Montag, Februar 20, 2017

Massenhafter Kindesmissbrauch an unseren Schulen? – News vom 20. Februar 2017

1. Dem britischen Independent zufolge machen sich Lehrer, die ihre Schüler nicht berühren, des Kindesmissbrauchs schuldig. Solcher Körperkontakt sei für Kinder so wichtig, wie die Luft zum Atmen.

Dieser Erkenntnis zufolge bin ich praktisch meine gesamte Schulzeit hindurch von meinen Lehrern missbraucht worden. (Das erklärt einiges...) Nein, im Ernst: Ich bin wirklich froh, dass ich mich zum Ende meines Studiums dagegen entschieden habe, Lehrer zu werden. Ein männlicher Pädagoge setzt sich heute Missbrauchsvorwürfen aus, wenn er seine Schüler berührt, und er setzt sich solchen Vorwürfen aus, wenn er es nicht tut.

Aber vielleicht bin ich auch zu sarkastisch, und das aktuelle Statement der Psychologen bedeutet eine vielversprechende Abkehr von einem problematischen Denken früherer Zeiten:

Professor Francis McGlone, head of affective neuroscience at Liverpool John Moores University, said that physical contact with students is “absolutely essential” for children’s brain development. (...) "I get very exercised about the demonisation of touch,” he said. “It’s cruel, in my mind. It’s another form of abuse. The scientific evidence is incontrovertible. I’m not just talking psycho nonsense; I’m talking about proper, evidenced neuroscience." (...) At the BPS conference last week, former Prime Minister David Cameron said, in his experience, many headteachers viewed touching a child as an unjustifiable risk.


Vielleicht wird irgendwann auch die Dämonisierung von Männern, die erwachsene Frauen berühren (zum Beispiel beim Ansprechen, bei einem Flirtversuch), ihr Ende finden. Wie wichtig solche Berührungen sind, wenn man eine Frau für sich gewinnen möchte, hat eigentlich erst die Pick-up-Bewegung der letzten Jahre so richtig deutlich gemacht.



2. Apropos: Das maskulistische Blog "Because its 2015" widmet sich in einem aktuellen Beitrag der sexuellen Doppelmoral zu Lasten von Männern und schildert, auf welch unterschiedliche Weise Männer für ihre sexuelle Natur gebrandmarkt und mit Etiketten wie "Player", "Jungfrau", "Creep", "Sexist" oder "Homo" herabgesetzt werden.

Dasselbe Blog enthält übrigens auch einen übersichtlichen Text, der Grundlagen der Feminismuskritik zusammenfasst:

It’s a common misconception (seen from e.g. Emma Watson, Maisie Williams, and the Geek Feminism wiki) that if you believe in gender equality then you must be a feminist. That’s like saying that if you believe in morality then you must be a Christian, or if you care about the working class then you must be a socialist. In reality, feminism doesn’t have a monopoly on gender equality; it’s just one approach (or more accurately, a group of related approaches), whose beliefs and actions are up for debate.

This page provides a critical look at certain feminist beliefs and actions that are inadequate or even harmful for achieving gender equality. The point is not that feminists are bad people or that nothing good has ever come from feminism, but I do hope to establish that people can believe in equality but not be a feminist, and shed light on why so many people make that choice. This is in FAQ format because it’s loosely based on interactions I’ve had with feminists. The four main topics covered are: privilege (sections 2 and 3), power (4 and 5), sexism (6 to 8), and men’s issues (9 and 10).


Hier geht es weiter. Ich werde dieses FAQ womöglich selbst als Abkürzung bei Online-Debatten verwenden. Es erspart einem viel Zeit und Tipperei.



3.
Laut Umfragen wünschen sich Menschen in armen Gesellschaften Söhne, da diese bessere Verdienstaussichten haben. (...) Aber auch in westlichen Gesellschaften haben werdende Eltern lange männliche Nachkommen bevorzugt – dies zeigen die Resultate einer zwischen 1941 und 2011 regelmässig durchgeführten Studie des US-Meinungsforschungsinstituts Gallup. (...) In US-Kliniken, wo die In-vitro-Fertilisation inklusive Geschlechterwahl möglich ist, wünschen sich 80 Prozent der Kunden ein Mädchen. Und US-Zahlen zu Adoptionen belegen: Mädchen werden 30 Prozent häufiger adoptiert als Jungs, wobei die Adoptiveltern sogar bereit sind, für Mädchen mehr zu bezahlen, wie eine Studie der New York University ergab.


Der Schweizer Tages-Anzeiger berichtet.



4. Mit der Nonsens-Schlagzeile "Bill Maher lässt Milo Yiannopoulos ungehindert weibliche Comedians angreifen" beschäftigt sich Sebastian Wessels generell lesenswertes Blog "Red Pill Berlin", dessen Beiträge durch ihre klare und nachvollziehbare Argumentation oft mit Lucas Schoppes "Man Tau" gleichziehen. Ein Auszug aus dem aktuellen Beitrag:

Darf man weibliche Comedians generell nicht kritisieren oder verbal angreifen?

Das wäre eine gleichzeitig erzkonservative und radikal progressive Position, deren Umsetzung in der heutigen Welt gar nicht denkbar wäre. Es ist Konsens und Stand der Dinge, dass Frauen ebenso wie Männer fähig sind und das Recht haben, gesellschaftliche Aufgaben zu erfüllen und eine Rolle im öffentlichen Leben zu spielen. Ein allgemeines Tabu, Frauen zu kritisieren, wäre damit nicht vereinbar. Es würde sie zugleich auf ein Podest heben und entmündigen. Man würde von ihnen Professionalität erwarten und sie wie Kinder behandeln.

Wenn das also auch nicht ernsthaft gemeint sein kann, was dann?

Die Überschrift ist ein gutes Beispiel für eine weit verbreitete Art von Onlinejournalismus, die zum Boulevard neigt und gleichzeitig dazu beiträgt, die Geltung der politischen Korrektheit als verbindliches Regelwerk durchzusetzen und aufrechtzuerhalten.

(...) Mit seiner Neigung zum Skandal auf der einen Seite und zur sachlichen Unschärfe auf der anderen erfüllt der Boulevard diese Doppelfunktion gut. Das Signalwort "Female" löst einen Schock- und Abwehrreflex aus, ohne dass klar wäre, was genau Milo gesagt hatte – siehe oben -, was genau daran sich zu sagen verbietet und warum es sich verbietet.

Die Überschrift suggeriert anhand der vagen Assoziation Frauenfeindlichkeit, dass etwas Schockierendes passiert sei, dessen schockierende Qualität offensichtlich ist. Damit wird die Geltung einer Regel unterstellt, ohne diese Regel zu artikulieren.

Man fährt in dieser Situation am sichersten, wenn man sich konditioniert, mit Äußerungen über Frauen vorsichtig zu sein. Über Frauen nur Gutes.

(...) Doch die Maschine verliert ihre Kraft. Immer öfter wird sichtbar, dass sie selektiv skandalisiert. Sie scheint in diesen Fällen mehr eigennützig als prinzipiengeleitet zu arbeiten. Das untergräbt ihre Glaubwürdigkeit und Autorität als moralische Instanz.

Das Prinzip Über Frauen nur Gutes fliegt zum Beispiel ganz schnell aus dem Fenster, wenn es etwa um Ivanka oder Melania Trump oder auch Cassie Jaye geht. Sogar das Prinzip, Frauen nicht körperlich anzugreifen, fliegt aus dem Fenster, wenn es politisch opportun ist, etwa bei den konservativen Reporterinnen von Rebel Media oder bei der schwangeren Frauke Petry, wenn auch hier nur in der Fantasie.


Hier findet man den vollständigen Beitrag.

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