Reportage über Ebeling-Vortrag rast auf Platz 3 der Genderama-Charts
Mein Bericht über Monika Ebelings Vortrag in Mainz schaffte etwas, was noch kaum einem Genderama-Beitrag zuvor gelungen ist: Vorgestern erst online gestellt, liegt er heute bereits auf Platz 3 der meistgelesenen Beiträge dieses Blogs. Dieser rasante Aufstieg ist auch dem Umstand zu verdanken, dass die Zugriffszahlen auf Genderama insgesamt kontinuierlich steigen, wodurch neue Beiträge logischerweise mehr Leser erreichen als die alten. (Genderama verzeichnet mittlerweile täglich einige tausend Zugriffe, was für ein nebenher betriebenes Ein-Mann-Blog ohne Kommentarfunktion nicht schlecht ist, zumal man hierzulande schon ab tausend Zugriffen pro Tag als "Alpha-Blogger" gilt.) Dem unbenommen war das Interesse an den Entwicklungen um Monikas Vortrag besonders hoch.
Die beiden Spitzenplätze der Genderama-Top-Five stellen für mich selbst eine Überraschung dar, da sie auf Beiträgen beruhen, die ich eher zwischendurch geschrieben und nicht auf eine außergewöhnliche Verbreitung hin angelegt hatte. Es handelt sich dabei auf Platz 1 um "Nicht mehr lustig": Münchner Mehrfach-Vergewaltigerin tot aufgefunden sowie auf Platz 2 Zimbabwe: Frauenbanden vergewaltigen fremde Männer. Bezeichnenderweise geht es in beiden Artikeln um Männer, die Opfer sexueller Gewalt werden – für unsere Medien ansonsten fast durchgehend heute noch ein Tabuthema – und die fragwürdige Weise, wie in Zeitungsartikeln darüber berichtet wird. Das Interesse vieler an diesem Thema stellt sich hier als verblüffend stark heraus.
Platz 4 und 5 der Genderama-Top-Five waren hingegen von Anfang an darauf angelegt, von besonders vielen Lesern wahrgenommen zu werden. Auf Platz 4 (bis eben noch auf Platz 3) liegt der Beitrag Deutsche Wikipedia als Propaganda-Plattform: Offener Brief an Jimmy Wales. Hier hatten wir alle Register gezogen, um auf die skandalösen Vorgänge in der Wikipedia aufmerksam zu machen und dem Rufmord und dem Cybermobbing, die dort stattfinden, ein wenig die Spitze zu nehmen. Bekanntlich mündete diese Berichterstattung Monate später sogar in zwei Artikel des Leitmediums FOCUS. Platz 5 schließlich erringt der Beitrag Kachelmann darf Ex "Dinkel" nennen – Staatsanwalt: Hälfte der Vergewaltigungen sind fingiert. Während das Interesse an Jörg Kachelmann zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags besonders hoch war, nutzt der Beitrag die Meldung über Kachelmanns Sieg in einem seiner Konflikte mit seiner Prozessgegnerin, um einmal mehr auf das dahinterstehende Tabuthema aufmerksam zu machen: die Fachleuten zufolge erstaunlich hohe Rate von Falschbeschuldigungen bei Vorwürfen sexueller Gewalt. Wie man ja auch dieser Tage sieht, versuchen einige Hüter der einseitigen Geschlechterpolitik bis heute, dieses Problem wieder unter den Teppich zu kehren. Im Zeitalter des Internets dürften ihre Erfolgsaussichten gering sein.
(Nachtrag, einen Tag später: Inzwischen liegt die Ebeling-Reportage auf Platz 2, was überrascht, weil der Abstand zwischen Platz 3 und Platz 2 gestern noch groß war.)
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