Donnerstag, Januar 17, 2013

Eine widerliche kleine Streberin

Für die Frankfurter Allgemeine bespricht Claudius Seidel heute Hanna Rosins Buch über das angebliche Ende der Männer, das kürzlich Thema einer SPIEGEL-Titelgeschichte wurde. (Ich persönlich fand es durchwachsen.) Zitierenswert ist in Seidels Rezension ein Absatz, der auch bestens den Unterschied zwischen vielen heutigen Feministinnen und der Männerrechtsbewegung deutlich macht:

Die ganze Passage ist nicht nur deswegen so traurig, weil man Mitleid bekommt mit dem armen Mädchen, das die Mutter anscheinend zu einer widerlichen kleinen Streberin erziehen will, während der Junge schon gemerkt hat, dass es ein Recht auf Widerstand gibt. Es ist auch deswegen so schrecklich, weil sich gerade in diesem kleinen Ausschnitt so deutlich offenbart, dass, was Hanna Rosin für das Neue hält, in Wirklichkeit das uralte Geschlechterverhältnis ist. Während die Mädchen streben, üben sich die Jungen im Widerspruch. Während sich die Frauen anpassen, gehen die Männer angeln und träumen dabei. Während die Frauen die Gebrauchsanweisungen der Gesellschaft auswendig lernen, ignorieren die Jungen sie, was, wie wir gelernt haben, immer die Voraussetzung für das Neue ist. Und genau davon, vom Erfinden, Entdecken, Erschaffen, spricht Hanna Rosin aber nie.


Oder, wie man beim "Freitag" sagen würde: Männer, insbesondere Maskulisten, sind eben Trolle.

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