Einige der besten Leserkommentare zu der Hasspredigt in der "Zeit"
Ich habe mir einmal die Zeit genommen, wenigstens die ersten 130 Leserkommentare zu dem Artikel von Christina Schildmann und Anna-Katharina Meßmer durchzugehen.
Zahlreiche Leser bemängeln, dass der Artikel lediglich eine Aneinanderreihung von Ad-hominem-Attacken darstellt. Andere geben den Hinweis darauf, dass Anna-Katharina Meßmer Mitinitiatorin der sexistischen "Aufschrei"-Kampagne und im SPD-Parteivorstand tätig war. Mindestens jeweils einen Link gibt es erfreulicherweise auf Genderama sowie auf Lucas Schoppes Blog Man Tau.
Ansonsten stelle ich einfach mal ein paar Kommentare zu dem Artikel zusammen, die mir selbst, oft aber auch vielen anderen Lesern besonders gut gefallen haben:
Gerade Ihre Klassifizierung "WHM", also dem weißen heterosexuellen Mann, den Sie mit Ihren Leidensgenossinnen als das wahre Problem unserer Gesellschaft identifiziert haben, bewegen Sie sich auf dünnem Eis. Wer die Klassifizierung "WHM" nutzt, um die "ehemaligen" Profiteure des "Patriarchats" zu benennen, der definiert auf rassisitische Weise eine Tätergruppe, die in unserem Land so nicht exitiert:
Obdachlos? WHM!
Am Existenzminimum durch Unterhaltszahlungen? WHM!
Straßekehren/Müllmann? WHM
Früher sterben? WHM!
Kinder verloren, weil "Kinder immer zur Mutter gehören"? WHM
Tod durch Arbeitsunfall?WHM
Und da wundern Sie sich, dass von denen welche "angry" werden? Die raufen sich auch nicht in Horden zusammen, sie treten denen einfach nur reihenweise auf den Schlips! Nicht mit Ihren Forderungen nach Gleichberechtigung, sondern mit Ihrem fiktiven Täterkonstrukt "WHM". Sie sind Rassistin und ich finde es gut, dass Ihnen da wütender Wind entgegen schlägt. Menschen nach ihrer Hautfarbe zu kategorisieren, IST Rassismus. Auch hier, bei "WHM", wird offensichtlich, dass diese Bezeichnung wie bei jedem anderen Rassismus auch, unfair, unpräzise, verletzend und provokativ ist. Fairness im Diskurs - ist das für weiße Heterofrauen etwa ein Problem?
(Tom Orrow)
Immer wenn es um solche Themen geht wird sofort "Angst" oder "Verbitterung" unterstellt, warum?
Wenn jemand gegen Ungerechtigkeiten, wie z.B. die Frauenquote in Führungsetagen privater Unternehmen eintritt hat das mit Angst garnichts zu tun.
Ich glaube eher es verhält sich gerade anders herum. Die o.g. Damen haben Angst, dass sie die Deutungshoheit langsam aber sicher verlieren wie man zu Leben hat und was nicht zu akzeptieren ist.
Mein Beileid hält sich dabei aber in Grenzen.
(taz-Leser)
"Persönliche Schicksale werden – entindividualisiert und verallgemeinert – zu politischen Botschaften, mit denen die wütenden Männer in den Geschlechterkampf ziehen."
*grins* Ja, so ist das bei Pseudo-Feministinnen auch. Schön, dass die Zeit das unbemerkt bestätigt :-)
(ZeitVergaser)
Wow, da werden die aber fertig gemacht, die eine andere Meinung haben! Der ZEIT nicht würdig. Was sind das für 2 ewig gestrige Feministen-ReporterInnen, die nicht merken, dass sich das Blatt längst gewendet hat, und dass es nicht die in diesem alles verdrehenden Artikel beschimpften, verunglimpften und niedergemetzelten Nachdenker sind, sondern diese Nachplapperinnen, die nur Angst haben, mit ihrer "Meinung" nicht up to date zu sein.
(Maya Cern)
Achtung Rassistischer Artikel: "der weissen Männer". Hier werden ganz Klar Vorurteile gegen eine ethnische Gruppe von Menschen geschürrt. Stellen Sie sich mal vor jemand würde "die schwarzen Männer" in eine Schublade stecken....
(Michael 1990)
Wäre der Artikel hier als Kommentar erschienen - wäre er von der Redaktion gestrichen worden
(Captain Kirk)
Ich bin ehrlich gesagt etwas fassungslos. So eine lächerliche Hetzschrift hätte ich nicht in der relativ liberalen Zeit erwartet.
Absolutes Highlight ist die These, dass Männer mit anderer Hautfarbe und Frauen persönliche Schicksale nicht in politische Forderungen ummünzen. Diese Aussage ist so unglaublich lächerlich....mir fehlen ehrlich gesagt die Worte.
Auch der Aufruf zur Zensur unserer Sprache ist großartig. Als Liberalist lehne ich Zensur grundsätzlich ab.
Ich gebe ganz offen zu, dass ich kein Feminist bin, ich bin Humanist. Der Feminismus will die Frau über den Mann stellen, der Humanismus stellt alle Menschen auf eine Stufe, unabhängig von Geschlecht, Religion und Ethnie.
Liebe Autorinnen, versuchen Sie es doch bitte auch mal mit Humanismus.
(Bill Wilcox)
Warum dieses Gepolter statt sachlicher Auseinandersetzung?
"des zornigen weißen Journalisten", "der intellektuelle Berserker", "hauptsächlich bedient er die Ressentiments ", "..."
Ich bin durchaus für eine eine vollständige Gleichstellung von Frauen und homosexuellen (aber als Liberaler natürlich ohne diskriminierende Methoden wie Quoten etc.).
Und sicherlich gibt es (aus allen politischen Richtungen heraus) mal Leserkommentare, die übers Ziel hinaus schießen. Aber wenn man sich den Text der Autorinnen durchliest dann fragt man sich:
"Wer sind hier die "intellektuellen Berserker"?
Ist es so schwer auch andere Meinungen zu tolerieren? Bedienen nicht gerade die Autorinnen hier lautstark die Ressentiments ihrer Zielgruppe? Warum wird in der Zeit immer versucht andere Auffassungen zu stigmatisieren anstatt sich mit Ihnen sachlich auseinanderzusetzen? (Argumente gäbe es doch in vielen Fällen durchaus.)
(Hagbard Celine)
Mal von der Qualität der Studie Rosenbrocks abgesehen: Die Männerrechtsszene, die er zu analysieren vorgab, existiert heute in dieser Form nicht mehr. Es gibt mittlererweile eine bemerkenswert große und ebenso moderate Bloggerszene, die sich sachlich mit Männerrechten auseinandersetzt. Diese Blogger haben sich ganz bewusst von dieser Szene distanziert. Dass ZON dieses veralterte und unwissenschaftliche Schriftstück empfiehlt, wundert mich deshalb etwas. Aber nur im ersten Gedanken... ;-)
(Tom Orrow)
Es wird immer grotesker, aber auf eine irgendwie amüsante Art:
"Gekürzt. Bitte beteiligen Sie sich mit weniger provokativen Beiträgen. Danke, die Redaktion".... :´D
Das hätte eigentlich der erste Kommentar zu diesem Artikel sein müssen....
Ist das hier das Online-Äquivalent zu 'Versteckte Kamera'?
(akziser 1)
In der Tat sind redaktionelle Meldungen wie diese:
Entfernt. Kritische Stimmen sind durchaus willkommen, wenn sie sachlich formuliert werden und in dem Sinne zu einer konstruktiven Debatte beitragen. Aufgeladene und provokative Beiträge sind nicht förderlich. Danke, die Redaktion/sam
ausgesprochen skurril, wenn man bedenkt, dass ein hochgradig aufgeladener und provokativer Beitrag den Anstoß zu diesen Scharmützeln lieferte. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion in der "Zeit"-Redaktion bleibt offenkundig gering.
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