Freitag, März 03, 2017

Exhibitionistinnen, Gewaltschutz, "Emma"-Verbot – News vom 3. März 2017

1. Im Berliner Tagesspiegel berichtet Ariana Bemmer:

Ende Januar beschloss der Petitionsausschuss des Bundestags einstimmig, dass die sprachliche Diskriminierung von Männern in Paragraf 183 des Strafgesetzbuchs (exhibitionistische Handlungen) ein Ende haben müsse. In dessen erstem Absatz steht nämlich: "Ein Mann, der eine andere Person durch eine exhibitionistische Handlung belästigt, wird mit ... bestraft." Eindeutig geschlechterdiskriminierend, stellten die Ausschussmitglieder fest, denn der Umstand, dass exhibitionistische Handlungen im Sinne jenes Paragrafen erfahrungsgemäß nur von Männern begangen würden, rechtfertige die Ungleichbehandlung nicht. Die Formulierung "ein Mann" sei also unvereinbar mit Artikel 3 Absatz 2 des im Grundgesetz verankerten Gleichheitssatzes. Dieser Ansicht werden auch jene beipflichten, denen (zwar politisch motiviert, aber dennoch unerbeten) nackte Femen-Busen vor die Augen kamen.




2. In Thüringen soll in den nächsten Wochen eine Beratungsstelle für Männer starten, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind. Wie Genderama bereits berichtete, muss zugleich mangels Finanzierungshilfe des Landes die im vergangenen Sommer eingerichtete Gewaltschutz-Wohnung in Gera aufgelöst werden.

Währenddessen berichtet die Leipziger Volkszeitung über die sächsischen Wohnprojekte für männliche Gewaltopfer. In dem Artikel heißt es:

Die sächsische Polizei registrierte 2015 rund 1.700 männliche Opfer häuslicher Gewalt. Die Koordinierungs- und Interventionsstellen, an die sich die Opfer häuslicher Gewalt wenden können, würden in immer stärkerem Maße auch von Männern in Anspruch genommen, hieß es. So verdoppelten sich nach Angaben des sächsischen Gleichstellungsministeriums die Zahlen im Zeitraum zwischen 2007 und 2015 auf 118 Beratungen.


Der Leser, der mich auf diesen Beitrag hinwies, merkt dazu an: "Die Kommentarspalte darunter ist auch interessant. Einen so hohen Anteil gelöschter Kommentare gibt es sonst nur bei Artikeln zu Flüchtlingen."



3. Feministinnen etwa der "Emma" machen seit längerem Propaganda für ein "Sexkaufverbot", das Prostituierte und Frauen insgesamt angeblich ganz toll glücklich machen soll, da ja allein die Freier und nicht die Sexarbeiterinnen dadurch kriminalisiert würden. Die Bloggerin Sonja Tumbling erklärt am Beispiel eines "Emma-Kaufverbots", warum diese Maßnahme in Wahrheit verheerend wäre (für die Mitarbeiterinnen der "Emma" zumindest, für viele andere ist diese Utopie ganz vergnüglich zu lesen).



4. Das Blog "Geschlechterallerlei" unterzieht den Film "Und täglich grüßt das Murmeltier" einer (fragmentarischen) maskulistischen Filmkritik.



5. In einer anderen Filmkritik titelt die Zeitschrift Cosmopolitan: "Get Out" Perfectly Captures the Terrifying Truth About White Women. Ohne das Wort "White" wäre diese Überschrift politisch extrem inkorrekt. (Dieselbe Überschrift mit "Men" geht hingegen immer.)



6. Die populärwissenschaftliche Zeitschrift Psychology Today beschäftigt sich mit der Jungenkrise:

"Let’s focus on that little boy ‘born in the hospital’ that day. Let’s say he is an average little boy from a working- or middle-class family. What are his chances of living out his God-given potential? Not as good as Charlotte’s, even if she had been born in his humble circumstances. For in childhood, adolescence, and early adulthood, our boys are now at greater risk than our girls."

This is a simple statement of fact, of which anyone who studies this field or works with boys and girls, or young women and young men, is well aware. Unfortunately, because girls and only girls have long been the focus of feminist interest and concern, these facts are not well-known to the general public. And as long as the needs of young males are not also front and center in our national dialogue, there is no reason to doubt that the future will be female, whereas it might be better if the sentence could be "The future is our children of all genders and races."


Letzeres ist offenkundig das Ziel von Genderama & Co., was vermutlich der Hauptgrund dafür ist, dass wir bei Politik und Leitmedien kaum einen Fuß in die Tür bekommen. Offenbar ist dieses Konzept noch zu innovativ für das Jahr 2017.

In dem Artikel heißt es weiter:

In 1975, men slightly outnumbered women on college campuses, and vastly outnumbered them in graduate school, medical school, and law school. Today, women substantially outnumber men on college campuses, and are essentially 50 percent of postgraduate programs. In fact, in the last several years there have been more doctorates awarded to women than to men.

By comparison, boys and young men have, at best, languished. Some educators and parents of sons look at the current situation for boys as alarming, and the revival of a feminist call to arms by one of the most powerful female voices in the country is certainly discomforting. (In her message to MAKERS, Clinton said, "So please, set an example for every woman and girl out there who’s worried about what the future holds." It’s the "girl” part that gets me; boys are worried about what the future holds too.)

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