Lucas Schoppe: Ein Massenmord und seine Verwerter
In einem heute Abend online gegangen Beitrag blickt Lucas Schoppe zurück auf den von Anders Breivik begangenen Massenmord, und wie wenig Skrupel einige Leute (Hinrich Rosenbrock, Ralf Homann, Robert Claus) hatten, dieses Verbrechen politisch für ihre Zwecke auszuschlachten: Obwohl Breiviks Weltbild dem der Männerrechtsbewegung diametral entgegengesetzt ist, versuchen Menschen, die uns zum Schweigen bringen möchten, uns irgendwie mit Breivik in Zusammenhang zu bringen – wofür es ganz klar keinerlei Rechtfertigung gibt. Als besonders bedenklich empfindet es Schoppe, dass sich bekannte und einflussreiche Stiftungen der Parteien, an dieser Infamie beteiligen.
Offensichtlich ist es am sinnvollsten, den Artikel vollständig zu lesen. Da er aber sehr lang ist, hier für eilige Leser die Essenz, auf die er hinausläuft:
Die gigantischen Summen, die Parteistiftungen aus öffentlichen Mitteln erhalten (2014 für die Friedrich-Ebert-Stiftung 143,6 Millionen, für die Heinrich Böll Stiftung 49,4 Millionen) rechtfertigen sich nämlich wesentlich dadurch, dass sie "die Bürger zum politischen Engagement anhalten". Hier ist ohne Zweifel das Gegenteil der Fall: Politisches Engagement von Bürgern soll verhindert werden, indem es so massiv wie möglich diffamiert wird.
Wer sich öffentlich gegen Benachteiligungen von Jungen oder Männern aussprechen will, oder feministische Positionen kritisiert, wird so massiv eingeschüchtert. Gerade die Haltlosigkeit der Diffamierungen erfüllt für diese Einschüchterung eine wesentliche Funktion: Auch wer sich zu Breivik und anderen Rechtsradikalen gar nicht äußert, wer sie klar kritisiert, wer Abscheu vor ihnen äußert, kann trotzdem beliebig als Sympathisant hingestellt werden – sobald er außerhalb roter oder grüner Geschlechterklischees argumentiert.
Dass die Unterstellungen so massiv sind, trägt dabei vermutlich sogar zu ihrer Glaubwürdigkeit bei. Es kann sich wohl kaum jemand vorstellen, dass halbwegs respektable Institutionen so gravierende, absehbar folgenschwere Vorwürfe verbreiten, die völlig unbegründet sind oder gar allein durch Falschbehauptungen konstruiert wurden.
Die aus Steuermitteln finanzierte, institutionell gestützte brutale politische Diffamierung richtet sich zudem nicht gegen Gegner, denen auch nur annähernd vergleichbare finanzielle und institutionelle Mittel zur Verfügung stünden. Sie richtet sich gegen Menschen, die ohnehin schon in Not sind: gegen Väter, die um die Möglichkeit des Kontakts zu ihren Kindern kämpfen – gegen Männer, die Opfer häuslicher Gewalt wurden und die darüber öffentlich sprechen – gegen Menschen, die auf die massiven schulischen Nachteile von Jungen aufmerksam machen – und gegen viele andere.
Was all dies noch schlimmer macht: An dem ungeheuren realen Leid, für das der faschistische Massenmörder Breivik verantwortlich ist, interessiert Rosenbrock, Homann oder Claus, die Heinrich Böll Stiftung und die Friedrich Ebert Stiftung allein seine politische Verwertbarkeit. Die Aspekte der Verbrechen, die nicht in die eigene politische Agenda passen, werden von den Autoren vollständig ignoriert: zum Beispiel die massiven Widersprüche zwischen den Geschlechterbildern Breivks und denen der Männerbewegung in der Tradition Farrells.
Für Konservative werden diese bösartigen Diffamierungen vermutlich lediglich ein Beleg für eine angebliche Gewissenlosigkeit linker Politik sein. Das ist haltlos, zumindest im Lichte meiner persönlichen Erfahrungen: Natürlich kenne ich viele Sozaldemokraten oder Grüne, und fast durchgehend hat es für sie eine besonders große Bedeutung, dass ihre Parteien für eine humane, faire Politik stehen.
Wie ist dann aber die irrwitzig brutale Verleumdung bürgerrechtlichen Engagements zu erklären? Vermutlich zeigt sich darin, welch eine panische Angst diese Parteien vor einer offenen, demokratischen Geschlechterdebatte haben. Das ist wohl nicht allein eine abstrakte Angst: Es traut sich in den Parteien offenbar auch niemand, sich den Scharfmachern entgegenzustellen, die in der Stiftungen für die steuerfinanzierte Hetze gegen Andersdenkende verantwortlich sind.
Die Angst vor dem Konflikt ist offenbar so groß, dass daneben der völlige Verlust des politischen Gewissens als das kleinere Übel erscheint. Damit aber betonieren diese Stiftungen dann ihrerseits, und von ihrer Seite aus Feindbilder – anstatt dem Freund-Feind-Denken und den Kriegsfantasien des Massenmörders Breivik mit den Stärken einer offenen Gesellschaft zu begegnen.
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