproduktion". Das Interview spricht die Geschlechterdebatte nicht gezielt an, lässt sich aber hervorragend darauf anlegen. Ein Auszug:

Das Misstrauen in Medien, vor allem in sogenannte Leitmedien, hat tatsächlich in den vergangenen Jahren enorm zugenommen. Beispielsweise hatten 2015 einer repräsentativen Umfrage der ZEIT zufolge 60 Prozent der Befragten wenig oder kein Vertrauen in die Medien. Ähnliche Befunde zeigten sich in anderen Umfragen. Dafür gibt es gute Gründe, die vielfach analysiert und dargelegt wurden.

Interessanter scheint mir aber der komplementäre Aspekt. Denn der Indoktrinationscharakter der Leitmedien wurde ja mittlerweile auch in zahlreichen empirischen Studien zu konkreten Themen (...) wieder und wieder nachgewiesen. Damit stellt sich die Frage, warum noch immer so viele Menschen Vertrauen in die Medien haben. Immerhin halten – einer WDR-Infratest-Umfrage vom Dezember 2016 zufolge – 72 Prozent das öffentlich-rechtliche Fernsehen und 65 Prozent die Tageszeitungen für glaubwürdig. Nur 20 Prozent sind der Überzeugung, dass in Tageszeitungen gelogen, also absichtlich die Unwahrheit gesagt wird, und nur 30 Prozent glauben, dass im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gelogen wird. Ähnliche Befunde erbrachte eine repräsentative Umfrage der Universität Mainz, der zufolge 40 Prozent der Deutschen der Ansicht sind, man könne den Medien "in wichtigen Fragen eher oder voll und ganz vertrauen".

So viel Vertrauen in die Medien ist angesichts der grotesken und eigentlich offenkundigen Verzerrungen ihrer Berichterstattung über relevante politische Ereignisse überraschend und erklärungsbedürftig. Die Vermutung drängt sich auf, dass die immer noch hohen Glaubwürdigkeitswerte keineswegs eine Eigenschaft der Medien widerspiegeln, sondern vielmehr überwiegend eine Eigenschaft der Mediennutzer, nämlich den Grad ihrer bereits erfolgten Indoktrination.

(...) Zugleich ist es jedoch richtig, dass das Misstrauen in die Medien in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen ist: 2008 waren 9 Prozent der Überzeugung, dass man den Medien in wichtigen Fragen eher nicht oder überhaupt nicht vertrauen könne, 2016 – einer Umfrage der Universität Mainz zufolge – bereits 25 Prozent. Ein wachsender Teil der Bevölkerung wird sich also des Indoktrinationscharakters der Medien zunehmend bewusst. Damit ist insgesamt hinsichtlich der Beurteilung der Medien eine wachsende Polarisierung der Bevölkerung zu beobachten.


Professor Rainer Mausfeld erklärt weiter, bei welcher wichtigen demokratischen Aufgabe unsere Medien versagen:

[Eine Demokratie] muss den Einzelnen zu einer solidarischen aktiven Teilhabe am Gemeinwesen befähigen. Sie setzt mündige Bürger voraus – also über alle relevanten Belange des Gemeinwesens informierte Bürger, die sich eigenständig und sozialverantwortlich ein angemessenes Urteil zu bilden vermögen. Da dieses Gemeinwesen weit über den jeweils individuellen Erfahrungsbereich hinausreicht, werden Medien benötigt, um einen kollektiven Erfahrungsraum herzustellen und dadurch ein bewusstes Erleben und Verstehen von Gesellschaft überhaupt erst zu ermöglichen. Sie dienen also dazu, uns indirekte, nämlich medial vermittelte Erfahrungen über sozial relevante Aspekte der Welt und der Gesellschaft bereitzustellen, durch die erst unser Bild von der gesellschaftlichen und politischen Realität erzeugt und geformt wird. Auf diese Weise sollen sie einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, uns zu einer solidarischen Teilhabe an allen politisch relevanten Aspekten des Gemeinwesens zu befähigen. Eine wirkliche Demokratie stellt also höhere Anforderungen an die Qualität ihrer Medien und ihres Bildungswesens als andere Staatsformen.

Um diese normative Funktion erfüllen zu können, darf das durch die Medien vermittelte Bild der politischen Realität nicht in systematischer Weise zugunsten bestimmter Interessengruppen verzerrt sein. Da Medien den öffentlichen Diskussionsraum erst schaffen, müssen sie allen gesellschaftlichen Gruppen ein Sprachrohr bieten, mit dem sich diese gleichberechtigt in den öffentlichen Diskussionsraum einbringen können.


Nun wissen wir alle, wie "gleichberechtigt" Feministinnen und Männerrechtler für ihre Standpunkte von den deutschen Leitmedien eine Plattform erhalten. Auch deshalb ist eine feminismuskritische, männerfreundliche Gegenöffentlichkeit im Internet von immenser Bedeutung. Es geht nicht nur darum, eine Gleichberechtigung der Geschlechter herzustellen. Es geht um die Rettung unserer Demokratie selbst.



3. Das linksliberale Magazin The Atlantic hat begriffen, wie sehr Männer an amerikanischen Universitäten vorverurteilt werden, wenn es um angebliche sexuelle Gewalt geht:

There is no doubt that until recently, many women’s claims of sexual assault were reflexively and widely disregarded — or that many still are in some quarters. (...) But many of the remedies that have been pushed on campus in recent years are unjust to men, infantilize women, and ultimately undermine the legitimacy of the fight against sexual violence. (...) Some schools have (...) written codes that make flirtatious comments or sexual jokes punishable.

(...) Pushed by federal mandates, activists, fears of negative social-media campaigns, bad press, and increasingly the momentum of their own bureaucracies, schools have written codes defining sexual assault in ways that are at times troubling. Some schools recommend or require that for consent to be valid, it must be given while sober, and others rule that consent cannot be given when a student is "under the influence," vague standards that could cover any amount of alcohol consumption. Some embrace “affirmative consent,” which, at its limit, requires that each touch, each time, must be preceded by the explicit, verbal granting of permission. (...) As Jeannie Suk Gersen and her husband and Harvard Law School colleague, Jacob Gersen, wrote last year in a California Law Review article, "The Sex Bureaucracy," the "conduct classified as illegal" on college campuses "has grown substantially, and indeed, it plausibly covers almost all sex students are having today."

(...) In a 2015 article for the Harvard Law Review, Janet Halley, a Harvard law professor, describes a case at an Oregon college in which a male student was investigated and told to stay away from a female student, resulting in the loss of his campus job and a move from his dorm. He didn’t know why he was being investigated, but it turned out he resembled a man who had raped the female student "months before and thousands of miles away." He was found "innocent of any sexual misconduct," but the no-contact order was not lifted.

(...) And while some college administrators express concern about due process, that concern does not always appear to be top of mind, even though lawsuits are piling up. Some 170 suits about unfair treatment have been filed by accused students over the past several years. As KC Johnson, the coauthor, with Stuart Taylor, Jr., of the recent book, The Campus Rape Frenzy, notes, at least 60 have so far resulted in findings favorable to them. The National Center for Higher Education Risk Management, one of the country’s largest higher-education law firms and consulting practices specializing in Title IX, recently released a white paper, "Due Process and the Sex Police." It noted that higher-education institutions are "losing case after case in federal court on what should be very basic due process protections. Never before have colleges been losing more cases than they are winning, but that is the trend as we write this." The paper warned that at some colleges, "overzealousness to impose sexual correctness" —including the idea that anything less than "utopian" sex is punishable — "is causing a backlash that is going to set back the entire consent movement."


Die meisten Opfer dieses institutionalisierten Irrsinns sind Männer. Inzwischen, berichtet das Nachrichtenmagazin "Time", vernetzen sich deren Mütter, um gegen das Unrecht vorzugehen:

In July, Secretary of Education Betsy DeVos met with a handful of groups that believe rape is often a lie to hear their opinions about collegiate sexual assault. Liberals tarred these groups "men’s rights activists." But one of them didn’t quite fit that profile. This one, FACE — Families Advocating for Campus Equality — largely comprises moms whose sons have been accused of sexual assault in college.

In our Trumpian age of political hand-to-hand combat (metaphorical and literal), moms don’t take their accused sons back home and lick their wounds. They organize. They fight publicly. "This is a witch hunt, no different than the Salem witch trials or McCarthyism," a FACE organizer says in a raspy voice when she calls me from a state far away. "A fear has been sold to the country, that every man is a potential rapist. This is now an American truth, just the way the Communists infiltrating and taking over our country was a truth of McCarthyism. For our American boys today, it’s guilty before innocent."


Hier geht es weiter. Und es ist natürlich typisch für unsere Medien, dass Männerrechtler, die sich gegen die "Hexenjagden" engagieren, nur eine Nebenbemerkung wert sind, aber sobald Frauen sich dieses Themas annehmen, sie eine breite Plattform dafür erhalten.

In dem Artikel heißt es weiter:

Many of the FACE moms’ sons are deeply traumatized by the experience of being thrown out of school: victimized girls call themselves "survivors" these days, and these boys call themselves "survivors of false accusation." "Being accused is very debasing — if someone [says] you’re a sexual predator, it doesn’t get much worse than that," says a recent graduate, a lonely, fiercely intelligent fellow with black eyebrows. "I almost would rather someone said I embezzled money or I was a drunk driver who killed someone. As a man, I have a deeply ingrained instinct that I want to protect women, not hurt them. This strikes right at the heart of my identity."

(...) Pop culture, too, is arrayed against their sons in particular and young men in general, they say. They see Taylor Swift shifting from a romantic teenager pining for her Romeo to a knife-wielding girl-squad chieftain and Katy Perry no longer shooting whipped cream from her breasts like a fun California girl but singing about f—k-boys who pretend to be Tarzan when she’s the real Jane — all the stuff that orthodox feminists look down on and smear as "pop feminism" but that has clearly created significant changes in the outlook of college girls — and they are anything but amused. These pop idols appear to them as Kali-like destroyers of the male ego, and the men around them are cast as simpering fools. Look at the popular sitcoms like Everybody Loves Raymond or Modern Family or The Simpsons, where the husbands are always bumbling stupid idiots and the wives are sharp, witty women, explain these moms. We’re dumbing down the image of man. We’re telling society that men are secondary and irrelevant. It’s a whole mental shift, and college girls don’t even necessarily realize it. It's brainwashing.


Stoßen die Mütter vorverurteilter Söhne bei Feministinnen eher auf offene Ohren, weil es sich hierbei um den Schmerz von Frauen handelt? Natürlich nicht, berichtet die Autorin des Artikels:

I can’t say that my friends shared my perception. "This ‘Hell, I’ve been triggered too,’ and bootstrap sh-t about girls getting privileges instead of boys is deeply conservative," a friend of mine who is a radical feminist told me, when I explained FACE’s point of view. "These moms will never say, ‘My boys should learn to become sensitive to girls’ needs,’ because that’s simply not in their worldview. They make fun of liberal snowflakes and yet their whole worldview is ‘my poor precious snowflake son.’" I tried to explain that their hurt struck me as genuine. "You’re holding up their trauma because you see their ruin as a tragedy, whereas the violation of woman isn’t a tragedy, because bodies don’t belong to women, since sex is what we’re made for," she spat back. There may then have been a mention of my "internalized misogyny."


Nachdem inzwischen selbst linksliberale Leitmeden die üblen Zustände an US-amerikanischen Universitäten ansprechen, fühlt sich auch die Regierung bemüßigt einzugreifen. Wie die Washington Post berichtet, erklärte Trumps Erziehungsministerin Betsy DeVos gestern, das bisherige gescheiterte System, mit sexueller Gewalt umzugehen, durch neue Regelungen ersetzen zu wollen. Es ist klar, dass die feministischen Medien dies mit ihrem ganz eigenen Spin vermelden. So heißt es etwa bei Vice: Betsy DeVos Wants to Roll Back Protections for Campus Rape Survivors.



4. FBI und Homeland Security beginnen endlich die Antifa als Terroristen einzustufen. Aber in einer Sache, merkt der "Daily Caller" an, ist die Auseinandersetzung mit diesen Gewalttätern immer noch blind: Bislang ignoriert fast jeder komplett, dass die allermeisten Antifa-Opfer eine zentrale Gemeinsamkeit teilen.

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