Donnerstag, August 20, 2015

Vermischtes vom 20. August 2015

Jetzt kommt die Sprachpolizei titelt der Schweizer "Tagesspiegel". Martin Killian schildert dort zusammenfassend die Situation an amerikanischen Unis, über die Genderama seit vielen Monaten berichtet. Ein Auszug:

Ein halbes Jahrhundert nach der «Free Speech»-Bewegung an der University of California in Berkeley wird Redefreiheit jetzt eingeschränkt – weil sie dazu missbraucht werden kann, Minderheiten, Schwule und Lesben sowie Frauen zu verletzen, etwa durch «Mikroaggressionen». Sogar der Versuch, Mikroaggressionen zu definieren, kann zur Mikroaggression werden: Als die asiatisch-amerikanische Studentenvereinigung an der Brandeis-Universität nahe Boston in einer Installation auf dem Campus Mikroaggressionen gegenüber Studenten asiatischer Herkunft demonstrieren wollte – etwa «Du bist bestimmt gut in Mathe!» oder «Ich bin farbenblind, ich sehe keine Rassen!» –, empfanden entrüstete asiatisch-amerikanische Studenten die Ausstellung selbst als Mikroaggression.

(...) So sagte die Stanford University etwa eine Aufführung des Rockmusicals «Bloody Bloody Andrew Jackson» über den indianerfeindlichen US-Präsidenten nach Protesten indianischer Studenten ab, während am Mount Holyoke College in Massachusetts die berühmten «Vagina Monologues» auch deshalb aus dem Programm genommen wurden, weil das Stück Frauen ohne Vaginas auslasse.

Wer ins Visier der Sprachpolizei gerät, verliert womöglich seinen Job und seine Zukunft. Selbstzensur ist deshalb an der Tagesordnung: Besser nicht anecken, ja nichts Kontroverses ansprechen. (...) Mitschuld an der vergifteten Atmosphäre trägt neben Social Media, auf denen bisweilen regelrechte Zensur-Mobs organisiert werden, auch die Obama-Administration. Sie verschärfte die Vorschriften zum Schutz von Frauen und Minderheiten an den Universitäten derart, dass sogar «nicht willkommene Sprache», etwa die Anmache einer Studentin durch einen Studenten, zum justiziablen Fall werden und die Uni in Schwierigkeiten bringen kann. Oft werden Hochschulen in diesem Klima zu Komplizen der Gedanken- und Sprachpolizei und laden zum Beispiel Redner wie IWF-Chefin Christine Lagarde oder Ex-Aussenministerin Condoleezza Rice nach Studentenprotesten wieder aus. Mindestens 120 Reden wurden seit 2009 auf diese Weise verhindert.


Na guck – sobald ein linksliberales Magazin wie "The Atlantic" über diese Zustände berichtet, werden sie auch von deutschsprachigen Journalisten als Problem erkannt. Jetzt müssten sich diese Journalisten nur noch trauen, dieselben Probleme anzusprechen, wenn es um die Situation in den deutschsprachigen Ländern geht. Auch hier kann jede "Mikroaggression" zum Aufschrei führen. Auch hier werden Akademiker wie Gerhardt Amendt und Martin van Creveld auf studentischen Druck von Unis ausgeladen. Auch hier toben Zensur-Mobs mit "Blockempfehlungen" auf Twitter; auch hier wird man als Unmensch verunglimpft, wenn man dem Feminismus kein Hosianna singt. Aber ein Journalist, der solche Probleme vor der eigenen Haustür anspricht, müsste mutig sein, und das sind nur noch wenige.

Einige kleinere Meldungen:

In London wurden zwei Väterrechtler von der Polizei "entfernt", weil sie ein diesmal in der Tat grotesk sexistisches Plakat "verschandelten". (Sie fügten eine Sprechblase hinzu.)

Die Artikel, mit denen sich Feministinnen an Männerrechtlern abzuarbeiten versuchen, werden immer länger.

Süß: Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Demokraten in den USA fragte ein kleines Mädchen, ob Hillary Clinton genausoviel Gehalt bekommen würde wie ein männlicher Präsident. Das ist wohl das Alter, in dem man noch an eine Gehaltsdiskriminierung glaubt.

Das Neueste aus einem Land, wo das Patriarchat bekanntlich noch in voller Blüte steht, berichtet die India Today:

It was Sunday night and 51-year-old Ram Bharose was bleeding profusely. At Shankar Road roundabout, Bharose, who was returning from Gurgaon, didn't know how to react. It was a deadly situation for him: a group of women were thrashing Bharose mercilessly for a minor fault of his. Bharose's Honda Civic sedan had allegedly brushed the scooty of a woman, Sonia. And that enraged Sonia and her aunt Aarti, who was riding pillion. Soon, Sonia's mother reached the spot in an auto rickshaw and joined in. It was ugly and brutal, and the assault continued for at least 30 minutes. (...) "When the police arrived, one of the women slapped me again and said 'I will kill you'," Bharose added.

Curiously, the police had initially thought that it was Bharose who had beaten up the three women. But when they reached the spot, they found it was Bharose instead who was badly injured and bleeding.

According to the police, two cases have been registered in Mandir Marg police station and investigations are on. The police arrested Bharose for driving rashly immediately after the incident. But the women, who allegedly thrashed Bharose, have not faced any action so far.

(...) According to a police official investigating the case, when the women reached Ram Manohar Lohia Hospital, they were very aggressive. When their other family members reached the hospital, they threatened Bharose in front of the doctors and the police. According to the police, a doctor told the investigating officer that Bharose suffered injuries on his head and nose, while the women had no injuries at all.


Präsident Gauck sollte unbedingt noch mal da runter reisen und den zurückgebliebenen Turbanträgern klar machen, dass man so mit Frauen nicht umspringen kann. Verdiente Massenkeile für einen Kerl schon nach einer halben Stunde zu unterbrechen geht nun wirklich zu weit.

Zu einer immerhin vierstündigen Massenprügelei kam es in Kalkutta, als es auch dem Männerpack erlaubt wurde, eigentlich nur für Frauen reservierte Zugabteile zu betreten:

At least eight passengers, including two women, and 11 policemen and a woman constable were injured.

(...) A railway official said they found in a survey that only 30 per cent of the coaches remained occupied during rush hours while other locals on the same route ran overcrowded. He said the railways had received several requests from men asking for the introduction of general compartments in the ladies special local.

(...) When the local pulled into the platform, some women barged into the middle coaches and allegedly dragged some men out of the coaches while a group of women squatted on the tracks. "This is our train. Since the introduction of the train we have been reaching the city without having to jostle for space or seats with men," Kaberi Mondal, one of the 200-odd women passengers who had blocked the tracks, said.

(...) "Daily, we cling to the doors while travelling on locals while women stretch their legs over seats on a Matribhumi local," said Amit Sadhukhan who takes a local to the city every day. "We were allotted only three compartments while the remaining six were reserved for women. But they still have a problem."

(...) As more men joined the demonstration, someone from among a group of women standing on the platform started pelting the protesting men with stones, the police said.


Man merkt an diesem Artikel deutlich, dass Indien immer noch kein zivilisiertes Land ist. Deutsche Journalisten hätten viel deutlicher gemacht, dass die Schuld an diesem Vorfall allein bei den immer latent gewalttätigen Männern liegen kann.

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