Post vom Heyne-Verlag
Das folgende Schreiben erreichte mich heute aus der Presseabteilung eines der Verlage, für die ich auch schreibe:
Sexismus ist Alltag - in Deutschland und überall auf der Welt
Sehr geehrter Herr Hoffmann,
Statistiken enthüllen eine hässliche Wahrheit: überall auf der Welt, und besonders in Deutschland ist man noch weit davon entfernt, von Gleichberechtigung der Geschlechter sprechen zu können. Frauen werden seltener Chefs, verdienen weniger, sind häufiger arm und laufen weitaus größere Gefahr, Gewalt zum Opfer zu fallen. Wie ist das möglich, trotz Gleichheit vor dem Gesetz? (...) Anke Domscheit-Berg zeigt in ihrem Buch "Ein bisschen gleich ist nicht genug! Warum wir von Geschlechtergerechtigkeit noch weit entfernt sind. Ein Weckruf", das am 7.3.2015 im Heyne-Verlag erscheinen wird (usw.) Dabei wirbt sie für eine friedliche Revolution und für die Solidarität zwischen den Geschlechtern, vo der alle profitieren. Ich freue mich, wenn Sie über "Ein bisschen gleich ist nicht genug!" berichten wollen. Gerne schicke ich Ihnen bei Interesse vorab einen Fahnensatz zu und stelle den Kontakt zu unserer Autorin her.
(Reklame um mehr als die Hälfte gekürzt)
Hm, ich glaube, da hat nicht jeder mitbekommen, wie sich das mit meiner letzten Rezension eines feministischen Märchenbuchs entwickelt hat ...
Klar ist: Wenn solche Briefe an MICH gehen, dann gehen sie natürlich auch an so ziemlich jeden anderen Journalisten dieses Landes. Und es stehen in solchen Fällen ja auch tatsächlich zahllose andere Journalisten zum Hosianna-Singen Spalier – so wie es bei dem Buch von Anne Wizorek schließlich auch gelaufen ist. Der Feminismus ist eine Marktmaschine, und eben deshalb hat es der Maskulismus mit schnöder "Wahrheit" als Angebot so schwer, dagegen anzukämpfen. wobei sich die Verkäufe von Anne Wizoreks Buch ja, geht man nach den Amazon-Rankings, trotz aller Bemühungen nicht so supertoll entwickelt haben. Mal schauen, wie das mit der Domscheit läuft.
(Disclaimer: All das bedeutet nicht, dass ich auch die Domscheit-Berg besprechen werde. Auch Anne Wizorek hätte sich meine Rezension ersparen können, wenn sie in ihrem Buch nicht mehrfach auf ziemlich perfide Art über die Männerbewegung hergezogen wäre. Ab dem Moment war natürlich Polen offen.)
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