Mittwoch, August 19, 2015

Vermischtes vom 19. August 2015

Wie unter anderem die BILD-Zeitung berichtet, gibt es massiven Druck aus Schwulen- und Lesbenkreisen, eine Lesung der Bestseller-Autorin Birgit Kelle bei einer Veranstaltung der Frauen-Union der CDU Düsseldorf zu unterbinden. Da die Lesung in der Aula eines Gymnasiums stattfinden soll, wird die Schulverwaltung unter Druck gesetzt:

In dem Schulamts-Brief heißt es, dass nun die Vermietung der Aula noch einmal überprüft werden müsse. Denn es seien "massive Beschwerden" beim Amt eingegangen. Man befürchte, dass der "Schulfrieden gefährdet" sei, weil die Kritiker Autorin Kelle für eine "Rechtspopulistin" und ihre Bücher für "homophobe Hetzschriften" hielten.


Polemisch gegen Kelle und die CDU-Frauenunion gerichtet ist ein Beitrag Kriss Rudolphs auf der Website Männer über diese Kontroverse. Gleich der erste Leserkommentar eines gewissen "Armin Drechsler" unter dem Beitrag verrät, wohin die Reise mittlerweile geht:

Sehr gut! Immer wieder eine in die F... Mit der Faust!

Hoffentlich geht der ollen bald die Puste aus und bleibt die Spucke weg, so wie allen anderen getarnten Rechtsidioten, mitunter der CDU und der Kirche!


Der Kommentar wird seit gestern Nachmittag auf der Website stehen gelassen. Finden sich ähnlich aggressive Kommentare gegen Zuwanderer auf rechtsradikalen Blogs wie etwa "Politically Incorrect" gilt das normalerweise als Beleg für Extremismus nicht nur bei den Lesern, sondern auch in der Redaktion. Auf einer Seite der Homosexuellen-Szene scheinen solche Aufrufe aber unbedenklich zu sein; vermutlich gilt Kritik daran auch bereits als "homophob".

Eine Petition, die sich für die Redefreiheit Kelles ausspricht, hat bereits mehr als tausend Unterschriften erzielt.

In den USA werden derweil die ersten Schattenseiten der Homo-Ehe deutlich: Nach 28 Tagen Ehe fordert eine lesbische Basketball-Spielerin 20.000 Dollar pro Monat Unterhalt von ihrer Ex.

Zu einigen Themen, die Genderama in den letzten Tagen aufgriff, gibt es erwähnenswerte neue Beiträge:

In der Zeit problematisiert Sophie Elmenthaler, dass sich in der Prostitutionsdebatte "viele Feministinnen nun sexistische Argumente zu eigen" machten. (Dass der Mainstream-Feminismus von Natur aus sexistisch ist, problematisiert Elmenthaler nicht.)

Ein anstößiges Wandgemälde über einem Männerparkplatz in Triberg wurde nach Protesten aus feministischen Kreisen inzwischen vom Künstler übermalt. Ein anderer Ausgang war im Deutschland des Jahres 2015 ohnehin nicht vorstellbar. Bezeichnend ist, dass der SWR die feministische Perspektive in Überschrift und Videobeitrag völlig selbstverständlich übernimmt.

Eine amerikanische Universität empfiehlt ihren Studenten inzwischen, bei sämtlichen gruppenbezogenen Übergriffen, also etwa sexistischen oder rassistischen Bemerkungen, augenblicklich den Notruf zu wählen. Eine andere Uni definiert es bereits als "sexuelle Belästigung", wenn jemand etwa auf einer überfüllten Party oder einem Clubbesuch unfreiwillig gestreift wird. Diese spezielle Sensibilität gibt es an US-Unis aber offenbar nur zugunsten von Frauen. Dass auch ein männlicher Student das Recht auf Unterstützung seiner Uni gegen sexuelle Belästigung hat, musste er erst vor Gericht erkämpfen. Aufgrund einer richterlichen Entscheidung kann der betroffene Student seine Klage gegen die Hochschule wegen Untätigkeit und Geschlechtsdiskriminierung fortführen:

Judge Sara L. Ellis ruled Aug. 6 that the medical student can make his case that the University retaliated against him and did not respond as rapidly or as strongly to his grievances as it has to similar complaints filed by female students. Ellis dismissed the student’s allegation that the University responded inadequately to his sexual harassment complaint. (...) She said the student could move forward with claims for gender-based discrimination, saying his allegations “sufficiently connect Northwestern’s initial refusal to investigate with (the student’s) gender.”


Zuletzt: Inspiriert durch Genderama bietet jetzt auch das Kuckucksvater-Blog den Service einer Presseschau auch für kleinere Meldungen: die Kuckucks-News.

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